Hier ein aktuelles Angebot eines portopflichtigen Postscheckbriefs, der portogerecht mit 10 Pf (MiNr. 39 II) frankiert wurde:
http://www.ebay.de/itm/360905027175?_tr ... T#shpCntIdDabei ist einiges zu beachten, was meiner Meinung nach den Brief bei diesem Preis zu einem Schnäppchen macht. Zum einen ist es bei portopflichtigen Postscheckbriefen nicht unüblich, dass diese in seltsamst frankierter Weise, sei es über- oder unterfrankiert, auftauchen. Dass bis zu 75 Pf verklebt wurden, kommt daher, dass es oft einfach nicht bekannt war wie hoch die damals aktuellen Gebühren waren.
Des Weiteren sind die wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit zu beachten. Geld- und Überweisungsgeschäfte, wozu der Postscheckverkehr benötigt wurde, begannen in der Nachkriegszeit nur ganz langsam anzulaufen. Und gerade deshalb, weil Postscheckbriefe nicht philatelistisch frankiert wurden, da der Empfänger, die Postscheckämter, eh keine Philatelisten waren, existieren ausschließlich Bedarfsbelege, die aber aufgrund der wirtschaftlichen Situation nicht häufig sind.
Als letztes ist anzumerken, dass eine Verwendung der Überdrucke der Bi-Zone auf portopflichten Postscheckbriefen in den Westzonen nur 41 Tage möglich war, da am 31.07.1948 die portopflicht aufgehoben wurde.
Auch wenn das Stempeldatum nicht zu erkennen ist, so ist doch durch den Maschinenwerbestempel der Monat Juli als Stempelzeitraum zu bestimmen und es kann eine Verwendung nach dem 31.07. ausgeschlossen werden.
Warum ich diesen Beleg nun nicht einfach selber kaufe? Ganz einfach: Die Überdrucke der Bi-Zone sind einfach nicht mein Sammelgebiet. Ich wollte aber mit diesen Informationen all den Lesern dieses Forums eine Chance auf diese Seltenheit der Bi-Zone geben.
Viele Grüße
BUND