Zu den wertvollsten und sehenswertesten Kunstschätzen auf der Wawel-Burg in Krakau (Kraków) zählen die nach der französischen Stadt Arras benannten Bildteppiche. Sie hängen in den königlichen Gemächern im Königsschloss. In Auftrag gegeben hatte sie der polnische König Sigismund August ca. 1550 bei flämischen Webern in Brüssel.
Die Sammlung zählte ca. 170 Stück, von denen bis heute noch 158 erhalten geblieben sind. In seinem Testament überschrieb der König die Teppiche seinen Schwestern. Nach deren Tod sollten die Teppiche in den Besitz der Republik Polen übergehen.
Nach der dritten Teilung Polens im Jahr 1795 wurden die Wandteppiche auf Geheiß der russischen Zarin Katharina der Großen aus dem Schloss entfernt und in die russische Hauptstadt St. Petersburg gebracht. Erst nachdem Polen seine politische und territoriale Unabhängigkeit zurückerhalten hatte, vereinbarten Sowjetrussland und Polen im Vertrag von Riga, der am 28. März 1921 unterzeichnet worden war, die Rückgabe der Gobelins. Allerdings forderte die sowjetische Seite, dass Polen eine Aufstellung der Teppiche mit einer ausführlichen Beschreibung einreiche. Das war nach 125 Jahren nicht möglich. So kehrten 1928 zunächst nur 136 von 157 gestohlenen Wandteppichen auf die Wawel-Burg zurück. Die restlichen 21 fanden später den Weg zurück nach Krakau.
Polen MiNr. 2041 zeigt "Daniel" als Detail aus einem dieser Wandteppiche:
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Rüdiger