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Karl-Marx-Stadt / Chemnitz

Moderator: Rüdiger


Beitrag Do 6. Jun 2013, 12:20

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Wohnort: Itzehoe
Nach Auflösung der Länder in der DDR 1952 wurde Chemnitz Sitz eines Bezirks. Am 10. Mai 1953 wurde die Stadt auf Beschluss der DDR-Regierung in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Bei der Umbenennung sagte Ministerpräsident Otto Grotewohl:

„Die Menschen, die hier wohnen, schauen nicht rückwärts, sondern sie schauen vorwärts auf eine neue und bessere Zukunft. Sie schauen auf den Sozialismus. Sie schauen mit Liebe und Verehrung auf den Begründer der sozialistischen Lehre, auf den größten Sohn des deutschen Volkes, auf Karl Marx. Ich erfülle darum hiermit den Beschluss der Regierung. Ich vollziehe den feierlichen Akt der Umbenennung dieser Stadt und erkläre: Von nun an trägt diese Stadt den stolzen und verpflichtenden Namen Karl-Marx-Stadt.“


Am 23. April 1990 wurde eine Volksabstimmung über den künftigen Namen der Stadt abgehalten. Dabei stimmten 76 % der Wähler für den alten Namen „Chemnitz“. Am 1. Juni 1990 wurde die Stadt rückbenannt.

Chemnitz001.jpg


Am 02.07.1990 (einem Sonnabend) ging dieser Einschreibebrief nach Ungarn. Schön ist die Umbenennung der Stadt durch die Verwendung des neuen Stempels Chemnitz und dem alten Einschreibezettel Karl-Marx-Stadt dokumentiert.
Im Zeitraum 01.07.1990 - 31.02.1991 betrug das Auslandsporto -,70 DM. Das Inlandsporto für Standardbriefe bis 20 g galt für folgende (sogenannte "befreundete") Länder:
- Albanien
- Bulgarien
- China
- Jugoslawien
- Koreanische Demokratische Republik
- Kuba
- Laos
- Mongolei
- Österreich
- Polen
- Rumänien
- Sowjetunion
- Tschechoslowakei
- Ungarn
- Vietnam

Der entsprechend portogerecht frankierte Brief (50 Pfg Briefgebühr + 1,50 DM Einschreibegbühr) erreichte den Empfänger in Balaton am 07.07.1990

Chemnitz002.jpg
Meine Leidenschaft: moderne Postgeschichte bis 1965 und Dauerserien :D

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