Der Begriff
Traditionsschiff hat zwei verschiedene Bedeutungen.
Im Volksmund werden als „Traditionsschiffe“ ältere Schiffe und Boote bezeichnet, die weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten sind oder in einen derartigen Zustand zurückversetzt wurden, aber nicht zwingend einen Originalzustand ihrer Geschichte darstellen.
Auch Museumsschiffe, wie beispielsweise die MS Dresden als „Traditionsschiff Typ Frieden“ (Name verwendet von 1970 bis 2013), werden gemeinhin einbezogen.
Außerdem ist „Traditionsschiff“ in mehreren Ländern ein rechtlich bindender Begriff für – in der Regel ältere oder traditionell betriebene – Schiffe, die zum Erhalt der Schifffahrtstradition von den heutigen Standards abweichende Auflagen für Sicherheitszeugnisse und Befähigungszeugnisse der Besatzungsmitglieder erfüllen müssen, als z. B. reguläre gewerblich betriebene Schiffe es müssten.
Traditionsschiffe werden von Museumshäfen, Einzelpersonen oder Betreibergesellschaften und -gemeinschaften unterschiedlicher Rechtsform in oft mühsamer Arbeit unterhalten, um Einblick in frühere Epochen der Schifffahrt, des Schiffbaus oder der Seemannschaft zu gewähren.
Die Stadt Kiel ist ein Traditionsschiff mit Heimathafen Kiel und ein technisches Kulturdenkmal des Landes Schleswig-Holstein.
Sie hat eine Länge zwischen den Loten (LPP) von 28,13 m, eine Breite von 7,30 m und ist mit 253 BRT vermessen.
Sie verfügte ursprünglich über 400 Sitzplätze, ist heute aber nur noch für bis zu 100 Passagiere ausgelegt.