Mischfrankatur Heuss II/Heuss III am 17.02.1961 als Portostufe 130 Pfennig portogerecht auf Fernbrief von Gießen nach Köln, Porto 20 Pfennig, per Einschreiben, Porto 50 Pfennig, sowie Eilboten, Porto 60 Pfennig:
Rückseitig ein einzeiliger Durchgangsstempel "3009/17", der den Transport per Eilzustellung dokumentiert:
Die Kennung "3009" bedeutet, dass dieser Beleg mit dem Expreßgutzug "Expr 3009" befördert wurde. Im Expreßgutzug 3009 wird „gesammelte“ Post aus den Räumen Franken, Darmstadt, Mannheim, Karlsruhe und Mainz befördert:
Von Gießen geht es südlich mit lediglich etwa 50 km Luftlinie direkt nach Frankfurt.
Laut Postkursbuch Winter 1958/59 verkehrte der "Expr 3009" um 23:40 Uhr ab Frankfurt/Main Hbf über Wiesbaden Hbf, Koblenz Hbf, Bonn nach Köln Hbf an 03:44 Uhr.
Der Beleg wurde also noch am Aufgabetag im Zug bearbeitet und die Stempeleinstellung "3009/17" steht als Abkürzung für "Expreßgutzug 3009 am 17.02.1961".
Wenn man den Leitweg so sauber aufgeschlüsselt bekommt wie bei diesem Beleg, dann wird ein solcher "David" mit einer Mischfrankatur aus einer Grabbelkiste, auf den kaum ein Sammler scharf ist, ganz plötzlich zu einem echten "Goliath" an Bedarfsbeleg! Also Augen auf bei Tausch und Kauf, aber laßt Euch bitte einen solchen Fund nicht direkt anmerken, sondern erhaltet Euch Euren "Anfängerstatus" unbedingt als Grund dafür, dass Ihr ein solches Stück überhaupt in Eure Sammlung aufnehmt, denn so macht Ihr garantiert weiterhin reiche Beute an solchen Schmankerln!
Liebe Grüße
Rüdiger