Hier ein Postvorschußbrief, adressiert nach "Herrengosserstedt bei Eckartsberge", aufgegeben am Freitag, dem 17.05.1872, in Merseburg:
Als Tagesstempel wurde ein nachverwender NDP-Kreisstempel "MERSEBURG", Feuser NDP 662, verwendet.
Bei der Einlieferung dieses Briefes erhielt der Absender 25 Silbergroschen als Postvorschuß, worauf ein violetter Stempel "Auslagen." hinweist. Als Porto für Postvorschußbriefe galt die Beförderungsgebühr wie für Wertbriefe, hier 1 1/2 Groschen für eine Entfernung von bis zu 5 Meilen, plus 1/2 Groschen je angefangenem Taler an Postvorschuß bei einer Mindestgebühr von 1 Groschen, die in diesem Falle erhoben wurde.
Der Brief wurde entsprechend per Blaustift mit "25 Bruchstrich 2 1/2"Groschen belegt, die am Empfangsort zu "27 1/2" Groschen addiert wurden und die der Empfänger zu zahlen hatte.
Der Beleg kam am Montag, dem 20.05.1872 beim Bestimmungspostamt "ECKARTSBERGE" an, was ein rückseitig abgeschlagener Tagesstempel "ECKARTSBERGE", Feuser NDP 256, dokumentiert, bei dem die Monatsangabe "5" fehlt:
Liebe Grüße
Rüdiger