Johann Giner der Ältere (* 08.05.1756 in Thaur, Tirol; † 20.04.1833 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer und Krippenschnitzer. Sein und seiner Familie Wirken machte Thaur ein Jahrhundert lang zum Zentrum der Tiroler Krippenkunst.
Johann Giner der Ältere betätigte sich ausschließlich als Holzbildhauer und -schnitzer. Zu seinen Werken zählen mehrere Figuren von Aposteln und Kirchenvätern am Hochaltar und an Seitenaltären der Pfarrkirche in Thaur und in der alten Pfarrkirche von Wattens, zwei Engel in der Innsbrucker Hofkirche, mehrere Kruzifixe, eine Maria in Gossensaß (1793) und die vier Evangelisten in Oberndorf bei Salzburg.
Überregionale Bedeutung erlangte er als Krippenschnitzer. Seine Krippen zählen zu den schönsten Tiroler Werken dieses Genres. Typisch für seine Gestaltungsweise ist sein Interesse am Verhältnis der Figuren zueinander, die oft paarweise auftreten, was eine Vernachlässigung der Gesamtkomposition der Krippe bewirkt. Viele der größeren Figuren (über 15 cm) haben meist Glasaugen. Giner stellte große Kirchenkrippen her (für Thaur, Breitenbach am Inn, Absam und den Salzburger Dom), die stilistisch bereits dem Klassizismus zuzurechnen sind, aber auch Hauskrippen, wie jene beim Schottenbauer in Thaur, im Krippenmuseum Brixen und im Tiroler Volkskunstmuseum, die noch mehr dem Rokoko verhaftet sind.
1983 veröffentlichte die Österreichische Post eine Weihnachtssondermarke mit Krippenfiguren von Johann Giner dem Älteren, hier entwertet mit einem zum Motiv der Briefmarke passenden Stempel aus Christkindl:
Liebe Grüße
Rüdiger