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Dauerserie SWK, Ausgabe Bund

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 8. Okt 2014, 19:30

Beiträge: 2538
Hallo Heinz,

schön.

So viel zu Beitexten in diesem MICHEL-Katalog und wie man sie mißinterpretieren könnte. ;)

Hier mal ein so genanntes "Kopfstück" des Business-Bogen 100.
Kopfstück des Business-Bogen 100.jpg


Als Veranschaulichung, denn im MICHEL ist nicht/nie alles abgebildet. Um mit dieser Bebilderung wieder zum Thread-Thema zurück zu kehren.

Liebe Grüße
Matthias

Beitrag Mi 8. Okt 2014, 21:06

Beiträge: 16947
EF des Wertes zu 80 Pfennig, MiNr. 1342 A u, Eckrand 2, als FDC am 06.11.1987 in Mönchengladbach aufgegeben und per Maschinenstempel entwertet:

IMG - Kopie.jpg
Standardbriefe in Länder Europas, wie hier nach Belgien, kosteten denselben Tarif wie Inlandsbriefe, hier 80 Pfennig.

Rückseitig findet sich ein Ankunftsstempel aus Brüssel vom 10.11.1987:

IMG_0001 - Kopie.jpg
Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mi 8. Okt 2014, 21:23

Beiträge: 16947
EF des Wertes zu 90 Pfennig, MiNr. 1380 u, Eckrand 2, als FDC am 11.08.1988 in Nettetal aufgegeben und per Handstempel entwertet:

IMG.jpg
90 Pfennig entspricht der vom 01.07.1982 bis zum 31.03.1989 im Auslandsverkehr gültigen Portostufe für Drucksachen der zweiten Gewichtsstufe von 21 bis 50 g. Der Beleg ist somit portorichtig frankiert.

Was einem an den beiden zuletzt gezeigten Belegen auffällt ist die Tatsache, dass hier Bogenmarken verklebt wurden, die von diesen Ausgaben nur von Philatelisten bei der Versandstelle oder an Sammlerschaltern zu erwerben waren, sowie dass beide Belege an denselben Empfänger adressiert sind.

Es handelt sich um zwei Beispiele von philatelistischen Belegen, die von dem Briefmarkenhändler Bodo Weber in seiner Anfangszeit in recht großer Stückzahl produziert wurden. Ich habe mir sagen lassen, dass dabei die gesamte Familie zum Adressenschreiben verdonnert wurde, so dass es Belege mit zahlreichen verschiedenen Handschriften gibt!

Ich kann nur sagen, gut, dass die Firma Bodo Weber diese Belege produziert hat, denn nur dadurch stehen solche FDCs bis heute in ausreichender Menge am Markt für interessierte Philatelisten für ein paar Euro zur Verfügung.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mi 8. Okt 2014, 22:19

Beiträge: 16947
Nachdem wir die Herkunft dieser Belege nunmehr geklärt haben hier ein weiteres Beispiel:

IMG_0004.jpg
EF eines Eckrand 3 des Wertes zu 200 Pfennig, MiNr. 1665, als FDC am 15.04.1993 portorichtig auf Brief von 21 bis 50 g.

Da ab dem 01.07.1993 die neuen, seitdem fünfstelligen Postleitzahlen gelten sind Belege mit dieser Marke und vierstelliger Postleitzahl echt Mangelware am Markt, also gilt dementsprechend "Augen auf bei Tausch und Kauf"!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 2538
Die MiNr. 2374 wurde, mit der MiNr. 2375, am 8. Januar 2004 verausgabt. Philatelistisch sind beide Marken also ein "Satz".
FDC-25er-vomRand-2.jpg
FDC-25er-vomRand-1.jpg


Weil wir ja nun wissen, dass es nur noch "Kleinbogen" zu 10 Marken gibt, hier der Kleinbogen der MiNr. 2374.
ZehnerBogen-25er-2004.jpg


Liebe Grüße
Matthias


Beiträge: 2538
Damit dieser Freimarken-Satz komplett ist, folgt hier auch sogleich die MiNr. 2375.
FDC-40er-vomRand-2.jpg
FDC-40er-vomRand-1.jpg


Natürlich auch hier der "Zehnerbogen".
ZehnerBogen-40er-2004.jpg


Liebe Grüße
Matthias


Beiträge: 2538
Bei der MiNr. 2381 unterscheidet der MICHEL Katalog zwei unterschiedliche Ausgaben. Der Unterschied besteht in der Zähnung: S 14 und K 14. Ob es sich bei den anschließend gezeigten Exemplaren um MiNrn. 2381 A (gez. S 14) oder 2381 C (gez. K 14) handelt, kann ich leider nicht mitteilen. Aber SWK-Spezialisten können sicher etwas darüber schreiben, wie man Schleif-und Kammperforation mit bloßem Auge auseinander hält?
FDC-5er-vomRand-2.jpg


Ein FDC mit einem Ersttagsstempel.
FDC-5er-vomRand-1.jpg


Hier der "Schalterbogen" der MiNr. 2381.
ZehnerBogen-005.jpg


Liebe Grüße
Matthias

Beitrag So 12. Okt 2014, 16:55

Beiträge: 16947
Die "integrierte Schleifzähnung":

Der Druck und die Perforation erfolgen in einem Arbeitsgang, indem die gedruckte Papierbahn über eine mit Zähnungsnadeln versehene Walze geführt wird.

Die Zähnungsnadeln drücken das Papier nach außen, eine gegenläufige Walze schleift es ab.

Diese moderne Zähnungsart lässt sich auf der Rückseite mit einer Lupe erkennen:

Auf einer Seite der Zähnung sind Schleifstaubpartikel in die Gummierung eingeschlossen.

Im Michel-Rollenmarken-Katalog wird diese Zähnung als "Fräszähnung" bezeichnet.

Technisch korrekter ist die Bezeichnung "Integrierte Schleifzähnung", den MICHEL auch im Spezialkatalog verwendet und der auch von den Druckmaschinen-Herstellern benutzt wird.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag So 12. Okt 2014, 17:02

Beiträge: 51738
Wohnort: Trier
Hallo Matthias,

die gezeigte Marke ist mit Kammzähnung (K14), da S 14 nur bei Rollenmarken vorkommt.

Der Michel schreibt dazu:

"Eine moderne Zähnungsvariante ist die Integrierte Schleifperforation. Im Gegensatz zur Linien- oder Kammzähnung erfolgen der Markendruck und die Perforation in einem Druckgang (nur bei der Rollen-Offset-Druckmaschine). Dabei wird die gedruckte Papierbahn über eine mit Nadeln versehene Walze (ähnlich einer Spieluhr) geführt. Die Nadeln drücken das Papier nach außen, eine gegenläufige Fräswalze fräst das herausgedrückte Papier ab.
Typische Kennzeichen dieser Trennungsart sind am besten an der Markenrückseite zu sehen. Hauptsächlich um die Zahnlöcher (manchmal auch in der Marke) sind Schleifstaubpartikel in die Gummierung eingeschlossen, die Zahnlöcher sind nicht immer ganz rund."

Soweit der Michel. Natürlich wird es bei gestempelten Marken nicht mehr möglich sein die Schleifstaubpartikel in der Gummierung zu erkennen. Dann muss man die Zahnlöcher untersuchen, ob die nicht alle ganz rund sind. Waagrechte Paare und Marken mit Bogenrand sind aber immer in K 14.

Viele Grüße

Heinz


Beiträge: 2538
Hallo Rüdiger, Hallo Heinz,

erstmal vielen Dank für eure Antworten. Einer aus dem Team ist also immer "vor Ort" um Fragen entgegen zu nehmen. Prima.

Inzwischen habe ich die "Einführung in den MICHEL Katalog" noch einmal gelesen und auch die Katalognotierungen des MICHEL Deutschland Spezial (Ausgabe 2013) mit denen im MICHEL Deutschland (Ausgabe 2013/2014) abgeglichen. Kann man mit bloßem Auge ;) entscheiden, ob es sich um eine Bogen- oder Rollenmarke handelt, steht die Zähnungsvariante fest. Man hat dann eine rasche Aussage, ob die vorliegende MiNr. 2381 eine A oder C ist.

Kann man das nicht (mehr) und muss zwecks MiNr.-Bestimmung, ob A oder C, auf die Rückseite der (postfrischen) Marke zurück greifen, wird es schwieriger. An diesen wahllos ausgewählten Beispielen sehe ich, dass die Zähnungslöcher bei der Bogenmarke viel mehr "nicht ganz rund sind" als die Zähnungslöcher der Rollenmarke. Die Perforationslöcher der Bogenmarke sind insgesamt mit mehr Papierrestchen besetzt als die Perforationslöcher der Rollenmarke. Das liegt wahrscheinlich an dem Fräsvorgang, der bei der Herstellung der Rollenmarken das ausgestanzte Papier gründlicher entfernt.
MiNr. 2381, Bogenmarke, K 14-1.jpg
MiNr. 2381, Rollenmarke, S 14-1.jpg


Liebe Grüße
Matthias

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