Der selbstfahrende
Rübenrodelader KS-6 ist eine Schlüsselmaschine im System der industriemäßigen Rübenproduktion, die gemeinsam vom VEB WEIMARKOMBINAT, DDR, und vom Forschungsinstitut UkrNIISCHOM, UdSSR, entwickelt und erprobt wurde.
Gemeinsame Produktion:
Betriebe des VEB WEIMAR-KOMBINAT und Kombine-Werk Ternopol (UdSSR); die Hydraulikausrüstung kommt aus der Volksrepublik Bulgarien.
Dieser sechsreihige Rübenrodelader wird eingesetzt, nachdem die Fläche frei vom Rübenblatt ist.
Eine automatische Lenkvorrichtung tastet während des Fahrens die Reihen ab und führt den KS-6 entlang der Reihen.
Sechs Roderadpaare an der Frontseite der Maschine heben drehend die Rüben nahezu senkrecht aus dem Boden.
In der Siebwalzeneinrichtung wird das Erntegut von anhaftender Erde befreit, werden Beimengungen abgesiebt.
Die Rüben gelangen danach auf eine Übergabewalze und den nachgeschalteten Steilförderer.
Bei harten, trockenen Böden können die Rüben über eine Zusatzreinigung geleitet werden.
Zum Wechseln eines beladenen Transportfahrzeuges werden Austrageband, Abgabeförderer und Zusatzreinigung kurzzeitig stillgesetzt, bis der fliegende Fahrzeugwechsel vollzogen ist.
Die inzwischen gerodeten Rüben werden in einem Bunker gesammelt, der beim Beladen des neuen Transportfahrzeuges wieder entleert wird.
Der Rodelader KS-6 ist mit einem sowjetischen Dieselmotor SMD-64 von 150 PS ausgerüstet.
Ober einen Doppelkeilriemen-Variator wird die Fahrgeschwindigkeit stufenlos geregelt.
Bei Arbeitsgeschwindigkeiten um 7 km/h sind Transportfahrzeuge von mindestens 8 t Nutzmasse erforderlich.
Zum Transport auf den feldnahen Umschlagplatz benötigt man drei Traktorzüge mit je einem Kippanhänger mit Bordwanderhöhung oder entsprechend großvolumige andere Anhänger.
Statt dessen lassen sich auch drei LKW, ebenfalls mit Kippanhänger und Bordwanderhöhung, verwenden.
Verglichen mit den bisherigen, von Traktoren gezogenen dreireihigen Rübenerntemaschinen erreicht der Rodelader KS-6 durch doppelte Arbeitsbreite und doppelte Arbeitsgeschwindigkeit die drei- bis vierfache Leistung.
Der KS-6 ist auch bei hoher Bodenfeuchte einsatzfähig. Seine Betriebssicherheit, die weitgehende Wartungsfreiheit und eine zweckmäßige Beleuchtungseinrichtung prädestiniert ihn für den mehrschichtigen Einsatz.
Eine automatische Störstellenanzeige kontrolliert alle wichtigen Funktionen; eventuelle Unregelmäßigkeiten werden sofort optisch und akustisch signalisiert.
DDR MiNr. 1974 zeigt einen Rübenrodelader KS-6, hier ein senkrechter Zweierstreifen aus der linken oberen Bogenecke mit Reihenwertangabe "M 2,50":
Technische Daten:
Länge/Breite/Höhe: 7500 mm/3350 mm/4000 mm
Masse: 8500 kg
Arbeitsbreite: 270 cm (6 Reihen im 45-cm-Abstand)
Arbeitsgeschwindigkeit: bis zu 8 km/h
Motorleistung: 150 PS