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Was ist eigentlich...???

Moderator: Rüdiger


Beitrag Fr 11. Jul 2025, 11:19

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Chatschkar ("Kreuzstein") ist in der Tradition der Armenischen Kirche ein kunstvoll behauener Gedächtnisstein mit einem Reliefkreuz in der Mitte, das von geometrischen und pflanzlichen Motiven umgeben ist. Die aufrecht stehenden, rechteckigen Steinplatten von bis zu drei Meter Höhe sind auf der Schauseite mit Flachreliefs verziert. Sie stellen eines der zentralen kulturellen Symbole der Armenier dar. Die ältesten Exemplare stammen aus dem 9. Jahrhundert, der gestalterische Höhepunkt der Chatschkare lag im 12./13. Jahrhundert. Anzutreffen sind sie bis Ende des 18. Jahrhunderts. Seit Ende des 20. Jahrhunderts werden erneut Chatschkare hergestellt.
2010 wurde "Die Kunst der Kreuz-Stele, Symbolik und Handwerkskunst der Chatschkar" von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Auf einer Marke aus der Sowjetunion (MiNr 4770) sind Chatschkare (Kreuzsteine) aus dem 13. Jahrhundert aus Zachkadsor, einer Stadt in Armenien, etwa 50 Kilometer nördlich von Jerewan in der Provinz Kotajk, abgebildet:

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Beitrag Sa 12. Jul 2025, 15:06

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Ein Mandat ist ein Auftrag oder eine Ermächtigung, die jemandem erteilt wird, um bestimmte Aufgaben oder Interessen zu vertreten.
Im politischen Kontext bezieht sich ein Mandat meist auf den Auftrag, den ein gewählter Abgeordneter von seinen Wählern erhalten hat, um sie im Parlament zu vertreten. Es kann aber auch einen Auftrag an einen Rechtsanwalt oder eine andere Person zur Vertretung in rechtlichen oder geschäftlichen Angelegenheiten bezeichnen.
Hier ein Formular "Empfangschein" aus der Schweiz, am 03.10.1874 in "GRÜNINGEN" ausgestellt "für ein Mandat" = eine Postanweisung:

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Beitrag Sa 12. Jul 2025, 15:16

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Eine Kommode ist ein zumeist tischhohes, mit Schubladen ausgestattetes Kastenmöbel, das vorwiegend an der Wand aufgestellt wird. Seine Ursprünge lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen.

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Beitrag Sa 12. Jul 2025, 17:32

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Eine Steige ist ein befahrbarer steiler Straßen- oder Wegabschnitt.

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Beitrag Sa 12. Jul 2025, 17:45

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Kerker (von lat. carcer, Gefängnis) ist die alte Bezeichnung für Strafanstalt.
Die Porte de la Craffe ist ein imposantes Stadttor in Nancy, Frankreich.
Es wurde im 14. Jahrhundert am nördlichen Zugang zur Altstadt im gotischen Baustil errichtet.
Ein markantes Architekturelement sind die aufwendig gearbeiteten Maschikulis, die große Spitzbogenblende ist mit einem Lothringer Kreuz verziert.
Dem Torturm wurden im 15. Jahrhundert zwei mächtige Rundtürme angefügt, die als Kerker dienten.
Hier eine Einzelfrankatur eines 1986 in Frankreich erschienenen Postwertzeichens mit dem Motiv "Porte de la Craffe":

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Beitrag Sa 12. Jul 2025, 18:11

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Horaz (geb. 8. Dez. 65 v. Chr. in Venusia; gest. 27. Nov. 8 v. Chr.), eigentlich Quintus Horatius Flaccus, war neben Vergil, Properz, Tibull und Ovid einer der bedeutendsten römischen Dichter der Augusteischen Zeit.
Seine philosophischen Ansichten und dicta gehörten bis in die Neuzeit zu den bekanntesten des Altertums und erfuhren reichhaltige Rezeption in Humanismus und Klassizismus.
Horaz führte die klassische Literatur seiner Zeit zu neuen Höhen und war besonders für den englischen Klassizismus das bedeutendste antike Vorbild.
Rumänien MiNr. 2400 zeigt ein Porträt von Horaz:

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Beitrag Sa 12. Jul 2025, 18:18

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Ein Bote (von gleichbed. ahd. boto), auch als Gesandter, Botschafter oder Laufbursche (Laufmädchen) bezeichnet, ist der Überbringer einer Botschaft auf Veranlassung eines Senders an einen Empfänger.

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Der Mäusebussard (Buteo buteo) ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen.
Er wird 51 bis 57 Zentimeter lang und hat 113 bis 128 Zentimeter Flügelspannweite.
Sein Verbreitungsgebiet umfasst ganz Europa mit Ausnahme Islands und des Nordens von Skandinavien.
Nach Osten reicht es bis Zentralasien.
Es gibt elf Unterarten.

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Eine Schonerbark ist ein Großsegler, den man auch als "Barkentine" oder seltener als "Barkschoner" bezeichnet.
Es handelt sich dabei um eine gegen 1800 entwickelte Mischtakelung aus Rah- und Schratsegeln, also einem Mischtyp aus Bark und Schoner.
Der (vordere) Fockmast muss voll rahgetakelt sein, die übrigen Masten tragen Schoner- oder Gaffelsegel:

215px-Sail_plan_barquentine.svg.png

Ein sehr interessanter Vertreter dieses Schiffstyps ist die GAUSS = ARCTIC.
Die GAUSS war eine Barkentine, die der Erforschung der Antarktis diente und von 1901 bis 1903 während der deutschen Gauß-Expedition unter Erich von Drygalski eingesetzt wurde.
Das Schiff wurde 2001 als MiNr. 2229 in Block 57 abgebildet:

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Beitrag So 13. Jul 2025, 23:02

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Der Karneval ist die berühmteste Sehenswürdigkeit von Binche in Belgien.
Der erste Umzug fand bereits 1395 statt.
Der Karneval in Binche ähnelt der alemannischen Fasnacht.
Einmal im Jahr treiben in Binche tanzende "Gilles" ihr Unwesen.
Der Karneval in der südbelgischen Stadt ist ein Spektakel.
Am Fetten Dienstag kommen selbst Faschingsmuffel auf ihre Kosten.
Die Straßen liegen noch menschenleer im fahlen Laternenlicht.
Gerade hat die Kirchturmuhr 4.30 Uhr geschlagen.
Olivier de Angelis gähnt und reibt sich die Augen.
„Halt doch endlich still“, ruft sein Vater Guy und stopft dem 45-Jährigen Unmengen Stroh unter die Jacke.
Er zerrt, drückt, klopft und mustert schließlich seinen Sohn von allen Seiten.
Er ist zufrieden: Aus Olivier ist ein Buckliger mit spitzenbesetzter Halskrause und Haube geworden, eingezwängt in einem rot-gelb verzierten Anzug. „Voilà, das ist ein echter Gille“, sagt Olivier.
Bereits seit zwei Tagen ist die belgische Stadt Binche, rund 60 Kilometer südlich von Brüssel, im Karnevalsrausch:
Am Fetten Sonntag dürfen auch die Frauen mitmachen.
Der "Mardi Gras" = "der Fette Dienstag" bleibt aber reine Männersache:
Ein weiblicher Gille am wichtigsten Tag des Carnaval de Binche ist und bleibt undenkbar.
„Da halten wir uns gerne raus“, sagt Oliviers Ehefrau Marie-Anne und winkt ab. „Emanzipation hin oder her, mir wäre das zu anstrengend.“
Immerhin sind die Gilles fast 24 Stunden lang auf den Beinen.
Ihre ausgestopften Kostüme legen sie die ganze Zeit nicht ab.
Ein Privileg haben die Gilles am Mardi Gras immerhin:
Sie ernähren sich größtenteils von Champagner und Austern.
Freunde und Verwandte drängen sich im Wohnzimmer, um die Verwandlung zum Gille zu beobachten.
Champagnerflaschen machen die Runde, grobe Wurst- und Käsestücke werden gereicht.
Um kurz vor 5.00 Uhr dröhnen Trommelwirbel von draußen herein.
Olivier muss los.
Auch sein Sohn Adrien ist mittlerweile umgezogen.
Der 14-Jährige läuft zum ersten Mal bei dem Umzug mit. Vorher war er bei den Harlekinen.
Auf der Straße warten die „Tambours“ der Karnevalsgesellschaften.
Sie gehen mit ihren großen Trommeln von Haus zu Haus, um jeden Gille abzuholen und zu den Umzugstreffpunkten zu bringen.
Kommt ein neuer Gilles hinzu, wird in dessen Haus ein Glas Champagner getrunken.
Dann geht es zum treibenden Rhythmus in Trippelschritten weiter.
Bald klackern und läuten die Holzschuhe und Glockengürtel von mehr als 1000 Gilles durch die Gassen.
Begleitet werden die Gruppen von unkostümierten Freunden und Verwandten.
Bald schon wippen sie im gleichen Rhythmus wie die Gilles.
„Dieses Klackern ist einfach magisch“, sagt eine Frau aus Tournai an der Grenze zu Frankreich. „Fast wie Hypnose:
Man muss einfach mitmachen.“
Der Bincher Karneval gilt als einer der ältesten der Welt.
Seine Anfänge sollen bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Auskunft über die Herkunft der Gilles gibt das Internationale Karnevals- und Maskenmuseum im Ort.
Dieser 1995 erschienene Block würdigt das Karnevals- und Maskenmuseum in Binche und zeigt als Motiv des eingedruckten Postwertzeichens die Maske eines Gille:

gilles.jpg

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