Di 21. Jan 2014, 00:21
Brief im Ortsverkehr (16 Pf) per Nachnahme (40 Pf), am 02.04.1947 in BERLIN C 25 portorichtig frankiert mit einem 40 Pf Wert sowie einem 16 Pf Wert Ziffernserie:
In der Zeit herrschender Papierknappheit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg benutzte das Hauptfinanzamt Börse des Magistrats der Stadt Berlin alte Briefumschläge der Devisenstelle in Berlin aus der Zeit des Dritten Reichs, wobei die entsprechend bedruckten Textstellen sowie das Dienstsiegel flächig in Schwarz überdruckt wurden.
In der Zeit des Nationalsozialismus gewannen die Devisenstellen, auch „Stellen für Devisenbewirtschaftung“ genannt, eine maßgebliche Rolle bei der Überwachung und fiskalischen Ausplünderung der deutschen Juden.
Devisenstellen waren an der Einleitung von Ausbürgerungsverfahren mit nachfolgendem Vermögensverfall beteiligt; sie konnten Pässe einziehen, Geldstrafen verhängen, die Verfügungsmöglichkeit über individuelles Vermögen beschränken oder entziehen, das Umzugsgut auswanderungswilliger Juden überprüfen lassen und mit hohen Sonderabgaben belegen sowie den Kapitaltransfer einschränken.
Der dreieckige Stempel "15" in Violett weist darauf hin, dass diese Sendung dem Empfänger nicht direkt zugestellt werden konnte, sondern bis zum 15.04.1947 bei der Post zur Abholung durch den Empfänger gelagert wurde.
Liebe Grüße
Rüdiger