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Krakauer Lajkonik mit Schlagkolben

Schlagwaffen sind auch unter dem Begriff Wuchtwaffen zu finden, da bei vielen dieser Waffen die Wucht des Aufpralls sehr wichtig ist.
Als bekannte Vertreter der Schlagwaffen kann man den Morgenstern, Streitflegel, Streitkolben, Streithammer, Streitaxt oder im ausgehenden Mittelalter Handwaffen mit Schießvorrichtungen nennen.
Der Streitkolben hat sich aus der wahrscheinlich ältesten Waffe der Menschheit entwickelt.
Denn der Streitkolben ist eine Keule, die je nach Epoche mit einem metallenen Kranz, einem Kopf aus Metall oder auch mit Metalldornen gespickt war.
Der Streithammer hatte immer eine spitze Seite, die dafür gedacht war in die Rüstung des Gegners ein Loch zu schlagen.
Bei dieser Anwendung der Waffe ging es weniger um die Schwere der so zugefügten Verwundung.
Ziel war es vielmehr, die Waffe, die nur schwer zu entfernen war, stecken zu lassen, damit der Feind sich nicht mehr gut bewegen kann und so leichter zu überwältigen ist.
Die Streitaxt ist ähnlich dem Schwert eine Waffe, die von Anfang an scheinbar perfekt war.
Die Form blieb nahezu unverändert durch alle Epochen bestehen.
Gegen Ende des Mittelalters, als man in der Anfertigung von Handfeuerwaffen eine bestimmte Fertigkeit erlangt hatte, fing man an, diese mit traditionellen Waffen zu kombinieren.
Man baute nahezu sämtliche Angriffswaffen so, dass sie auch schießen konnten.
Es gab also nicht nur Äxte und Stangenwaffen als solche, sondern auch Schwerter und Armbrüste.

Moderator: Rüdiger


Beitrag Fr 26. Dez 2014, 22:08

Beiträge: 17401
Die Stadt Krakau wurde in den Jahren 1241 und 1257 von den Mongolen belagert.

Auf diese Ereignisse geht der "Krakauer Lajkonik“, die Gestalt des mit einem Streitkolben bewaffneten Tatarenreiters, zurück.

Das Krakauer Lajkonik-Fest wird jährlich am 8. Tag nach dem Fronleichnamsfest gefeiert.

Die Gestalt des Lajkonik, eines Tatarenreiters, der mit einem Streitkolben in der Hand eine Pferdefigur trägt und vom Norbertanerkloster bis zum Marktplatz herumtanzt, ist im 17. oder 18. Jahrhundert entstanden.

Die Äbtissin des Klosters, die das Fest vom Fenster aus beobachtete, zahlte als Erste ein Lösegeld.

Der Lajkonik wurde von Volksmusikanten begleitet.

Seit mehr als hundert Jahren trägt der Lajkonik ein von Stanisław Wyspiański entworfenes Kostüm.

Der Krakauer Lajkonik wurde 1955 in diesem Satz aus drei Postwertzeichen verewigt:

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Liebe Grüße
Rüdiger

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