Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges am 01.09.1939 nahmen die Auslandsbriefprüfstellen ihre Arbeit auf.
In den ersten Kriegsmonaten wurden die im Deutschen Reich üblichen Devisenverschlusszettel, links und rechts gezähnt, Rahmen 39x25mmm, schwarzer Druck auf weißem Papier weiterverwendet, bis Verschlusszettel "geprüft Oberkommando der Wehrmacht" zur Verfügung standen.
Die Auslandsbriefprüfstelle Berlin war zunächst für die gesamte Auslandspost bis auf die baltischen Staaten zuständig, die von der ABP Königsberg bearbeitet wurden.
Die ABP Berlin verwendete solche Verschlusszettel der Devisenüberwachung sofort ab Kriegsbeginn, manchmal ohne darauf abgeschlagenem Tagesstempel, manchmal mit Maschinen- oder Handrollstempel "Berlin-Charlottenburg 2", der bisher mit den Kennbuchstaben "af", "am", "an" sowie "bm" belegt ist.
Dieser in die Slowakei adressierte Auslandsbrief wurde am 30.10.1939 in STUTTGART 1 aufgeben und per Tagesstempel mit Kennbuchstabe "z" entwertet. Der Tagesstempel trägt den zu dieser Zeit üblichen Zusatz "STADT DER AUSLANDSDEUTSCHEN". Für Briefe in die Slowakei galt ein ermäßigtes Sonderporto von 20 Pfennig statt 25 Pfennig:
Der Brief wurde nach der Prüfung mit einem Verschlusszettel der Devisenüberwachung verschlossen, ohne dass ein Tagesstempel darauf abgeschlagen wurde:
Dieser Beleg dokumentiert, dass Auslandspost in die Slowakei im Oktober 1939 noch über die ABP Berlin und noch nicht über die ABP Wien geleitet wurde, denn wenn dieser Beleg in Wien bearbeitet worden wäre dann wäre die "österreichische" Version des Verschlusszettels der Devisenüberwachung mit "geradem h in zollamtlich" verwendet worden, siehe:
Liebe Grüße
Rüdiger