Schloss Liegnitz (polnisch Zamek Piastowski w Legnicy – Piastenschloss Liegnitz) liegt am nördlichen Rand der Altstadt von Legnica (Liegnitz).
Das Schloss geht zurück auf eine am Flussübergang über die Katzbach (Kaczawa) gelegene Burganlage, die die Hohe Straße von Großpolen über Glogau nach Böhmen sicherte. Die Trebowanen errichteten um das 11. Jahrhundert eine Holz-Erde-Befestigung auf einem künstlichen Hügel. Östlich wurde später ein weiterer Burgwall angebaut, und die Burg wurde Sitz einer frühpiastischen Kastellanei, die 1175 urkundlich belegt ist.
Unter Boleslaus I. zeitweise Regierungssitz des Herzogtums Schlesiens, wurde die hölzerne Befestigung durch die erste gemauerte Burganlage Polens ersetzt, möglicherweise mit Unterstützung der Zisterzienser aus Kloster Altzella. Im Norden entstand der Lübener Torturm, der über eine Wehrmauer mit dem oktogonalen Petersturm verbunden war. Nebenan entstanden ein dreigeschossiger Palas und die zwölfseitige Laurentiuskapelle. Im westlich anschließenden, durch den Hedwigsturm gesicherten Einfahrtsbereich befanden sich Wirtschaftsbauten.
Unter Boleslaus II. wurde die Stadt nach den Mongolenstürmen deutschrechtlich neugegründet. Mit der Teilung Schlesiens wurde Liegnitz 1248 Regierungssitz und die Burg weiter ausgebaut. Im Jahr 1416 wurden die beiden Haupttürme mit oktogonalen Aufsätzen und auskragenden Umgängen erhöht. Diese Arbeit wurde von der Bauhütte der Pariser Basilika Saint Denis ausgeführt.
Mit Erlöschen der Liegnitzer Linie der Piasten wurde Ludwig II. Erbe des Herzogtums. Von 1453 bis 1488 wurde unter Friedrich I. der Palas nach Osten erweitert. Dessen Sohn Friedrich II. ließ im Mittelgeschoss des Palas einen zweischiffigen Festsaal einrichten, in dem an der Wand Bildnisse von Kaisern und Liegnitzer Herzögen angebracht waren. An der Hofseite wurde eine Arkadengalerie angelegt, die später wieder beseitigt wurde. Die Befestigung wurde zudem mit Erdwällen verstärkt, in dessen Ostflanke durch Georg von Amberg und möglicherweise auch durch Wendel Roskopf ein Prunkportal angelegt wurde. Im Fries des Portals waren Porträtmedaillons von Friedrich und seiner Gemahlin Sophie von Brandenburg-Ansbach angebracht, die 1945, als zu wenig polnisch, entfernt wurden.
Herzog Georg Rudolf ließ um 1620 zwei Gebäudeflügel in der Nordostecke errichten. Außerdem wurde die Schlosskapelle abgetragen und stattdessen ein Uhrturm errichtet.
Polen MiNr. 2003 zeigt das Piastenschloss Liegnitz:
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Rüdiger