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Postbetrug

Moderator: Rüdiger


Beitrag Do 4. Jul 2013, 23:48

Beiträge: 14458
Postwertzeichen dienen dazu, von der Post zu erbringende Leistungen zu vergüten.

Die normale Vorgehensweise ist dabei, daß Postwertzeichen mit dem Nennwert bei der Post gekauft und auf der Sendung verklebt werden, der dem aktuell zu entrichtenden Porto, heute Entgelt, entspricht.

Ausnahmen aller Art von dieser Regel sollen hier vorgestellt werden.

Beitrag Fr 5. Jul 2013, 00:05

Beiträge: 14458
Ein Standardbrief kostete am 03.07.2013 ein Beförderungsentgelt von 0,58 €.

Auf den ersten Blick erscheint dieses Exemplar aus meinem heutigen Posteingang völlig ok, denn es wurden nicht nur die laut Tarif von der Post geforderten 0,58 €, sondern sogar deren 0,60 € verklebt;

IMG_0003 - Kopie (2).jpg
Der Beleg wurde auch ohne Beanstandung im Briefzentrum per Handstempel entwertet:

IMG_0003.jpg
Schaut man sich die beiden verklebten Postwertzeichen etwas genauer als nur oberflächlich an, dann erkennt man sofort, dass der Wert zu 0,55 € einen sehr deutlich abgeschlagenen Teilabdruck eines Tagesstempels trägt.

Somit ist der Beleg nicht, wie zunächst vermutet, um 0,02 € überfrankiert, sondern um glatte 0,53 € unterfrankiert.

Der Absender ist auf der Rückseite des Beleges offen angegeben und im Beleg befand sich das von mir im Internet ersteigerte philatelistische Los.

Nach meinem Empfinden ist es ein eigentlich unter Philatelisten nicht zu akzeptierendes Verhalten, seine Lose aus Internetauktionen, für deren Zusendung man das Porto vom Käufer erhalten hat, so zu frankieren!

Sollte es sich in diesem Falle nicht um einen bedauernswerten Einzelfall bei diesem Anbieter handeln dann läuft dieser Gefahr, mit der praktizierten Methode früher oder später bei der Post aufzufallen. Fängt die Post dann zwei seiner so frankierten Belege ab, dann dürfte der Tatbestand des Postbetrugs eindeutig nachgewiesen sein!

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Do 14. Nov 2013, 20:33

Beiträge: 14458
Heute erreichte mich mit der Tagespost dieser Brief aus Österreich:

IMG.jpg
Auch dieser Brief enthielt ein philatelistisches Los, das ich auf einer Internetplattform ersteigert hatte und für das ich eine Versandkostenpauschale in Höhe von 0,90 € bezahlt habe.

Das korrekte Porto für einen Brief Standard Priorität von Österreich nach Deutschland beträgt 0,70 €. Dieser Brief ist demnach um 0,02 € überfrankiert. Der Absender, der übrigens auch in diesem Falle seinen vollen Absender auf der Rückseite des Beleges offen angegeben hat, produzierte in diesem Falle aus zwei Teilen gebrauchter Marken zu 0,55 € einfach mal eine neue "Postfrische". Dieser Postbetrug fiel bei der österreichischen Post nicht auf:

IMG - Kopie (2).jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Sa 14. Dez 2013, 16:01

Beiträge: 14458
Mit der heutigen Tagespost erhielt ich ein in der elektronischen Lagune abgefischtes Los, verpackt in einem Brief mit dieser Frankatur:

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IMG_0004 - Kopie - Kopie.jpg
Wie man deutlich erkennt, wurde die Rosenmarke zu 0,55 € bereits zuvor im BZ 32 entwertet, was nichts mit der Beförderung dieses Beleges von Unna nach Bedburg zu tun hatte.

Der Absender "Ralf aus Unna" ist in diesem Falle sogar auf der Vorderseite des Beleges offen angegeben. Ich habe die Adresse hier selbstverständlich unkenntlich gemacht.

Im Beleg befand sich das von mir bei diesem Anbieter ersteigerte philatelistische Los. Wie bereits geschrieben ist es ein unter Philatelisten nicht zu akzeptierendes Verhalten, wenn Anbieter ihre Lose aus Internetauktionen, für deren Zusendung sie Porto vom Käufer kassieren, in diesem Falle 1 €, so frankieren!

Bei einem so renommierten Anbieter philatelistischer Belege wie diesem mit über 9000 Bewertungspunkten hätte ich ein solches Fehlverhalten nie und nimmer erwartet!

Immerhin entstand auf diese Weise ein interessanter Beleg für diesen Thread, den ich zusammen mit dem bereits in diesem Thread gezeigten Beleg in meine Sammlung zum Thema "Nachgebühr" aufnehmen werde.

Liebe Grüße
Rüdiger

PS:
Ich habe den Verursacher inzwischen zum Thema angeschrieben:

"Hallo ...,

hier liegt ein eindeutiger Fall von Postbetrug vor, Details siehe anliegende Fotos sowie Dokumentation unter viewtopic.php?f=8&t=228&p=1802#p1802

Wie begründen Sie vor diesem Hintergrund die von Ihnen als Versandkosten kassierten 1 €???"

und erhielt daraufhin folgende Antwort:

"Keine Ahnung was Sie meinen. Wenn Ihnen irgendwelche Kosten entstanden sind, erstatte ich Sie Ihnen. Ich kaufe meine Marken bei der Post. Was zwischendurch passiert kann ich nicht nachvollziehen."

Beitrag So 27. Apr 2014, 23:02

Beiträge: 14458
Heute fand ich in einer Grabbelkiste diesen Beleg, der am 25.06.1981 mit einer "Einzelfrankatur" der MiNr. 817 frankiert wurde:

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Bei der vermeintlichen MiNr. 817 handelt es sich jedoch um kein Postwertzeichen, sondern um eine Farbkopie!

Es liegt hier also ein eindeutiger Fall von Postbetrug vor.

Liebe Grüße
Rüdiger


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