Der
Brazuca war der offizielle Spielball der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien.
Brasilien steht bei der Nutzung sozialer Medien weltweit an zweiter Stelle:
Mehr als 85% der Bevölkerung sind hier auf Facebook, Twitter und Co. aktiv.
So schien es nur natürlich, die Namensfindung im Rahmen einer groß angelegten Aktion in den sozialen Medien stattfinden zu lassen, bei der die brasilianischen Fußballfans ihren Lieblingsnamen selbst wählen durften.
Über 1 Million Menschen stimmten für den Namen „Brazuca“, der damit 70% aller Stimmen erhielt und sich klar gegen „Bossa Nova“ und „Carnavalesca“ durchsetzte.
Hier die bisher schönste Abbildung eines solchen Brazuca auf einer Briefmarke:
Das Design des Brazuca dreht sich ganz um die WM und Brasilien und bringt dies mit drei visuellen Schlüsselelementen zur Geltung:
Zum einen die bunten geschwungenen Linien:
inspiriert von den berühmten brasilianischen Glücksarmbändern und dem mäanderförmigen Verlauf des großen Amazonas sowie Symbol für die harmonischen, fließenden Formen, die sich in der brasilianischen Natur und auch in der Architektur des Landes wiederfinden.
Zum anderen die Farben: hauptsächlich an den brasilianischen Nationalfarben und dem offiziellen Logo der WM 2014 orientiert.
Und schließlich die Sterne: das Symbol für einen WM-Sieg auf den Nationaltrikots und angelehnt an die brasilianische Flagge.
Geschmack ist bekanntlich eine sehr subjektive und persönliche Sache, und so kann man das Design des Brazuca mögen oder auch nicht.
Nur sechs Panels mit absolut identischer Form und Geometrie fügen sich in perfekter Symmetrie zum Brazuca zusammen.
Was ist daran so besonders?
Normalerweise besteht ein Fußball aus 12, 16 oder sogar 32 Panels.
Und wie bei einem Puzzle gilt auch beim Fußball:
Je mehr Teile, desto mehr Fehler sind beim Zusammensetzen möglich.
Mehr Panels auf einem Fußball bedeuten immer auch mehr Nahtstellen – und jede Nahtstelle, ganz besonders dort, wo zwei oder mehrere zusammenlaufen, ist immer eine Mängelquelle: höhere Wasseraufnahme, weniger Beständigkeit und Langlebigkeit usw.
Ein Ball mit nur sechs, dazu noch absolut identischen Panels grenzt daher fast schon an geometrische Hexerei.