Foren-Übersicht Fragen und Diskussion Postgeschichte Postkrieg Bundesrepublik Deutschland MiNr. 1265

Bundesrepublik Deutschland MiNr. 1265

Unter der Bezeichnung "Postkrieg" werden alle postalischen Erscheinungen zusammengefaßt, die auf Maßnahmen von Postverwaltungen gegen Postwertzeichen, Poststempel oder dergleichen anderer Länder beruhen, ohne daß zwischen den beteiligten Staaten ein Kriegszustand besteht.

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 29. Jan 2014, 22:10

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Am 12. November 1985 ist von der Deutschen Bundespost eine Marke zu "40 Jahre Eingliederung heimatvertriebener Deutscher" herausgegeben worden. Diese Marke wurde von einigen Staaten beanstandet. Hier zeige ich einen Brief bis 20g portogerecht frankiert mit 1,20 DM, darunter die 80 Pf-Marke MiNr 1265, an den Philatelistenverband Polens in Warschau. Der Brief erhielt von der polnischen Post einen Stempel "Retour cf circulaire BI UPU no 153/1985" und wurde so an die Deutsche Bundespost zurückgegeben. Beim Postamt Hannover wurde ein weiterer Stempel durch die Deutsche Bundespost angebracht, der erläutert, dass die Rücksendung wegen der verwendeten Marke MiNr 1265 erfolgt ist.

Postkrieg_0001.jpg


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Auch die Tschechoslowakei erkannte dieses Postwertzeichen nicht an. Hier ein Brief an den Philatelistenverband der CSSR in Prag. Dort wurde der Stempel "Retour! Le timbre-poste inadmissible" angebracht. Beim Postamt Nürnberg wurde ein Zettel über Anschrift und Stempel geklebt, der den Grund der Rücksendung erläutert. Der Brief war um 40 Pfennig unterfrankiert, was offenbar niemandem bei der Post aufgefallen ist. Der Auslandstarif für einen Brief bis 20 Gramm war 1,20 DM.

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aufgeklebter Zettel umgeklappt

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Text des in Nürnberg angebrachten Zettels


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Auch in der DDR erkannte man das Postwertzeichen nicht an und schickte die damit frankierten Briefe zurück. Hier ein Einschreibebrief bis 20 Gramm (Porto 80 Pf + 200 Pf Einschreibegebühr = 280 Pf) portorichtig frankiert mit einem Paar MiNr 1265 und einer Wohlfahrtsmarke 1985 (MiNr 1262). Der Brief erhielt in der DDR einen Stempel "Zurück" und der Bestimmungsort Magdeburg wurde durchgestrichen. Rückseitig wurde vom Postamt Hannover 3 ein weiterer Stempel angebracht, der den Grund der Rückgabe erklärt.

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Vorderseite


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Rückseitiger Stempel des PA Hannover 3


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Hier ein Standardbrief bis 20 Gramm Portostufe 80 Pfennig Einzelfrankatur MiNr. 1265 von Trier nach Magdeburg, abgeschickt am 24.3.1986. Der Brief wurde in der DDR mit dem Stempel "Zurück" versehen und der Bestimmungsort durchgestrichen. Rückseitig wurde beim Postamt Hannover 3 der bekannte Stempel zur Erklärung, warum der Brief zurückgeschickt wird, in rot angebracht. Da dieser Brief keine Absenderangabe hatte, wurde er bei der Oberpostdirektion Frankfurt am Main am 7.4. 1986 amtlich geöffnet, der Absender festgestellt und vorderseitig vermerkt und wieder verschlossen.

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Briefvorderseite


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Briefrückseite


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Ein weiterer Brief bis 20 Gramm vom 2.9.1986 von Trier nach Dresden, frankiert mit dem 80 Pfennigwert MiNr. 1265. Bei der Post der DDR erhielt er den Stempel "Zurück Retour" und der Bestimmungsort wurde wie üblich durchgestrichen. Auch hier wurde ein Stempel von der Deutschen Bundespost rückseitig zur Erklärung der Rücksendung angebracht. Dieser Stempel in blau enthält keine Angabe des zuständigen Postamtes.

Postkrieg_0006.jpg
Vorderseite

Postkrieg_0007.jpg
Rückseite


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