Als 7000. Beitrag in diesem Forum soll hiermit selbstverständlich wieder einmal ein ganz besonderer Beleg vorgestellt werden:
Die alten Rayon-Stempel mit der Inschrift "C.P.R." wurden mit Vertrag zum 01.01.1848 hinfällig und wurden kurzfristig durch handschriftliche Taxierung ersetzt.
Mit einem neuen Vertrag wurde zum 01.07.1853 die Rayonierung wieder eingeführt, wobei die Einteilung in drei Rayons sowie die Stempelinschriften "P.R. 1er R." für Preußen aus dem ersten Rayon, "P.R. 2er R." für Preußen aus dem zweiten Rayon sowie "P.R. 3er R." für Preußen aus dem dritten Rayon aus dem preußisch-belgischen Vertrag vom 01.01.1847 übernommen wurden.
Für Frankreich hatten diese Stempel nur fünf Jahre Gültigkeit, da ein neuer Vertrag zum 01.07.1858 die Rayon-Stempel endgültig durch Tax-Zahlen ersetzte.
Hier ein unfrankierter Auslandsbrief, adressiert nach Besançon im Département Doubs in Frankreich, aufgegeben am 06.05.1857 in EUSKIRCHEN:
Der Brief lief am 08.05.1857 über Valenciennes und Paris sowie die Bahnstrecke Paris-Lyon nach Besançon, was rückseitig Durchgangsstempel dokumentieren.
Dem ersten Rayon entsprechend wurde dieser Brief in Frankreich mit 45 Centimes an Porto taxiert.
Diese Taxierung von 45 Centimes setzt sich zusammen:
aus dem Vereinsporto von 1 Silbergroschen (= 12 Centimes) für einen einfachen bis 1 Loth schweren Brief aus dem ersten preußischen Rayon,
aus dem französischen Porto von 25 Centimes für einen einfachen unter 7 1/2 Gramm schweren Brief,
aus dem belgischen Transitporto von 5 Centimes.
Die sich rein rechnerisch ergebenden 42 Centimes wurde zum nächsten durch 5 teilbaren Betrag aufgerundet, hier also zu 45 Centimes.
Liebe Grüße
Rüdiger