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Groß-Hamburg-Gesetz / Eingemeindung benachbarter Orte

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 29. Dez 2013, 17:00

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Wilhelmsburg

1333 schließen Mitglieder des adeligen Geschlechts der Schaken mit den Bewohnern Ochsenwerders einen Vertrag, dass diese einen Teil der Insel Stillhorn eindeichen. Das so gewonnene Land wollten die Schaken dann den Deichern gegen eine jährliche Abgabe überlassen. Etwa 30 Jahre später erwarben die Groten, ebenfalls ein Lüneburger Adelsgeschlecht, das bereits Georgswerder und Rotehaus besaß, auch die Insel Stillhorn von den Schaken. Sie setzten die Eindeichung fort, jedoch an der entgegengesetzten Seite. Später schloss man dann das zwischen den Eindeichugen gelegene Land durch Deiche ab, das sogenannte Siedefeld (1368). Etwa 120 Jahre später (1491) wurde endlich das letzte Stück Stillhorns, das Schönefeld, eingedeicht. Der letzte große Deichbruch auf Wilhelmsburg war 1855. Vier Menschen starben. Als bald darauf Frost eintrat, bildete die ganze Insel eine Eisfläche. Erst im März verlief sich das Wasser wieder.
Die Insel Wilhelmsburg gehörte offenbar dem Erzbischof von Hamburg, von dem sie im Jahre 1158 als Stiftung des Bistums Ratzeburg an Heinrich den Löwen abgetreten wurde. Stillhorn war später im Besitz der Grafen von Schaumburg, die in Holstein saßen und denen auch Hamburg gehörte. Den nördlichen Teil der Insel besaß dagegen der Herzog von Lüneburg. Der Graf belehnte dann Stillhorn den Schaken, der Herzog den Goten. In den Jahren 1361 und 1367 erwarben letztere durch Kauf auch Stillhorn. Aus dem daraus entstehenden komplexen Lehnsverhältnis entstanden schwere Verwicklungen.
Am 4. September 1672 erwarb Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle die Elbinseln, die darauf hin durch Verbindungsdeiche vereint worden sind. Sie trugen fortan den Namen Wilhelmsburg. Nach dem Tode Georg Wilhelms fiel Wilhelmsburg an das Haus Hannover und wurde in ein Amt verwandelt. Das Amt bestand bis 1859, dann wurde es mit dem Kreis Harburg vereint.
1925 wird Wilhelmsburg aus dem Landkreis Harburg herausgelöst und zum Stadtkreis. Dieser wurde 1927 mit dem benachbarten Stadtkreis Harburg unter Oberbürgermeister Walter Dudek zum Stadtkreis Harburg-Wilhelmsburg vereinigt.

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Beitrag So 29. Dez 2013, 17:05

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Klein-Flottbek

Klein Flottbek ist eine Gemarkung am Nordufer der Unterelbe im Bezirk Altona der Freien und Hansestadt Hamburg. Es ist ebenfalls der Name des hier gelegenen S-Bahnhofs an der Altona-Blankeneser Eisenbahn.
Der Name der Gemarkung leitet sich vom Bach Flottbek ab, der durch den im östlichen Klein Flottbek gelegenen Jenischpark und das Naturschutzgebiet Flottbektal zur Elbe fließt. Das von Senator Jenisch errichtete Jenisch-Haus steht Besuchern heute als Museum für hanseatische Wohnkultur offen. Unweit hiervon befindet sich das Kunstmuseum Ernst-Barlach-Haus.
Der westliche Teil von Klein Flottbek umfasst unter anderem den Wesselhoeftpark sowie den bis 2003 wieder hergestellten Westerpark (ehemals Baumschule von Ehren). Wie der Jenischpark geht dieser auf das Kanzleigut von Baron Caspar Voght als Teil seiner „Ornamented Farm“ zurück.
Das Klein Flottbeker Elbufer ist durch den Elbuferweg bei Teufelsbrück ein beliebtes Ziel für Spaziergänger. Von hier aus besteht Nahverkehrsanbindung durch Busse und Fähren. Entlang der Elbe verläuft in Klein Flottbek auch die Elbchaussee, eine besonders lange und bekannte Hamburger Straße mit diversen großzügigen Bauten, die durch ihren Elbblick zum Teil ganz erheblichen Wert haben.

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Groß-Flottbek

Die erste urkundliche Erwähnung von Klein und Groß Flottbek (plattdeutsch: Lütten un Groten Flöbbeek) ist auf das Jahr 1305 datiert. Damit begründete sich die 700-Jahr-Feier im Stadtteil im Sommer 2005. Großflottbeck (wie es sich noch Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb) gehörte zunächst zur Grafschaft Stormarn, ab 1304 bzw. 1307 zur Grafschaft Holstein-Pinneberg, die ab 1640 in Personalunion von den dänischen Königen regiert wurde, und fiel 1866 an Preußen. 1927 wurde die selbständige pinnebergische Landgemeinde durch das Groß-Altona-Gesetz zum Vorort der Großstadt Altona/Elbe und ging 1938 zusammen mit Altona in Hamburg auf.

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Beitrag So 29. Dez 2013, 19:15

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Fuhlsbüttel

Unter dem Namen Fulesbotle wurde das Dorf 1283 erstmals urkundlich erwähnt und gehört siedlungshistorisch zu den Büttel-Ortschaften, die auf die sächsische einer „sicheren Ortschaft“ verweist. Die Vorsilbe -ful heißt „schmutzig“ oder „sumpfig“ und bezieht sich auf die Lage an dem damals noch ungeregeltem Lauf der Alster, durch die die Gegend häufig überschwemmt wurde. Es wird also eine Siedlung auf sumpfigem Gelände benannt.Die Urkunde von 1283 erwähnt den Verkauf der Güter Fulesbotle, einschließlich des Dorfs und einer Mühle, durch den Graf Gerhard an das Kloster Reinfeld. Bereits ein Jahr später gingen Dorf und Mühle in das Eigentum der Söhne des Pächters Johann vom Berge über. Um 1420 kamen die Belegenheiten in Hamburger Besitz, die Mühle hieß um diese Zeit Ratsmühle.
1913 wurde Fuhlsbüttel zum Hamburger Stadtteil.

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Beitrag So 29. Dez 2013, 19:18

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Langenhorn

Langenhorn wurde als Landgemeinde nördlich der Hamburger Stadtmauern und südlich von Holstein gegründet. Die Existenz der Gemeinde ist seit mindestens dem Jahr 1332 belegt. Der Name leitet sich von der ehemaligen Landschaft ab, der Lange Horn war ein großer Eichen- und Buchenwald auf einem Geestrücken.
Am 1. Januar 1913 wurde Langenhorn Stadtteil von Hamburg. In den 1920er-Jahren wurde unter Federführung von Fritz Schumacher in Langenhorn eine später nach ihm benannte Gartensiedlung mit Häusern für einige Tausend Arbeiter angelegt. Diese war nach 1933 eines der Zentren des anti-nationalsozialistischen Widerstandes vor allem der KPD aber auch der SPD.

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Beitrag So 29. Dez 2013, 19:24

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Tonndorf-Lohe

Aus Grabungsfunden, die in den letzten zwei Jahrhunderten gemacht wurden, ergeben sich Zeugen einer Besiedelung schon in der Frühgeschichte. Im Bereich der heutigen Straßen Tongrubenweg – Sonnenredder und Jenfelder Straße – Thingsberg haben sich früher Grabhügel befunden, zuletzt wurden in den 1930er Jahren bei Aushubarbeiten Gräber- und Besiedelungsfunde, wohl aus der Eisen- und Bronzezeit, gemacht. Im Bereich der Rahlau wurden 1935 Reste eines sächsischen Dorfes aus dem achten Jahrhundert gefunden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Tonndorf stammt aus dem Jahre 1314, zu diesem Zeitpunkt war Todendorpe, der ursprüngliche Name des Dorfes, ein für die damalige Zeit großes Dorf mit acht Hufen. Der Name Todendorpe stammt wahrscheinlich aus der Zeit der Schauenburger Grafen und lässt auf den Ortsgründer, wahrscheinlich einen „Todo“, schließen. Erst im Laufe der Zeit wandelte sich der Name zu Tonndorf.
1342 wurde das Dorf für 110 Mark an das Kloster Reinbek verkauft. In der Folge kam das Dorf an das Amt Reinbek und 1646 an den Wandsbeker Gutsherrn Balthasar Behrens, der besonders an den vier an der Wandse gelegenen Mühlen interessiert war. Die Verlegung der Landstraße nach Lübeck führte zu einer Verlegung einzelner Höfe und damit zur Auflösung der alten Dorfanlage.
Der zum Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein gehörende Ort wurde 1927 in die Stadt Wandsbek eingemeindet, der Ortsteil Lohe fiel an Rahlstedt. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 wurde Tonndorf zusammen mit Wandsbek ein Teil von Hamburg. Bei der Neuordnung der Hamburger Stadtteile 1949 erhielt Tonndorf einige Gebietsteile des früheren Wandsbeker Ortsteiles Hinschenfelde. Damit standen die heutigen Grenzen von Tonndorf fest.

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Beitrag So 29. Dez 2013, 19:34

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Kirchwerder

Remerswerder, so hieß das Vierländer Dorf ursprünglich. Dass es seit 1217 in Urkunden als Insula Kercwerdere – Flussinsel mit Kirche – bezeichnet wird, deutet auf den Bau einer Kirche hin. Tatsächlich geht die heutige St.-Severini-Kirche auf einen Feldsteinbau aus dem 12./13. Jahrhundert zurück; Reste der mittelalterlichen Mauern sind an der Nordwand des heutigen Gebäudes noch erhalten. Aus der Ortsgeschichte ist ein dramatischer Vorfall belegt: 1470 sollen „mehrere Eingesessene aus unbekanntem Grund ihren Pfarrer erschlagen haben“ – weshalb der Papst zeitweise den Großen Kirchenbann über das Dorf verhängte.
Die erste Besiedlung der Elbinseln, die später das Kirchspiel Kirchwerder bildeten, ist nicht nachweisbar. Sicher ist, dass Kirchwerder zu den frühesten Eindeichungen der Vierlande gehörte, da hier eine Fährverbindung über die Elbe zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und den neuen Gebieten eingerichtet worden war, die auch heute noch existiert: die Zollenspieker Fähre.
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde durch die damals in dieser Region herrschenden Dänen die planmäßige Eindeichung der Inseln begonnen. Aus dieser Zeit stammt der Durchdeich, der das neue Dorf Kirchenwerder gegen das benachbarte, damals noch nicht eingedeichte Ochsenwerder schützte. Zwischen 1314 und 1344 wurde einer der Elbarme, die Gose Elbe, durch Deiche in ein festes Bett gezwungen. Zwei kleinere Elbinseln, Ohe und Krauel, wurden dabei zu Festland. West-Krauel wurde Teil Kirchwerders, Ohe wurde zwischen Kirchwerder und dem benachbarten Kirchspiel Neuengamme aufgeteilt. Obwohl dies vor mehr als 650 Jahren geschah, sind bis heute die Lage und Formen beider Inseln durch Orts- und Straßennamen sowie die Form der Gehöfte deutlich erkennbar.
Der Elbübergang war den Lüneburger Herren, denen das Gebiet unterstand, so wichtig, dass sie eine Befestigung anlegen ließen, die 1296 erstmals als Riepenburg genannt wurde und Verwaltungssitz der Vogtei Riepenburg war. Der Name stammte von der herrschenden Familie, den Herren von Ribe. 1420 wurde die Burg Teil des beiderstädtischen Besitzes: Hamburg und Lübeck hatten die Herrschaft gemeinsam den Lüneburgern abgenommen. Durch die Abdämmung und damit der „Zähmung“ der Gose Elbe und der Dove Elbe (zweier Elbarme, die die Inseln der Vierlande trennten) wurde die Burg überflüssig. Da sie baufällig war, wurde sie 1512 abgerissen und der Verwaltungssitz ins Bergedorfer Schloss verlegt. Die Reste des Burghügels sind bis heute am Zusammentreffen des Kirchwerder Mühlendamms und des Hauptdeichs zu erkennen.
1620 versuchten die Lüneburger erfolglos, das Gebiet durch einen militärischen Einfall zurückzugewinnen; erst Napoleon I. war dort auf seinem Feldzug 1806 siegreich. Doch auch dadurch wurde die Verwaltungsstruktur nicht geändert. 1868 kaufte Hamburg die Hoheitsrechte von Lübeck, so dass die gemeinsame Verwaltung endete und die Vierlande – und damit Kirchwerder – nur noch zu Hamburg gehörte. 1873 wurde die bis dahin selbstständige Enklave Ost-Krauel, die im Besitz der Familie von dem Berghe war, als selbstständige Gemeinde zur Landherrenschaft Bergedorf zugeschlagen. Erst 1937 wurden die letzten sechs Enklaven, die bis dahin unter hannöverscher bzw. preußischer Herrschaft gestanden hatten, mit dem Groß-Hamburg-Gesetz ebenfalls nach Bergedorf eingegliedert.
Zollenspieker ist ein Ortsteil von Kirchwerder und war eine wichtige Fährverbindung über die Elbe. Bereits 1252 existierte sie, damals als „Yslinge“ bezeichnet, und ist bis heute in Betrieb. Bis 1806, also bis zur Eroberung der Umgebung durch Napoleon I., wurde hier Zoll erhoben (daher auch der Name: „Zollenspieker“ bedeutet soviel wie „Zollspeicher“, dieser wurde auf kirchwerderaner Seite an einer Stelle errichtet, wo die Elbe eine Biegung macht, da so von hier aus die Elbe und das eigene Ufer in alle Richtungen sehr gut einsehbar ist). Beim Überfall der Lüneburger von 1620 wurde der alte Speicher zerstört, jedoch bereits ein Jahr später schon wieder neu errichtet. Eine Schanze schützt ihn bis heute vor weiteren Angriffen vom Fluss her. Etwa ab 1870 entwickelte sich der Zollenspieker (Synonym auch für die Fähre) zur Sehenswürdigkeit für die Hamburger; der alte Zollspeicher wurde zur Gaststätte mit einem Tanzsaal in einem neuen Anbau umgestaltet und ist bis heute ist ein beliebtes Ausflugsziel. Der Zollenspieker liegt am Flusskilometer 598 und kennzeichnet zugleich den südlichsten Punkt der Hansestadt.

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Beitrag So 29. Dez 2013, 19:40

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Lokstedt

Bereits 1110 urkundlich erwähnt, wurde aus dem ehemaligen Bauerndorf mit wenigen Handwerkern und einer starken dörflichen Struktur schon frühzeitig Wohnplatz vieler begüterter Bürger aus dem nahen Hamburg. Der Name mit der nachsilbe -stedt verweist auf eine sächsische Ortsgründung, die Vorsilbe, abgeleitet von Lo- bezeichnet in diesem Fall nicht den Ortsgründer, sondern wird auf einen Wald zurückgeführt.
Von 1110 bis 1460 stand Lokstedt unter der Regierung der Schauenburger Grafen, die Holstein regierten. Ebenso wie Schnelsen und Niendorf gehörte es zur Waldvogtei Pinneberg der Herrschaft Pinneberg. Lokstedt kam zu Dänemark, als der dänische König Christian I. in Personalunion Herzog von Holstein wurde. Die Dänen errichteten vor Ort eine Zollstation, die bis 1839 in Betrieb blieb.
1666 gab es zehn Bauernhöfe und drei Kätner im Dorf. Nach dem Abschluss der Verkoppelung 1789 waren es bereits 35 Hofstellen, 1803 hatte Lokstedt 382 Einwohner. Im 17. Jahrhundert waren es vor allem Kleinkätner und Brinksitzer, die sich im Dorf ansiedelten. Doch bereits im 18. Jahrhundert begannen auch wohlhabende Hamburger Bürger, in Lokstedt Gärten und Sommerhäuser zu erwerben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Lokstedter Gasthöfe ein so beliebtes Ausflugsziel der Hamburger, dass schließlich der Landdrost Verbote erließ, um das übermäßige Feiern einzuschränken. 1851 baute hier der „Hamburg-Lokstedter Rennklub“ eine Pferdebahn. Das Turnier zog aber bereits 1854 nach Horn auf die größere Horner Rennbahn um, die bis heute in Betrieb ist.
Die 400-jährige dänische Herrschaft endete 1866, als auch Lokstedt nach dem deutsch dänischen Krieg zu Preußen kam. Die dänischen Hoheitszeichen verschwanden damals von den Dienstmützen und von den öffentlichen Gebäuden. Immer mehr meist gut-situierte Familien siedelten sich im Dorf an, die ihren Broterwerb in Hamburg hatten. Lokstedt wurde am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem reichen und gut ausgebauten Villen-Vorort. 1891 erhielt es als erstes Dorf in Deutschland eine elektrische Straßenbeleuchtung. So war es nicht verwunderlich, dass die Stadt Altona 1927 auch Lokstedt, neben einer Reihe anderer Orte, eingemeinden wollte.
Die erfolgreiche Abwehr dieses Begehrens führte zu einem Zusammenschluss mit Niendorf und Schnelsen zur Gemeinde Großlokstedt im preußischen Landkreis Pinneberg, die dann 1937 aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes an Hamburg angeschlossen wurde.

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Beitrag So 5. Jan 2014, 17:53

Beiträge: 14453
Die Elbinsel Steinwärder, ehemals Nordersand, wurde im Mittelalter eingedeicht und konnte somit bewirtschaftet werden. Durch den Gottorper Vertrag kam die Insel 1768 gemeinsam mit den Pachthöfen Grevenhof, Ellerholz und Roß an Hamburg.

Der Name Steinwärder entstand im Volksmund nach dem Großen Brand von 1842, als das Gelände zum Fluss und zum Reiherstieg hin mit dem Bauschutt der Stadt erhöht wurde. Der Namensteil Wärder bezeichnet dabei die Flussinsel.

Anschließend entstanden hier die ersten Werften. Dort wurden in den 1850er Jahren auch die ersten Trocken- und Schwimmdocks auf Hamburger Staatsgebiet errichtet.

Nachdem die Siedlung 1871 zum Vorort erhoben worden war, wurde Steinwärder 1894 als Stadtteil nach Hamburg eingemeindet, 1902 der bis dato volkstümliche Name Steinwärder amtlich übernommen.

Diese Postkarte dokumentiert bereits am 04.09.1899 die postalisch erfolgte Eingemeindung von Steinwärder zu Hamburg und gleichzeitig die schnelle Postbeförderung innerhalb von Hamburg, denn sie wurde am 04.09.1899 zwischen 11 und 12 Uhr vormittags in Hamburg 6 aufgegeben und kam bereits zwischen 1 und 2 Uhr nachmittags in Hamburg-Steinwärder an:

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Erst seit 1946 gilt die heutige Schreibweise Steinwerder.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 5. Jan 2014, 19:49

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Der Bezirk Altona ist der westlichste Bezirk der Freien und Hansestadt Hamburg.

Am 01.04.1938 wurde die bis dahin selbständige und bis April 1937 holsteinische Großstadt mit dem Groß-Hamburg-Gesetz eingemeindet.

Altona grenzt im Süden und Osten an den Bezirk Hamburg-Mitte, im Nordosten an den Bezirk Eimsbüttel und im Norden und Westen an das Land Schleswig-Holstein; außerdem verläuft im Südwesten in der Elbmitte bzw. über die unbewohnte Elbinsel Neßsand eine gemeinsame Grenze Altonas mit dem Land Niedersachsen.

Hier eine am 17.09.1920 in "ALTONA (ELBE) 2" aufgegebene Fernpostkarte, adressiert nach "Cassel":

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 31. Aug 2014, 23:02

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Diese 1888 im Königreich Bayern gedruckte Ganzsache wurde am 20.01.1889 in "ST. JULIAN", einer Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in der damals zu Bayern gehörenden Rheinpfalz, aufgegeben:

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Die nach "Billwärder an der Bille bei Hamburg" adressierte Postkarte kam am 22.01.1889 um 7-8 Uhr früh in "HAMBURG-ROTHENBURGSORT" an, wo ein Tagesstempel abgeschlagen wurde. Von dort lief sie weiter an ihren Bestimmungsort BILLWÄRDER, wo am 22.01.1889 um "11-12 V". ein Einkreisstempel als Ankunftsstempel abgeschlagen wurde.

Liebe Grüße
Rüdiger

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