Dieser "An den Vorstand der Kath. Kirche zu Conitz" adressierte Brief wurde an einem 18.03. in Marienwerder aufgegeben, was ein Zweikreisstempel "MARIENWERDER", Feuser 2179-6, dokumentiert:
Laut Vermerk auf der Vorderseite links unten "Einen Thaler Postvorschuß" handelt es sich um einen Postvorschußbrief. Der vorderseitige Vermerk "pag 19 No 28" ist wohl ein Aktenzeichen und der Absender dieses Beleges dürfte wohl eine Behörde gewesen sein.
Die Procuragebühr betrug für einen Betrag von 1 Taler 2 Silbergroschen.
Diese Gebühr wurde aufgeteilt: 75% erhielt die aufgebende und 25% die ausgebende Postanstalt.
Der annehmende preußische Postbeamte erhielt somit für den von ihm geleisteten Postvorschuß "1 1/2" Silbergroschen als Procuragebühr, was er in rot links unten in der Ecke auf der Vorderseite vermerkte.
Somit war dieser Beleg nunmehr mit zu zahlenden "31 1/2" Silbergroschen belegt, was rechts oben vermerkt wurde.
Das Porto von Marienwerder nach Konitz betrug 2 Silbergroschen, so daß auf dem Brief nach Ankunft in Konitz "33 1/2" Silbergroschen vermerkt wurde.
Hinzu kamen bei der ausgebenden Postanstalt die ihr zustehenden 25% der Procuragebühr in Höhe von hier 2 Silbergroschen, also hier 1/2 Silbergroschen, woraus der Betrag von "34" Silbergroschen resultierte.
Am Empfangsort wurde ein zweizeiliger Langstempel "KONITZ 6. APR" abgeschlagen, wohl nachdem laut rückseitigem handschriftlichem Vermerk "Adressat verweigert die Annahme" die Zustellung nicht erfolgreich war. Daher ging der Beleg laut vorderseitigem Vermerk "retour". Eine Procuragebühr stand der ausgebenden Postanstalt somit nicht zu und der Betrag "34" wurde durchgestrichen und durch "33 1/2" Silbergroschen ersetzt.
Rückseitig findet sich ein Ausgabestempel "11 4 N 1", also vom ersten Bestellgang am Nachmittag eines 11.04., als der Beleg in Marienwerder dem Absender wieder zugestellt wurde, der nunmehr "33 1/2" Silbergroschen dafür zahlen mußte.
Liebe Grüße
Rüdiger2301