Alberto Giacometti (* 10. Oktober 1901 in Borgonovo, Gemeinde Stampa; † 11. Januar 1966 in Chur) war ein Schweizer Bildhauer, Maler und Grafiker der Moderne, der seit 1922 hauptsächlich in Paris lebte und arbeitete.
Die Schweiz ehrte ihn durch diese am 21.09.1972 erschienene Gedenkmarke, Schweiz MiNr. 949, hier im Viererblock vom Eckrand 4 mit Plattennummer "2" sowie Bogenzählnummer "8234":
Er besuchte jedoch regelmässig das heimatliche Gebirgstal Bergell, um seine Familie zu treffen und dort künstlerisch tätig zu werden.
Giacometti gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts.
Sein Werk ist vom Kubismus, Surrealismus und den philosophischen Fragen um die condition humaine sowie vom Existentialismus und von der Phänomenologie beeinflusst.
Um 1935 gab er die surrealistischen Arbeiten auf, um sich den „Kompositionen mit Figuren“ zu widmen.
Zwischen 1938 und 1944 waren die Figuren maximal sieben Zentimeter groß. Sie sollten die Distanz wiedergeben, in der er das Modell gesehen hatte.
In der Nachkriegszeit entstanden Giacomettis bekannteste Werke; in den extrem langen, schlanken Skulpturen führte der Künstler seine neue Distanzerfahrung nach einem Kinobesuch aus, in der er den Unterschied zwischen seiner Sehweise und jener der Fotografie und des Films erkannte.
Als Beispiel hier sein Werk Le Chien = Der Hund auf einer Sondermarke aus Frankreich:
Mit seiner subjektiven Seh-Erfahrung schuf er die Plastik nicht als körperhafte Nachbildung im realen Raum, sondern als „ein imaginäres Bild in ihrem gleichzeitig realen und imaginären, greifbaren und unbetretbaren Raum“.
Giacomettis malerisches Œuvre war anfangs ein kleinerer Teil seines Werks.
Nach 1957 trat die figurative Malerei gleichberechtigt neben die Skulptur.
Seine fast monochrome Malerei der Spätzeit ist keiner Stilform der Moderne zuzurechnen.
Alberto Giacometti ist auch auf dem aktuellen Geldschein der Schweiz zu 100 Franken verewigt:
Liebe Grüße
Rüdiger