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heute stelle ich einen Brief vor, der eine Besonderheit zeigt: Nach dem Postvertrag Bayerns mit Frankreich vom 1.7.1858 war das Franko auf 12 Kreuzer je 10g festgesetzt worden. Im Falle der Einschreibung (Recommadation, Chargé) sollte der Absender frankieren und dabei 6 Kreuzer für die französische Einschreibung in Marken und 6 Kreuzer für die bayerische Einschreibung bar entrichten. Ab 1.1.1868 erhöhte sich - nur für Bayern - die Höhe der Chargégebühr auf 7 Kreuzer, daher haben wir ab dieser Zeit 25 Kreuzer Frankaturen.
Daher kosteten vom 1.7.1858 bis zum 15.5.1872 recommandirte Briefe 24 (25) Kreuzer in der 1. Gewichtsstufe, wovon aber nur 18 Kreuzer als Marke(n) zu sehen sind.
Hier ein Beispiel aus Ingolstadt vom 5.6.1870, also kurz vor dem deutsch - französischen Krieg von 1870/71. In Bayern wurde er unter der Manualnummer 108 eingeschrieben und in Frankreich am 6.6.1870 in Strasbourg mit 9 Grammes gewogen (= einfaches Gewicht).
Siegelseitig sehen wir den französischen Multifunktionsrecommandationsstempel und die Transitstempel, die die Reise mit der Bahnpost nachvollziehbar werden lassen.
