Diese Einzelfrankatur einer MiNr. 16 auf einer Briefvorderseite fand ich hier für 3 Euro inklusive Porto im Angebot:
http://www.ebay.de/itm/281045088593?_tr ... EBIDX%3AITDas Porto von 1 Silbergroschen galt in Preussen für Briefe bis 1 Loth bei einer Entfernung von bis zu 10 Meilen:
Die Entwertung erfolgte an einem "19 7" in Frankfurt an der Oder per Zweikreisstempel mit Stundenzahlen, hier "9-10":
Interessant ist die Adresse "Komthurei Lietzen bei Seelow", denn dabei handelt es sich um den letzten noch erkennbaren Rittersitz des Templerordens in Brandenburg.
1232 wurde die Komturei Lietzen von den Tempelrittern errichtet.
Papst Innozenz IV. bestätigte den Templern 1247 den Besitz von Lietzen und den benachbarten Dörfern.
Um 1250 wurde auch mit dem Bau der einschiffigen romanischen Komtureikirche und des Herrenhauses begonnen.
Das große Speicherhaus stammt aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts.
Nach der Auflösung des Templerordens 1312 wurde dessen Lietzener Besitz vom Johanniterorden übernommen.
Mit der Säkularisierung kam die Komturei 1812 in den Besitz des Königreichs Preußen.
1814 übereignete König Friedrich Wilhelm III. von Preußen das Rittergut als Schenkung seinem Staatskanzler Fürst Karl August von Hardenberg für dessen Verdienste.
Aufgrund der Beteiligung von Carl-Hans Graf von Hardenberg am Attentat und Staatsstreich vom 20.07.1944 wurde der Familie ihr Gutshof sowie der gesamte Grundbesitz von den Nationalsozialisten beschlagnahmt.
Nach Kriegsende wurden im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone (Junkerland in Bauernhand) die Hardenbergs 1945 in der SBZ endgültig enteignet.
Zu DDR-Zeiten wurde die Komturei später Teil der Lietzener LPG und Schweinemastbetrieb.
Da die Familie von Hardenberg bereits im Dritten Reich wegen ihrer Beteiligung am Attentat vom 20.07.1944 de facto enteignet worden war, konnte sie nach der deutschen Wiedervereinigung im Rahmen der Rückübertragung ihre Ansprüche auf die Komturei Lietzen geltend machen.
Seit 1993 ist die Komturei wieder privater Familienbesitz derer von Hardenberg, die die Komturei und den dazugehörigen landwirtschaftlichen Betrieb wieder bewirtschaften.
Das Gelände der Komturei sowie die Komtureikirche sind öffentlich zugänglich.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lietzen#Komturei_LietzenLiebe Grüße
Rüdiger