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Förderung der Sonntagsruhe der Postbeamten

Moderator: Rüdiger



Beiträge: 14461
Vom 01.06.1893 bis Oktober 1914, entsprechend den MiNrn. 50 bis 103, hatten die belgischen Marken, um die Sonntagsruhe der Postbeamten zu fördern, unten ein Anhängsel mit der zweisprachigen Inschrift "NE PAS LIVRER LE DIMANCHE / NIET BESTELLEN OP ZONDAG" = "Sonntags nicht zustellen". Absender, welche die Zustelleung am Sonntag wünschten, trennten das Anhängsel einfach ab.

Hier als Beispiel eine MiNr. 90, erschienen am 01.09.1912:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14461
Interessanterweise liegen diese Marken geschätzt zu 99% mit Anhängsel unten vor!

Exemplare wie diese MiNr. 90 mit Anhängsel oben sind daher nurr sehr selten einmal am Markt zu finden:

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Dieses Stück wurde entwertet per Tagesstempel "BOUILLON" und läßt sich daher auch in eine entsprechende thematische Sammlung einbauen.

Eine "Bouillon" ist eine einfache, geklärte, klare Fleischbrühe, deren Name sich aus dem französischen "bouillir" für "kochen, sieden" ableitet. Oder lateinisch "bulire", was so viel wie "wallen, sprudeln, Blasen werfen" bedeutet. Für eine kräftige Bouillon werden Fleisch und Knochen von Rindern oder Hühnern mit Gemüse lange ausgekocht. Die Brühe wird anschließend geklärt und dient als Basis für verschiedene Suppen. So beschreibt es schon Henriette Davidis in ihrem Kochbuch von 1844. Heute gibt es "Bouillon-Würfel" von den einschlägigen Markenherstellern.

Interessanterweise wird das, was wir als Bouillon kennen im Französischen als Consommé bezeichnet. "Bouillons" waren Pariser Wirtshäuser, die ein französischer Metzger erfunden hat. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts sprossen sie in Paris wie die Pilze aus dem Boden. Dort konnten auch Ärmere eine warme Mahlzeit einnehmen, die daheim keine Kochgelegenheit hatten. Es gab immer ein fixes Menü und eine Suppe. Bouillon hat weder etwas mit dem gleichnamigen Adelsgeschlecht, derer von Bouillon zu tun, noch stammt die Brühe aus der gleichnamigen belgischen Stadt Bouillon. Aber wie dem auch sei: Eine kräftige Consommé, Bouillon oder Fleischbrühe – wie immer das Kind auch heißt - braucht viel Zeit. Es lohnt sich, sie selbst herzustellen, nicht nur im Fasching, wenn man einen Kater hat.

Quelle: https://www.br.de/radio/bayern1/sendung ... on100.html

Liebe Grüße
Rüdiger


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