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MiF Ziffernserie und Arbeiterserie

Moderator: Rüdiger


Beitrag Do 12. Sep 2013, 13:57

Beiträge: 17406
Wie einige von Euch ja bereits wissen bin ich ein Liebhaber interessanter Mischfrankaturen!

Diese Vorliebe stammt aus den Anfängen meiner Sammelei, als ich feststellte, dass EF und MeF in vielen Fällen für meine damaligen finanziellen Möglichkeiten unerschwinglich hoch gehandelt wurden, MiF aber verhältnismäßig günstig am Markt aufzutreiben waren und oft kaum mehr als die gestempelte Marke kosteten.

Hinzu kommt gerade in Notzeiten, wie z.B. während der Gültigkeitsdauer der Gemeinschaftsausgaben, dass manche Wertstufen vielerorts gerade mal nicht am Postschalter verfügbar waren.

EF und MeF wurden daher in vielen Fällen von Philatelisten regelrecht "produziert" und werden trotzdem von damals bis heute hoch gehandelt, da diese Frankaturarten halt im normalen Postalltag teilweise recht selten vorkamen.

Um die extreme Vielfalt möglicher MiF mit den Gemeinschaftsausgaben etwas geordnet anzugehen sollen in diesem Thread MiF von Marken der Ziffernserie mit der Arbeiterserie dokumentiert werden.

Dieses stellt für sich allein genommen bereits ein sehr interessantes Sammelgebiet dar, wie wir sehen werden!

In Kombination mit weiteren möglichen MiF, oder aber mit EF und/oder MeF ergeben sich praktisch unendlich viele Möglichkeiten, individuell eine interessante Sammlung aufzubauen.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Damit Ihr versteht, was ich meine, fange ich mal an mit der Portostufe 124 Pf für einen Fernbrief (24 Pf) per Einschreiben (60 Pf) und per Nachnahme (40 Pf).

Diesen "krummen" Betrag kann man weder per EF noch per MeF darstellen. Das geht nur als MiF!

Hier zwei Beispiele für solche Belege, portogerecht frankiert mit jeweils drei Postwertzeichen:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Die Portostufe 12 Pf für eine Postkarte im Fernverkehr ließ sich eigentlich bequem als EF oder MeF darstellen, denn die gängigen Wertstufen zu 6 Pf sowie 12 Pf hatten sowohl die Postschalter als auch die Postnutzer laufend vorrätig.

Aus diesem Grunde sind MiF bei solchen Portostufen statistisch seltener verklebt worden als EF und MeF. Wegen des immensen Aufkommens solcher Standardsendungen sind solche Belege aber immer noch problemlos als Massenware aus Grabbelkisten zu befreien!

Hier ein hübsches Beispiel in Form einer Postkarte mit 10 Pf Ziffer und 2 Pf Arbeiter, als Firmenbedarfspost von Dortmund nach Leipzig gelaufen:

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Die Farbe der 10 Pf Ziffer ist auffällig hell.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Fernbrief, Porto 24 Pf, portogerecht frankiert mit einem Viererblock der 2 Pf Ziffernserie sowie einem 16 Pf Wert der Arbeiterserie:

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Die 16 Pf Marke stammt vom Unterrand und ist somit als im Plattendruck hergestellte Marke identifizierbar.

Die "8" auf dem Unterrand bezeichnet man mit dem philatelistischen Fachbegriff "Reihenzahl". Sie identifiziert diese Marke als von Feld 98 des Bogens stammend.

Laut Katalog ist das entsprechend die MiNr. 949 a P UR.

Interessant ist, dass solche Reihenzahlen normalerweise immer exakt mittig unter dem Markenbild angeordnet wurden. In diesem Falle steht die Ziffer "8" aber deutlich etwas nach rechts versetzt.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Die Portostufe 16 Pf ist bei den Gemeinschaftsausgaben Massenware, galt sie doch generell für Briefe im Ortsverkehr. Postkunden machten von diesem Angebot der Post, statt des Ferntarifes von 24 Pf im Ortsverkehr nur 16 Pf frankieren zu müssen, reichlich Gebrauch und daher sind Ortsbriefe der Portostufe 16 Pf bis heute massiv am Markt vorhanden.

Interessant und heute schon recht schwierig zu finden sind Briefe, die mit 16 Pf frankiert sind und nicht denselben Ort in Stempel und Anschrift zeigen.

Es gab den sogenannten Nachbarortsverkehr, wobei der Ortstarif in einigen Orten eben nicht nur auf den Ort der Aufgabe selbst beschränkt war, sondern einen oder mehrere benachbarte Orte mit umfasste.

Dieser Beleg ist zum Ortstarif im vergünstigten Nachbarortsverkehr von Oker nach Goslar gelaufen:

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Als Frankatur diente eine MiF einer 10 Pf Ziffernserie und einer 6 Pf Arbeiterserie. Der Brief wurde portogerecht mit 16 Pfennig frankiert am 18.10.1947 in Oker aufgegeben.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 4. Nov 2013, 18:38

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Zehnfachfrankatur von fünf 30 Pf Marken der Ziffernserie sowie einem 10 Pf Wert der Arbeiterserie am 07.07.1948 portorichtig in BERLIN NW 7. In der Sowjetischen Zone sowie im Ostteil von Berlin waren solche Zehnfachfrankaturen bis zum 31.07.1948 gültig:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Sa 30. Nov 2013, 15:53

Beiträge: 17406
Brief der zweiten Gewichtsstufe, Porto 48 Pf, am 30.09.1947 von Lintorf nach Saarbrücken, als Mischfrankatur mit Werten der Ziffernserie und Arbeiterserie portorichtig freigemacht:

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Das Saarland galt vom 27.10.1945 bis zum 19.11.1947 als Inland und daher galten während dieser Zeit für ins Saarland adressierte Belege die Inlandsgebühren.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Fernbrief (24 Pfennig) per Einschreiben (60 Pfennig) sowie Eilzustellung (80 Pfennig), portogerecht frankiert mit einem Wert zu 84 Pfennig der Ziffernserie sowie einem Wert zu 80 Pfennig der Arbeiterserie:

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Brief im Fernverkehr der zweiten Gewichtsstufe, Porto 48 Pfennig, freigemacht als Mischfrankatur mit 40 Pfennig Ziffernserie und 8 Pfennig Arbeiterserie, entwertet mit Einkreisstempel "LAER (BZ.MÜNSTER)":

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Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17406
Postkarte mit 10 Pf Ziffer und 2 Pf Arbeiter, als Firmenbedarfspost von FRANKFURT nach Lübbecke gelaufen:

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Die Stadt Lübeck kennt jeder, aber wo liegt die Stadt Lübbecke???

Lübbecke ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt im Nordosten Nordrhein-Westfalens.
Mit rund 26.000 Einwohnern gehört die ostwestfälische Stadt zum Kreis Minden-Lübbecke im Regierungsbezirk Detmold.
Sie liegt am Nordhang des Wiehengebirges am Übergang in die Norddeutsche Tiefebene.
Lübbecke wurde erstmals 775 als hlidbeki schriftlich erwähnt und besitzt seit 1279 die Stadtrechte.


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