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Als Raumschiffe oder Raumfahrzeuge, manchmal auch (wegen der Verwendung von Landekapseln für die Rückkehr zur Erde) Raumkapsel genannt, im Englischen häufig abgekürzt als S/C für spacecraft, werden im Allgemeinen alle Fahrzeuge bezeichnet, die zur Fortbewegung im Weltraum geschaffen wurden.
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Mariner 10

Mo 1. Jan 2018, 18:11

Mariner 10, die letzte der Mariner-Serie, war wieder eine Vorbeiflugsonde – allerdings mit sehr komplexen Bahnmanövern. Sie sollte erstmals den sonnen­nächsten Planeten Merkur besuchen. Als erste Raumsonde überhaupt nutzte sie einen Planeten, in diesem Fall die Venus, für ein Swing-by-Manöver, das die Sonde zum Merkur weiterleitete.
Nach dem Start am 3. November 1973 passierte die Sonde am 5. Februar 1974 die Venus, von der sie 4165 Bilder übertrug. Merkur wurde erstmals am 29. März 1974 in einer Entfernung von 705 km passiert, wobei 2450 Bilder übermittelt wurden. Damit war erstmals eine Raumsonde bei diesem Planeten angekommen. Merkur lenkte die Sonde in eine 176-tägige Umlaufbahn um die Sonne um. Da Merkur selbst die Sonne in 88 Tagen umrundet, trafen sich Sonde und Merkur nach 176 Tagen wieder am gleichen Punkt der Merkur­umlaufbahn. Merkur dreht sich jedoch auch in 59 Tagen einmal um die eigene Achse und so wendet er immer nach drei siderischen Rotationen (Sterntagen) der Sonne auch wieder dieselbe Seite zu. Die nächste Begegnung am 21. September 1974 fand in einer größeren Distanz von etwa 50.000 km statt, um die Bahn der Sonde nicht durch die von Merkur ausgehende Gravitation zu beeinflussen. Die letzte Begegnung am 16. März 1975 führte dagegen bis auf 375 km an den Merkur heran, um das Magnetfeld besser studieren zu können. Am 24. März 1975 waren die Vorräte an Treibstoff erschöpft und die Sonde wurde abgeschaltet. Mariner 10 war bis März 2011 (dem Eintreffen von MESSENGER beim Merkur) die einzige Merkursonde.

In den USA ist 1975 eine Marke (MiNr 1170) zum Flug von Mariner 10 erschienen. Sie zeigt die Raumsonde Mariner 10 und die Planeten Venus und Merkur vor der Sonne.

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