Kartenbriefe

Mal was Ungebrauchtes aus dem fernen Guatemala.

Liebe Grüße
Matthias

[Rüdiger]

Dieses am 28.02.1919 von Vöcklabrunn nach Graz geschickte Exemplar eines Kartenbriefes trägt den Eindruck eines Postwertzeichens mit dem Porträt von König Karl I., das mit einem Aufdruck "Deutschösterreich" versehen wurde:

"Deutschösterreich" = "Deutsch-Österreich" war in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie eine inoffizielle Bezeichnung der mehrheitlich deutsch besiedelten Gebiete der österreichischen Länder "Cisleithanien" = "Land diesseits der Leitha".

Die deutschsprachigen Abgeordneten des letzten Reichsrats der Monarchie waren am 21.10.1918 als Provisorische Nationalversammlung der deutschen Abgeordneten in Wien zusammengetreten.

Am 30.10.1918 hatten sie den Staatsrat als Exekutivausschuss gewählt, der die erste Staatsregierung für das von der Versammlung vertretene Gebiet berief.

Am 12.11.1918, nachdem der Erste Weltkrieg zu Ende gegangen war, riefen sie die deutschösterreichische Republik aus und konstituierten durch das Gesetz über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich diesen neuen Staat als demokratische Republik (Art. 1), die gemäß (Art. 2) Bestandteil der Deutschen Republik sein sollte. Hier der Originaltext:

"Artikel 1
Deutschösterreich ist eine demokratische Republik. Alle öffentlichen Gewalten werden vom Volke eingesetzt.

Artikel 2
Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik. Besondere Gesetze regeln die Teilnahme Deutschösterreichs an der Gesetzgebung und Verwaltung der Deutschen Republik sowie die Ausdehnung des Geltungsbereiches von Gesetzen und Einrichtungen der Deutschen Republik auf Deutschösterreich."

Art. 2 erwies sich aber bereits im Frühjahr 1919 als politisch irreal.

Abweichend vom am 12.11.1918 gefassten Beschluss stimmte Deutschösterreich am 10.09.1919 im Vertrag von Saint-Germain dem von den Siegermächten geforderten Staatsnamen Republik Österreich und voller Souveränität gegenüber der deutschen Republik zu.

Dies wurde von der konstituierenden Nationalversammlung mit dem Gesetz über die Staatsform vom 21.10.1919 beschlossen.

Somit war ein solcher Kartenbrief aus "Deutschösterreich" nur im Zeitraum 1918/1919, also weniger als ein Jahr lang möglich.

Liebe Grüße
Rüdiger

[Rüdiger]

Und auch in der k.u.k. Monarchie in Österreich gab es ihn, den Papierpreiszuschlag für Kartenbriefe!

Dieses am 18.11.1908 gebrauchte Exemplar trägt zwar nur den Eindruck eines Postwertzeichens zu 10 Heller, kostete am Postschalter gemäß der Angabe unter dem Doppeladler links oben jedoch "11 h", also 11 Heller:

Der Kartenbrief ist adressiert nach Schwanenstadt.

Liebe Grüße
Rüdiger

Für die Vogelmotiv-Sammler ist dieser LC/1 sicher ein schönes Stück.

Liebe Grüße
Matthias

Auch wenn dieses Württemberger Stück nicht mehr sehr ansehnlich ist, möchte ich es aber beispielhaft dafür zeigen, dass nicht immer "Kartenbrief" aufgedruckt sein muss. Dieser PK 2 der K. Württ. Post zeigt das sehr schön.

Der Wertstempel (10 Pfennig, rot) dieses privaten Kartenbriefes.

Und ein Blick auf die originale, nun langsam brüchig werdenden, Gummierung.

Liebe Grüße
Matthias

Zu den Kartenbriefen muss man auch dieses Feldpost-"Formular" zählen. Leider kann ich keine Primärquelle benennen, ob das Stück aus dem Jahr 1944 oder 1945 stammt.

Interessant nicht nur für die Feldpost-Spezialisten, sondern auch für die postgeschichtlich Interessierten, da sich der gedruckte Bezug zu den Postleitzahlen ergibt.

Postgeschichtlich relevant auch diese top erhaltene Form eines Spargummis. Die sehr gut erhaltene Gummierung weist an vielen Stellen gewollte Unterbrechungen auf.

Ungebrauchte Exemplare zu archivieren hat eben auch einige Vorteile.

Liebe Grüße
Matthias

[Rüdiger]

Kartenbrief der Deutschen Reichspost, gebraucht am 01.12.1897 von Leipzig nach "Hallbach bei Olbernhau", das im Erzgebirge liegt:

Das erste "e" in "Kartenbrief" steht unter dem "R" von "Reichspost".

Rückseitig Ankunftsstempel vom 02.12.1897.

Liebe Grüße
Rüdiger

[Rüdiger]

Kartenbrief = CARTA POSTALA INGHISA aus Rumänien vom 17.10.1892:

Liebe Grüße
Rüdiger

[Rüdiger]

In dieser Rubrik Kartenbriefe heute einer aus den Niederlanden, wo diese Sendungsart "POSTBLAD" hieß:

Dieses nach Frankfurt adressierte Exemplar wurde am 23.07.1908 sogar mit bildgleicher Zusatzfrankatur gebraucht!

Liebe Grüße
Rüdiger

[Rüdiger]

Kartenbrief, gebraucht am 26.05.1913 in Inlandsverkehr Ungarns von Lugos nach Budapest:

Liebe Grüße
Rüdiger