Foren-Übersicht Fragen und Diskussion Postgeschichte Groß-Hamburg-Gesetz / Eingemeindung benachbarter Orte

Groß-Hamburg-Gesetz / Eingemeindung benachbarter Orte

Moderator: Rüdiger



Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Mit Wirkung vom 1. April 1937 wurde das Gebiet Hamburgs durch das „Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen“, kurz Groß-Hamburg-Gesetz (erlassen von der Reichsregierung), um volkswirtschaftlich wichtige Gebiete aus den benachbarten preußischen Landkreisen und kreisfreien Städten erweitert. Dazu gehörten die bis dahin preußischen Städte Altona/Elbe, Harburg-Wilhelmsburg und Wandsbek, die in der Folge zum 1. April 1938 Teil der Einheitsgemeinde Hamburg wurden und zusammen mit der hamburgischen Stadt Bergedorf ihre Selbstständigkeit verloren. Einige kleinere hamburgischen Exklaven wurden im Gegenzug an Preußen abgetreten. Insgesamt vergrößerte sich die Fläche Hamburgs dadurch von 415 auf 745 km², die Einwohnerzahl erhöhte sich von 1,19 auf 1,68 Mio (alle Texte Quelle: Wikipedia)

Hier möchte ich einige Orte im Stempelbild zeigen, welche im Laufe der Zeit (auch vor oben genannten Datum) ihre Eigenständigkeit verloren haben.
Teilweise sind diese Gemeinden heute noch nicht einmal mehr Stadtteile, es erinnern nur noch Strassennamen an diese Orte.
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag Sa 28. Dez 2013, 21:21

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Blankenese

Blankenese ist ein ehemaliges Fischerdorf, das 1301 erstmals urkundlich erwähnt wurde. In der lateinisch abgefassten Urkunde wurde den Rittern von Raboisen der Ertrag der Fährverbindung zur anderen Elbseite durch Graf Adolf VI. zuerkannt.
Zuvor bestanden bereits die Burg auf dem Süllberg und eine Propstei auf dem Süllberg, die Erzbischof Adalbert von Bremen um 1060 errichten ließ. Die Burg diente der Sicherung der Fährverbindung über die Elbe. Als die Nordalbier die Burg zerstört hatten, exkommunizierte der Erzbischof sie 1070. 1258 entstand auf dem Süllberg eine zweite - diesmal gräfliche Burg, die von den Brüdern Johann I. und Gerhard I. (Schauenburger Grafen), ebenfalls zur Sicherung der Fähre angelegt wurde. Nach Protest der Hamburger musste diese 1262 wieder abgerissen werden, weil sie deren Interessen störte.
Die Familie Breckwoldts gehörte schon früh zur Geschichte von Blankenese. Viet Breckwoldt, 1490 geboren, war der Erste dieser Ahnenreihe. Er erhielt Anfang des 16. Jahrhunderts die Blankeneser Elbfähre als Lehen, dazu den Fährkrug samt Schank-, Brau- und Brenngerechtigkeit.
Blankenese gehörte zunächst zur schauenburgischen Grafschaft Holstein-Pinneberg, danach zum Herzogtum Holstein, das ab 1460 in Personalunion von den dänischen Königen regiert wurde, und fiel 1866 an Preußen. Auf einer Grünfläche im Mühlenberger Weg wurde deswegen der Gedenkstein für die Erhebung Schleswig-Holsteins errichtet. Auf den Segeln der Ewer und Kutter stand danach SB (für „Schleswig-Holstein Blankenese“), plattdeutsch als seil bedächtig! (= segel vorsichtig!) ausgelegt.
Blankenese, ein schmuckes Hangdorf, in dem Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend verbrachten, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem großbürgerlichen Villenviertel, dessen Bevölkerung nicht so homogen war (und ist), wie es erscheint: im Gemeinderat beispielsweise saßen 1924 neben 18 Abgeordneten der bürgerlichen Parteien auch 5 Vertreter der SPD und ein KPD-Vertreter.
1919 vergrößerte sich die reiche pinnebergische Landgemeinde durch den Zusammenschluss mit dem benachbarten Dockenhuden. 1927 wurde Blankenese durch das Groß-Altona-Gesetz gegen den Willen vieler Blankeneser zum Vorort der Großstadt Altona/Elbe und ging 1938 zusammen mit Altona in Hamburg auf. Seit 1919 gehörte auch der heutige Ortsteil Mühlenberg erstmals gänzlich zu Blankenese. Ursprünglich war Mühlenberg um den Bootslandeplatz Dockenhudens entstanden. Der ehemalige Nordteil Dockenhudens mit Teilen von Sülldorf und Osdorf wurde jedoch nach 1945 der Stadtteil Iserbrook.
Vom Januar 1946 bis April 1948 befand sich in Blankenese auf dem Besitz der Familie Warburg am Kösterberg das Warburg Children Health Home. Dies war eine in Deutschland einzigartige Einrichtung für jüdische Waisenkinder, die den Holocaust überlebt hatten. Sie stammten zumeist aus Ungarn und Polen und siedelten anschließend nach Palästina über.[4] Die Bedeutung des Heims für die jüdischen Kinder, denen Blankenese zur bleibenden Erinnerung wurde, kontrastiert stark damit, dass die Blankeneser Bevölkerung davon das Wenigste wusste und weiß

Hamburgstempel002.jpg
Hamburgstempel001.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag Sa 28. Dez 2013, 21:26

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Ottensen

Ottensen wurde erstmals 1310 als holsteinisches Kirchendorf (Ottenhusen) urkundlich erwähnt. Seine Gründung geht aber auf die Zeit des fränkischen Reiches zurück und soll in etwa zeitgleich mit der Gründung der Hammaburg gewesen sein. Ab 1390 war es Sitz des Landvogtes der schauenburgischen Grafschaft Pinneberg.
Ottensen war lange Zeit ein Bauern- und Handwerkerdorf, das 1640 unter dänische Herrschaft geriet und zeitweise größer als Altona war. Wie dieses im Westen der Stadt Hamburg vorgelagert, wurde es von den Hamburgern als „frei“ angesehen, da hier lange Zeit ein freierer Geist als in Hamburg herrschte.
Als Folge des Deutsch-Dänischen Kriegs (1864) wurde es 1866 Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
In der Folge entwickelte sich Ottensen zu einem bedeutenden Industriestandort Norddeutschlands, nicht zuletzt, weil es seit 1867 im Wirtschaftsgebiet des Deutschen Zollvereins lag, Altona und Hamburg jedoch nicht. Innerhalb von 60 Jahren stieg die Einwohnerzahl um das Sechzehnfache an: Wohnten 1840 noch 2.411 Einwohner in Ottensen, waren es 1900 bereits 37.738. Von der Zollgrenze zu Altona profitierte auch Bahrenfeld.
Im 19. Jahrhundert wurde Ottensen zum Industriestandort. Zahlreiche Fabriken entstanden in der Zeit der Industrialisierung. Ab 1867 bildeten Ottensen und das diesem zuvor angegliederte Neumühlen den Stadtkreis Altona, wurden 1871 zur Stadt Ottensen-Neumühlen erhoben, beide gingen jedoch bereits 1889 als Stadtteile an Altona und wurden 1938, mit dem Ende der Altonaer Selbständigkeit, Teil der neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Hamburg.

Hamburgstempel003.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag Sa 28. Dez 2013, 21:35

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Rissen

Rissen wurde erstmals im Jahr 1255 als „Risne“ urkundlich erwähnt. Es gehörte jahrhundertelang zu Holstein-Pinneberg. 1640 fiel es mit ganz Holstein-Pinneberg an Christian IV. von Dänemark und blieb so in Personalunion Teil des dänischen Königreiches, bis es nach dem Zweiten Deutsch-Dänischen Krieg 1864 an Österreich fiel, mit dem Ende des Österreichisch-Preußischen Krieges 1866 aber preußisch wurde. Rissen wurde 1876 mit circa 300 Einwohnern selbstständige Gemeinde. Im Jahre 1927 (Groß-Altona-Gesetz) wurde Rissen mit mittlerweile circa 2.000 Einwohnern in die preußische Stadt Altona/Elbe eingemeindet und fiel mit dieser 1938 als Vorort an Hamburg.
1785 erwarb der Reeder und Kaufmann Johan Cesar VI. Godeffroy 3.300 Morgen Land, die bis 1835 von der Kaufmannsfamilie aufgeforstet wurden. Dadurch verwandelte sich die Moor-, Heide-, und Sandlandschaft langsam in einen Wald. Zu dieser Zeit waren in Rissen nur wenige Bauern ansässig. Nachdem es 1866 an Preußen gefallen war, wuchs die Einwohnerzahl stetig an. Um 1900 hatte es bereits circa 1.000 und um 1945 circa 6.000 Bewohner

Hamburgstempel004.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag Sa 28. Dez 2013, 21:44

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Groß Flottbek

Die erste urkundliche Erwähnung von Klein und Groß Flottbek (plattdeutsch: Lütten un Groten Flöbbeek) ist auf das Jahr 1305 datiert. Damit begründete sich die 700-Jahr-Feier im Stadtteil im Sommer 2005. Großflottbeck (wie es sich noch Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb) gehörte zunächst zur Grafschaft Stormarn, ab 1304 bzw. 1307 zur Grafschaft Holstein-Pinneberg, die ab 1640 in Personalunion von den dänischen Königen regiert wurde, und fiel 1866 an Preußen. 1927 wurde die selbständige pinnebergische Landgemeinde durch das Groß-Altona-Gesetz zum Vorort der Großstadt Altona/Elbe und ging 1938 zusammen mit Altona in Hamburg auf.

Hamburgstempel006.jpg
Hamburgstempel005.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag Sa 28. Dez 2013, 21:50

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Billwerder

Der Name Billwerder rührt von Bilnawerthere bzw. Billna und Billenkercken her, was „Insel in der Bille“ bedeutet. Bis 1949 hieß der Ort Billwärder an der Elbe.
Etwa um 1150 begann die Besiedelung der Elbinsel. Die damals sächsischen Siedler errichteten Deiche auf dem Bill- und dem Ochsenwerder nach holländischem Vorbild. Sie entwässerten die Gegend und betrieben Landwirtschaft. 1320 verwüsteten schwere Sturmfluten die Dörfer Billwerder, Allermöhe und Moorfleet. 1331 verkauften die Dörfer ihre Kirchenglocken zur Finanzierung eines neuen Deichs. 1385 erwarben zunächst zwei Hamburger Ratsherren Nutzungsrechte an Billwerder. 1395 kaufte die Stadt Hamburg Billwerder und andere Dörfer auf dem Gebiet der heutigen Marschlande für 2.400 Mark dem Grafen Otto I. von Schauenburg ab, um im eigenen Interesse die Elbschifffahrt und den Handel zu sichern. Hamburg richtete die Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder ein, die die Verwaltung Billwerders übernahm. Dies bedeutete, dass ein Hamburger Ratsherr als Landherr die Rechte der Stadt wahrnahm; hierbei unterstützten ihn Land- und Bauernvögte mit hoheitlichen Befugnissen. Die Stadt baute und finanzierte neue Deiche, so dass Billwerder im 15. Jahrhundert weitgehend gesichert war.
Wie auch in Moorfleet bauten die meisten Bauern Hopfen und Getreide an, wobei sie den Hopfen an die Hamburger Brauereien zur Herstellung des Bieres verkauften. 1627, während des Dreißigjährigen Krieges, erlitt Billwerder Plünderungen der kaiserlichen Armee. 1675 durchzogen dänische Truppen den Ort und 1686 besetzte der Herzog von Braunschweig-Lüneburg Billwerder. Aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen verarmten große Teile der Bevölkerung. Durch die Umstellung von Getreide- auf Gemüseanbau erholte sich die Bevölkerung allmählich. 1830 entstand die Landherrenschaft der Marschlande, in die Billwerder überging. Nach 1850 entwickelte sich im Nordosten Billwerders ein riesiges Gewerbe- und Industriegebiet, das 1913 zum eigenen Stadtteil Billbrook wurde. Im Nordwesten hingegen entstand ein dicht besiedeltes Gebiet, das 1871 zum Vorort Billwerder Ausschlag wurde, 1894 den Status eines Stadtteils erhielt und 1938 zumindest zum Teil in Rothenburgsort umbenannt wurde

Hamburgstempel007.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag Sa 28. Dez 2013, 22:16

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Rahlstedt

Die erste urkundliche Erwähnung als Radoluestede erfolgte 1248. Der Name verweist auf eine Gründung als sächsische Siedlung durch einen Mann namens Radolf, die Nachsilbe -stede bezeichnet einen Standort auf sicherem Boden. Rahlstedt lag jenseits der östlichen Grenzen Hamburgs, gehörte zum Herzogtum Holstein unter dänischer Krone und fiel mit ihm 1864 an Preußen.
Am 29. September 1904 wurde zwischen dem Bahnhof Rahlstedt der Lübeck-Büchener Eisenbahn und Volksdorf die Elektrische Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf eröffnet und am 9. Mai 1907 bis Wohldorf verlängert, deren Restbetrieb bis 1961 existierte.
1927 wurden die Ortschaften Altrahlstedt, Neurahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde sowie Teile von Tonndorf-Lohe und Jenfeld zur preußischen Gemeinde Rahlstedt zusammengeschlossen und kamen nach dem Groß-Hamburg-Gesetz 1937 zu Hamburg. Der alte Kern bestand aus dem Bahnhof, gelegen an der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg (über Fehmarn nach Skandinavien) und der aus der Anfangszeit des Ortes stammenden ältesten Südstormaner Kirche, der heutigen Kirche Alt-Rahlstedt, an der Rahlstedter Straße.
Seit den 1930er-Jahren war Rahlstedt ein bedeutender Garnisonsstandort in Hamburg mit drei Kasernen (Lettow-Vorbeck-Kaserne, Boehn-Kaserne und Graf-Goltz-Kaserne) und einem Standortübungsplatz

Hamburgstempel008.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag So 29. Dez 2013, 12:25

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Bergedorf

Seitdem das Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg vom 21. September 1949 am 11. Mai 1951 in Kraft trat, ist der Bezirk Bergedorf einer von insgesamt sieben Bezirken in der Einheitsgemeinde Hamburg.
Neben der ehemaligen Stadt, dem heutigen Stadtteil Bergedorf, wurde der Bezirk gebildet aus den Gebieten der seit 1395 zu Hamburg gehörenden Marschlande, der seit 1868 zu Hamburg gehörenden Vierlande, dem seit 1768 hamburgischen Reitbrook und dem bis 1938 preußischen Dorf Lohbrügge.

Hamburgstempel010.jpg
Hamburgstempel009.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag So 29. Dez 2013, 15:01

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Bramfeld

Als im 19. Jahrhundert Hamburg von preußischem Gebiet eingeschlossen wurde, entstand durch die dicht um die freie Stadt Hamburg liegenden preußischen Städte Altona, Wandsbek und Harburg eine starke Konkurrenz um die Vorherrschaft im Unterelbegebiet. Das kleine Bramfeld lag mitten dazwischen und gehörte seit 1867 zum preußischen Schleswig-Holstein, dem Kreis Stormarn zugeschlagen. Vorher gehörte das Dorf zum Herzogtum Holstein-Gottorp und blieb von 1460-1864 fast immer unter dänischer Verwaltung. Der Amtssitz war Trittau, von 1889 bis 1910 Poppenbüttel, ab 1910 gab es den eigenen Amtsbezirk Bramfeld, (dem Steilshoop verwaltungsmäßig angehörte), 1937 kam Bramfeld (und Steilshoop) im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes zu Hamburg. Von 1949 bis 2007 bestand in Bramfeld ein eigenes Ortsamt, das auch für den Stadtteil Steilshoop zuständig war.
Von Hamburg und Wandsbek etwa gleich weit entfernt wollten sich die Bramfelder gerne von Hamburg eingemeinden lassen, zumal das im Osten an Bramfeld grenzende Farmsen ja auch zu Hamburg gehörte. Das aber ließ Preußen nicht zu.

Hamburgstempel012.jpg
Hamburgstempel011.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Beitrag So 29. Dez 2013, 16:57

Beiträge: 319
Wohnort: Itzehoe
Harburg

Funde in der Umgebung lassen auf eine Besiedlung der Gegend seit der Jungsteinzeit schließen. Namensgeber und Ausgangspunkt von Harburg war die Horeburg (Hore = Sumpf/Moor). Diese stand spätestens seit dem Jahr 1000 (Scherbenfunde) auf einer trockenen Talsandinsel in der sumpfigen Niederung der Elbe an der Stelle des heutigen Harburger Schlosses und war mit der Geest nur über einen Damm verbunden, der im Verlauf der heutigen Harburger Schloßstraße entsprach. Die 1133–37 erstmals urkundlich erwähnte Burg wurde vermutlich von den Grafen von Stade als Grenzfestung errichtet. 1257 gelangte sie in den Besitz der Welfen. Die Siedlung, die sich zunächst entlang des Dammes vor der Burg entwickelte, erhielt 1288 das Recht einer freien Gemeinde, 1297 schließlich das Stadtrecht. In der Folgezeit wurde Harburg zum wirtschaftlichen Zentrum der Vogtei Harburg. Eine wichtige Existenzgrundlage der Stadt blieb bis in das 19. Jahrhundert hinein der Fährverkehr nach Hamburg und das damit verbundene Speditions- und Logiergewerbe.
1927 wurden der Stadtkreis Harburg und der Stadtkreis Wilhelmsburg zur Großstadt Harburg-Wilhelmsburg vereinigt. 1937 wurde die Stadt im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes, ebenso wie einige Orte des umliegenden Landkreises Harburg, vom Land Preußen an Hamburg übertragen. Die Stadt verliert ein Jahr später, am 1. April 1938, ihre Selbstständigkeit.

Hamburgstempel013.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

Nächste

Zurück zu Fragen und Diskussion Postgeschichte