Als Kraftpost wird der kombinierte Personen- und Posttransport durch die Deutsche Reichspost beziehungsweise Deutsche Bundespost in Postbussen bezeichnet.
Die erste Kraftpostlinie in Deutschland wurde von der Postverwaltung des Königreichs Bayern ab dem 01.06.1905 zwischen Bad Tölz und Lenggries eingerichtet.
Im alten Reichspostgebiet wurde die erste Überlandlinie am 16.06.1906 zwischen dem hessischen Friedberg und Ranstadt eingerichtet. Im Einsatz war ein Omnibus aus der Süddeutschen Automobilfabrik Gaggenau (SAG).
Die von der Kraftpost eingesetzten Personenbusse hatten Briefkästen an Bord, in die Post eingeworfen werden konnte.
Nach einer kriegsbedingten Stagnation in der Entwicklung während des Ersten Weltkriegs erfuhr die Kraftpost ihre erste Blüte in den 1920er und frühen 1930er Jahren, als mit Kraftpostlinien der ländliche Raum erschlossen wurde.
Hierbei gab es ein starkes Nord-Süd-Gefälle, da im norddeutschen Flachland bereits ein dichtes Netz an Eisenbahnstrecken bestand, wohingegen in Süddeutschland Kraftpostbusse in vielen ländlichen Gemeinden die erste Anbindung an größere Verkehrswege darstellten.
Die Kraftpost diente auch dem regionalen Gütertransport von Poststücken.
Mit diesem Maschinenstempel machte die Deutsche Reichspost 1935 in Köln Eigenwerbung für die Benutzung der Kraftpost, die als "SICHER SCHNELL BEQUEM" beworben wird:
Liebe Grüße
Rüdiger