"Rugby" ist eine Familie von Sportarten, die gemeinsam mit dem Fußball in England entstanden sind.
Die am weitesten verbreiteten Varianten sind "Rugby Union" und "Rugby League".
Der Trend geht in letzter Zeit in Richtung "Rugby Union".
Allen Rugby-Varianten gemeinsam ist die Verwendung eines Balls in Form eines verlängerten Rotationsellipsoids.
Ziel ist es, den Ball am Gegner vorbei zu tragen oder zu kicken und dadurch Punkte zu erzielen. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen:
Versuch (engl. try):
Ein Versuch wird erzielt, wenn es gelingt, den Ball im gegnerischen Malfeld auf dem Boden abzulegen.
Erhöhung (engl. conversion):
Nach einem erfolgreichen Versuch hat die angreifende Mannschaft das Recht, den ruhenden Ball von einem beliebigen Punkt auf einer gedachten Linie parallel zur Seitenauslinie durch den Punkt, an dem der Versuch gelegt wurde, zwischen die H-förmigen Malstangen über die Querstange zu treten.
Sprungtritt (engl. dropkick):
Ein Spieler tritt den Ball, der vorher den Boden berührt haben muss, aus dem laufenden Spiel heraus zwischen die Malstangen und über die Querstange.
Straftritt (engl. penalty kick):
Ein erfolgreicher Tritt auf die Malstangen von einem Punkt aus, an dem ein schwererer Regelverstoß der gegnerischen Mannschaft stattfand.
Der Ball darf mit der Hand nur nach hinten geworfen oder übergeben werden.
Wenn der Ball jedoch nach vorne geworfen wird, muss ein Gedränge ausgeführt werden (engl. scrum).
Das Gedränge beschreibt das gegenseitige Anbinden der mit 1 bis 8 nummerierten Spieler, die dann „um den Ball schieben“.
Man könnte es als eine Art Kräftemessen bezeichnen:
Die Spieler stehen in gebückter Haltung mit geradem Rücken, mit dem Gegner ineinander verschachtelt, voreinander und versuchen durch gemeinsames Drücken den Gegner wegzuschieben und somit den Ball für das eigene Team freizugeben. Eine solche Szene zeigt dieses Postwertzeichen aus Südafrika aus dem Jahre 1995:
Treten des Balles ist in alle Richtungen erlaubt.
Nur der balltragende Spieler darf angegriffen werden. Es ist erlaubt, diesen durch Umklammern und Tiefhalten (engl. tackle) unterhalb der Schulterlinie zu behindern und ihn nach Möglichkeit zu Fall zu bringen.
Ein Spieler, welcher mit mehr Körperfläche als den Fußsohlen den Boden berührt, hat den Ball unmittelbar loszulassen und darf nicht mehr nach diesem greifen; tut er dies nicht, bekommt die gegnerische Mannschaft den Ball.
Wenn der Spieler auf dem Boden liegt, dürfen von beiden Teams andere Spieler nach dem Ball schieben und drücken, dürfen dabei aber nicht die Hände benutzen.
Schlagen und Beinstellen ist beim Tiefhalten streng verboten.
Die Spielkleidung besteht aus einem festen Trikot, kurzen Hosen, Kniestrümpfen und Stollenschuhen.
Das Tragen eines Zahnschutzes ist Pflicht.
Harte Schutzbekleidung ist nicht erlaubt.
Manche Spieler tragen jedoch fakultativ eine Kappe aus weichem, dünn gepolsterten Material, die primär die Ohren schützen soll, oder ein dünnes, schaumstoffgefüttertes Schulterpolster unter dem Trikot.
Das Tor besteht aus zwei senkrechten Malstangen, mit einem Abstand von 5–6 m und einer Querstange in 3 m Höhe.
Sie stehen in der Mitte der Mallinie.
An den unteren Enden der Malstangen werden Schutzpolster befestigt, um Verletzungen vorzubeugen. (Rugby Union, 7er-Rugby und Rugby League).
Typische Spielelemente beim Rugby sind angeordnete und offene Gedränge (engl. ruck), das Paket (engl. maul), die Gasse von der Seitenlinie (engl. lineout) und das Lauf- und Passspiel der sogenannten Dreiviertelreihe (engl. three quarters).
Liebe Grüße
Rüdiger