Diese nach Berlin adressierte Ganzsache wurde am 23.10.1894 in New York aufgegeben:
Rückseitig findet sich ein Maschinenstempel der 1885 gegründeten "International Postal Supply Company" = IPSC.
Gründer waren die Herren Laass, Hey, und M. J. Dolphin, Schwiegervater von George Hey.
Das Maschinendesign geht zurück auf Patente von Laass und Hey aus 1884 und 1886.
Laas schied offenbar schon in etwa 1885 aus.
Diese Zusammenhänge sind insoweit interessant, als die Maschinen der IPSC in der nicht-amerikanischen Literatur teilweise als "Hey-Dolphin" Maschinen bezeichnet werden.
Da Dolphin an dem Design der Machine keinen Anteil hatten, ist dies irreführend.
Darüberhinaus vertrieb die Firma unterschiedliche Modelle.
Welche dieser Maschinen nun die "Hey-Dolphin"-Maschine ist, oder ob damit unterschiedslos alle Maschinen der IPSC gemeint sind, ist zum Teil schwer einzuordnen.
Die IPSC erhielt den ersten Auftrag der US Post zum Test ihrer Maschinen in 1888.
Der Versuchsbetrieb zog sich bis 1891 hin.
Maschinen wurden während dieses Zeitraumes nur in fünf verschiedenen Städten eingesetzt:
Brooklyn, NY, Buffalo, NY (umgesetzt von Brooklyn), New York City, Philadelphia, Pa. und Washington, D.C.
Anfang der 1890er landete die IPSC den ersten richtigen Auftrag zur Ausstattung von Postämtern mit ihren Maschinen.
Die IPSC war grundsätzlich nur zur Vermietung ihrer Maschinen bereit und weigerte sich diese zu verkaufen.
Die Maschinen waren teuer.
Erheblich teurer als die Modelle der Konkurrenz, aber auch erheblich besser, wessen sich die IPSC bewusst war.
Die "Flier," das Flaggschiff der IPSC, stempelte über 600 Briefe pro Minute.
Diese Maschine wurde legendär.
Für die nächsten 60 Jahre gab es weltweit keine schnellere und zuverlässigere Maschine.
1892 waren Maschinen der IPSC in 15 amerikanischen Städten im Einsatz, 1893 schon in 39 Städten und 1894 in 66 Städten.
Aus dieser Zeit stammt dieser Beleg aus New York.
Für das Vertragsjahr 1894/95 hatte die US Post 100 Maschinen von der IPSC angemietet.
Liebe Grüße
Rüdiger