Bei den Postwertzeichen Preussen MiNr. 6 bis MiNr. 13 wurde bereits 1857 ein Schutzunterdruck statt eines Wasserzeichens von der preußischen Staatsdruckerei eingeführt.
Dieser Unterdruck, der in einem besonderen Druckgang aufgebracht wurde, besteht aus kohlensaurem Bleicarbonat.
Werden solche Marken mit Schwefelwasserstoff behandelt oder falsch gelagert, z.B. in weichmacherhaltigen PVC-Folien, dann wird der Unterdruck durch eine chemische Reaktion sichtbar, Stichwort "Bleisulfidschaden" und er lässt sich nicht wieder entfernen.
Bei den Marken des Norddeutschen Postbezirks wurde dieses Verfahren verfeinert und weiterhin angewendet.
Normalerweise nimmt man solche Marken mit teilweise oder ganz sichtbarem Schutzunterdruck nicht in seine Sammlung auf, denn sie gelten als stark beschädigt.
Will man diesen chemischen Sachverhalt in der eigenen Preussensammlung dokumentieren, dann reicht dazu ein solches Stück wie dieses gestempelte Paar der MiNr. 12 mit teilweise sichtbar gemachtem Schutzunterdruck:
Liebe Grüße
Rüdiger