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Brustschildmarken sammeln ohne dickes Portemonnaie

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 15. Aug 2018, 22:16

Beiträge: 17031
Hier eine MiNr. 4 vom Oberrand, erkennbar an den weißen Zahnspitzen oben, entwertet per nachverwendetem preussischem Zweikreisstempel NAUMBURG:

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Dieses Exemplar kostete 6,50 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Deutsches-Reich ... 2749.l2649

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Rüdiger


Beiträge: 17031
Hier ein Ganzsachenumschlag Württemberg U 20, am 09.06.1874 gebraucht ab "STUTTGART BAHNHOF", adressiert an einen "Gastgeber in Ellwangen bei Wurzach":

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Dieses Exemplar kostete 1,85 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/BU-3-Kreuzer-9- ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Diese "An die Brunnenverwaltung Bad Homburg" adressierte, in "Brunow" in der Altmark aufgegebene Ganzsache MiNr. P 1 wurde laut nachverwendetem preussischem dreizeiligem Kursstempel "BREMEN MAGDEBURG" am 18.06.1974 bei der Bahnpost aufgegeben:

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Dieses Exemplar kostete 5,99 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/DR-P-1-Ganzsach ... 2749.l2649

Mit dieser Postkarte wurden "15 halbe Flaschen Elisabeth Brunnen" gegen Postvorschuß bestellt, die dann auch wie gewünscht "per Nachnahme" geliefert wurden!

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Do 16. Aug 2018, 23:10

Beiträge: 17031
Diese MiNr. 19 wurde entwertet per nachverwendetem Hannover-Zweikreisstempel "CELLE", Feuser HV 059:

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Dieses Exemplar kostete 4,99 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Brustschild-Mi- ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Diese MiNr. 19 wurde vom Anbieter korrekt beschrieben als entwertet am 30.12. per nachverwendetem, dreizeiligem, preussischem Rechteckstempel "KROTOSCHIN", Feuser P 1774.

Was der Anbieter übersehen hat ist eine interessante Druckzufälligkeit in Form eines Farbflecks im unteren farbigen Rand unter dem "R":

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Dieses Exemplar kostete 2,99 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Brustschild-Mi- ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 19. Aug 2018, 14:40

Beiträge: 17031
Hier eine relativ späte Verwendung eines Reichsadlers mit Brustschild auf einem Telegrammformular in Braunschweig am 21.11.1914, also während des 1. Weltkriegs:

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Interessant finde ich bei diesem Exemplar, dass es Text und Adresse dieses in Laon in Frankreich aufgegebenen Telegramms auf Streifen aus dem Fernschreiber ausgedruckt und aufgeklebt wurden! Dabei handelt es sich im eine "Tickerzensur" = Telegrammzensur in Berlin "ctrbln".

Bringt man das Formular wieder in die Originalfaltung, dann wird aus den im Angebot beschriebenen "Markenresten" wieder die Verschlußmarke, die beim Öffnen des Telegrammes "bestimmungsgemäß" in der Mitte durchgerissen wurde:

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Dieses Exemplar kostete 3 € inklusive Porto und kostet wegen der recht seltenen Tickerzensur am Markt üblicherweise etwa das Zehnfache dieses Betrages:

https://www.ebay.de/itm/TELEGRAPHIE-DES ... true&rt=nc

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Hier ein Brief aus Italien zur Zeit der Gültigkeit der Brustschildmarken:

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Der nach Pordenone adressierte Brief wurde am 19.09.1872 in UDINE aufgegeben, wo die Frankatur per Nummernstempel "360" entwertet wurde.

Dieses Exemplar kostete 17,52 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/ITALIEN-1872-2- ... 2749.l2649

Hier findet Ihr zahlreiche weitere Beispiele für diesen Stempeltyp sowie die folgende Erklärung: https://bollatrice.de/dani_p0.php

Um die Doppelverwendung von Briefmarken zu erschweren führte die italienische Post zum 1. Mai 1866 "punktierte Nummernstempel" ein. Dieser Einführung waren im ersten Halbjahr 1865 Versuche mit verschiedenen Stempelformen und einer englischen Stempelmachine vorausgegangen. Diese Versuche sind in Florenz (9.-15. Okt. 1863) und Turin (4.März bis 9. Mai 1864) durchgeführt worden. Stempel aus dieser englischen Versuchsmaschine sind auch aus Florenz aus dem Zeitraum 16. Mai 1868 - 27.September 1869 bekannt.

Die Einführung der neuen Entwertungsvorschrift wurde im Supplemento zum Bulletino postale n. 2 aus dem Februar 1866 angekündigt:
Das Ministerium muss eingestehen das das gegenwärtige System zur Entwertung von Freimarken auf Brief nicht gut genug ist, Betrug zum Schaden der Verwaltung zu vermeiden. Grund hierfür ist zum einen die schlechte Qualität der verwendeten Stempeltinte zum anderen die "Leichtigkeit" der Stempelabschläge auf den Marken. Stempelabdrücke könne leicht durch chemische Reagenzien entfernt werden.
Das Ministerium hat sorgfältig die verschiedenen Systeme fremder Postverwaltungen untersucht und ist zu dem Schluss gekommen dass zwei Maßnahmen notwendig sind: die Verwendung eines speziellen Stempels und eine bessere Tintenqualität, die resistenter gegen chemische Behandlung ist.
Die nach diesen Studien eingeführten Stempel bestehen aus Punkten und enthalten in der Mitte eine fortlaufende Nummer. Jedes Postamt erhält eine eigene Nummer.
Die Stempel sind in der Herstellung und werden im April an die Postämter versandt, sodass sie am 1.Mai benutzt werden können. Die bisherige Tinte wird weiterverwendet, bis das Ministerium die notwendigen Schritte unternommen hat, die zur Versorgung mit Tinte in besserer Qualität notwendig sind.
Alle Beschäftigten sind informiert, dass ab dem 1. Mai die Entwertung alleinig mit dem neuen Stempel zu erfolgen hat, der sorgfältig mit einer klar lesbaren Nummer auf der Oberfläche der Briefmarke zur erfolgen hat.
Die Beschäftigten von Postämtern, die nach der erwähnten Periode noch den Datumsstempel zur Entwertung von Briefmarken verwenden, werden bestraft.

Vaccari merkt an, dass die Verwendung von Nummernstempeln in der dritten Dekade der Aprils den Schluss zulässt, dass die Herstellung und Verteilung der Nummernstempel gemäß dieses Planes von statten ging.

Im März 1866 wurde im Bulletino postale n.3 die Zuordnung der Nummern auf die Postämter veröffentlicht und der Hinweis gegeben, dass der Nummernstempel auf die Freimarke muss und dass ein Tagesortsstempel bei zu setzen ist.

In den zehn Jahren zwischen 1866 und 1876 wurde die Zuordnung der Nummernstempel zu den Postämtern gelegentlich geändert, größere Veränderungen gab es zum 1. Mai 1867, als die Postämter des Veneto - 1866 noch österreichisch - und zum 1. Januar 1871 als die Postämter des am 20. September 1870 eingenommenen Kirchenstaates mit Nummernstempeln versorgt wurden.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Diese Ganzsache, in der Schweiz "Tübli" = Täubchen genannt, lief am 04.07.1872, also zur Zeit der Gültigkeit der Brustschildmarken, von YVERDON nach VERSOIX:

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Dieses Exemplar kostete 4,45 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/SCHWEIZ-GANZSAC ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Hier eine Ganzsache Schweiz U 11 A Kz X 1 mit Zusatzfrankatur "sitzende Helvetia" am 18.09.1872, also während der Zeit der Gültigkeit der Brustschildmarken, gelaufen von Genf nach Hamburg:

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Rückseitig als Ankunftsstempel ein Kreisstempel HAMBURG vom 20.09.1872 mit Jahreszahl quer hinter dem Ortsnamen sowie Uhrzeit über dem Datum:

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Dieses Exemplar kostete 11,95 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/SCHWEIZ-GANZSAC ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Hier ein Telegrammformular mit eingedrucktem Jahrzehnt "190 ", das am 05.03.1915 in Leipzig nachträglich verwendet wurde:

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Ich habe die Originalfaltung wieder hergestellt:

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...und siehe da, dieses Telegrammformular wurde gleich mit zwei Verschlußmarken verschlossen, die über Kreuz verklebt wurden:

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Dieses Exemplar kostete 6,99 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Telegramm-Leipz ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger

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