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Brustschildmarken sammeln ohne dickes Portemonnaie

Moderator: Rüdiger



Beiträge: 17031
Und "zur Halbzeit" des achten fiktiven Sammeljahres beginne ich heute mit einem weiteren Griff in die Tüte vom Großtauschtag in Aachen zu 1 € pro Stück.

Hier eine MiNr. 26 entwertet per Kreisstempel, den ich leider bisher keinem Ort zuordnen kann:

IMG5_0007 - Kopie.jpg
IMG5_0008 - Kopie.jpg
Die Zähnung oben ist leider mangelhaft, weshalb ich ein solches Stück für eine Sammlung nicht empfehlen würde, allenfalls als Platzhalter, bis ein besseres Stück "bezahlbar" bzw. "ertauschbar" zur Verfügung steht. Bei einem MICHEL-Katalogwert von 90 € ist 1 € als Preisstellung für ein solches Stück sicherlich für beide Seiten fair und auf diesem Preisniveau kann man eigentlich nichts falsch machen.

Ich möchte bei dieser Marke herausbekommn, wo sie abgestempelt wurde!???

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Nun aber wieder zurück zu Einkäufen bei ebay!

Diese Postkarte MiNr. P 1 war wie folgt beschrieben:

IMG5.jpg


BIETE DIESE POSTKARTE, EIN HALBER GROSCHEN 1875 von DROYSSIG/ZEITZ nach BERLIN !
RESTE VON KLEBEECKEN DURCH ALBUMENTNAHME - SIEHE SCAN !

Die Reste der Klebeetiketten haben mich zunächst abgeschreckt, da ich Stücke mit solchen Mängeln eigentlich nicht in meine Sammlung aufnehme. In diesem speziellen Falle ist mir dann aber die starke Dezentrierung dieser Postkarte nach unten aufgefallen und damit verbunden der am oberen Rand zu sehende Druck der unteren Zierlinie des im Druckbogen oberhalt von dieser Postkarte angeordneten Postkartenvordrucks.

Man kann mit diesem Sammelstück somit belegen, dass dieser Postkartenvordruck im Bogen gedruckt wurde und dass der senkrechte Abstand zwischen den Vordrucken von Zierlinie zu Zierlinie 12 mm betrug.

Diese Besonderheit wurde auch von einem Mitbieter erkannt, der kurz vor Ende der Auktion in 1 €-Schritten geboten hat, vermutlich automatisch mit Hilfe einer Bietsoftware!

Mit seinem Höchstgebot von 12 € beendete dieser Mitbieter bzw. seine Bietsoftware die Gebote, so dass ich den Artikel für 13,50 € inklusive Porto erhielt:

https://www.ebay.de/itm/DR0YSSIG-bei-ZE ... 2749.l2649

Bei dem Stempel vom 23.02.1875 handelt es sich übrigens um einen nachverwendeten preussischen dreizeiligen Rechteckstempel "DROYSSIG BEI ZEITZ *", katalogisiert als Feuser Pr 824.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Und weiter geht es mit einem "Post-Behändigungs-Schein.", aufgegeben als "Portopflichtige Dienstsache" am 18.09.1875 in RINTELN, adressiert "An Königliches Amtsgericht zu Obernkirchen":

IMG5_0001.jpg
Da dieser Beleg größer als DIN A 4 ist habe ich zur Dokumentation der Innenseite zwei Scans gebraucht:

IMG5_0002.jpg
IMG5_0003.jpg
Rückseitig findet sich ein nachverwendeter dreizeiliger NDP-Rechteckstempel "OBERNKIRCHEN REG. BEZ. CASSEL", Feuser NDP 747:

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Da es sich bei dem Absender um das Königliche Amtsgericht zu Obernkirchen handelte und somit um eine "Staats- oder Gemeindebehörde" betrug die Behändigungsgebühr 10 Pfennige. Die Rücksendegebühr der Urkunde betrug ebenfalls 10 Pfennig, weshalb hier in Blaustift "20" Pfennig als einzuziehendes Porto vermerkt wurden.

Dieses Exemplar kostete 5,70 € inklusivve Porto:

https://www.ebay.de/itm/Postamt-Rinteln ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Hier folgt ein Beispiel für Nachverwendung in Perfektion:

Am 31.05.1872 nachverwendeter preussischer "Post=Einlieferungsschein." mit nachverwendetem, aptiertem braunschweigischem, ehemals zweizeiligem Rechteckstempel "BRAUNSCHWEIG", aus dem die komplette untere Zeile entfernt wurde:

IMG5_0005.jpg
Dieses Exemplar kostete 7 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Postschein-Preu ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Da es sich bei dem Absender um die "Königliche Kreisgerichtskommission zu Briesen" handelte und somit um eine "Staats- oder Gemeindebehörde" betrug die Behändigungsgebühr für dieses "Documentum Insinuationis" = Insinuationsdokument am 26.11.1873, wie per Blaustift vermerkt, "1" Groschen. Die Rücksendegebühr der Urkunde betrug üblicherweise ebenfalls 1 Groschen, war in diesem Falle jedoch, weil im Ortszustellungsbezirk gelaufen, frei:

IMG5_0002.jpg
IMG5_0001.jpg
IMG5.jpg
Als Entwertungsstempel diente ein nachverwendeter preussischer dreizeiliger Rechteckstempel BRIESEN IN WEST PREUSSEN, katalogisiert als Feuser Pr 461.

Dieses Exemplar kostete 4,99 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Dienstbrief-187 ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Heute stelle ich Euch dieses Formular "Post-Einlieferungsschein." mit Eindruck "Grosses Brustschild" vor, das am 18.07.1872 in "Cassel" verwendet wurde:

IMG5.jpg
Dieses Exemplar kostete 6 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Postschein-Preu ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mo 5. Mär 2018, 00:09

Beiträge: 17031
Interessant im Rahmen einer Brustschildsammlung erscheint mir auch die Dokumentation von weltweit während der Gültigkeitsdauer der Brustschildmarken, also von 1872 bis 1875, aufgegebenen Belegen!

Hier zum Start dieses Kapitels unserer Brustschildsammlung ein Ganzsachenumschlag aus den USA, aufgegeben am 20.10.1872 in SAN FRANCISCO:

IMG5_0001.jpg
Dieses interessante Exemplar kostete 4,88 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Postal-cover-Sc ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Nach links oben dezentrierte MiNr. 17 mit nach unten versetzter Prägung auf Briefstück, entwertet am 05.01.1874 per Kreisstempel "FRANKFURT A.M. N 2":

IMG5.jpg
Dieses Exemplar kostete 15,36 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Brustschild-Mi- ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 17031
Heute eine nach unten dezentrierte MiNr. 2 mit nach unten links versetzter Prägung sowie rauer Zähnung, entwertet am 15.05.1872 per nachverwendetem NDP-Kreisstempel "BREMEN BAHNHOF", katalogisiert als Feuser NDP 135:

IMG5.jpg
Dieses Exemplar kostete 15,36 € inklusive Porto:

https://www.ebay.de/itm/Brustschild-Mi- ... 2749.l2649

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mi 14. Mär 2018, 00:27

Beiträge: 17031
Auch beim Großtauschtag in Mönchengladbach am Sonntag habe ich einige interessante Stücke für diese Sammlung ergattern können.

Den Anfang macht diese ungebrauchte Ganzsache MiNr. P 3, die ich aus einer Grabbelkiste für ganze 0,50 € befreien konnte:

IMG5.jpg
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Liebe Grüße
Rüdiger

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