Foren-Übersicht Fragen und Diskussion Postgeschichte Zensurpost Zensurpost nach dem Zweiten Weltkrieg Österreich - Alliierte Besetzung Sowjetische Zone Österreichische Zensurstelle Wien W.

Österreichische Zensurstelle Wien W.

Moderator: Rüdiger



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Diese am 27.02.1946 geschriebene Postkarte nach Wien wurde ohne Frankatur in Vyšší Brod in Tschechien aufgegeben:

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Dementsprechend wurde ein Hinweisstempel in Tschechisch "Vyclaceno" zwischen zwei mit dem Zeigefinger zeigenden Händen in Blau abgeschlagen. "Vyclaceno" bedeutet "Zahlung". Daneben steht der Fehlbetrag in tschechischen Kronen "1,20".

Es wurde ein Stempel "T" in schwarz abgeschlagen, ein sogenannter Taxstempel, der auf das fehlende Porto hinweist. Daneben vermwerkte die Post in Österreich mit Blaustift "39g einheben", die Empfängerin mußte also 39 Groschen als Nachgebühr bezahlen, um diese Sendung ausgehändigt zu bekommen.

Nun aber zu unserem eigentlichen Thema:
Der Beleg trägt links unten einen Zensurstempel "Österreichische Zensurstelle W" mit der Prüfernummer "93". Diese Stempeltype wurde in Österreich in der sowjetischen Zone eingesetzt. Das Interessante an diesem Stempel ist das eindeutig schräg stehende "W". Dieses ist darauf zurückzuführen, dass dieser Prüferstempel zuvor einen Einsatz "W N" trug, was für "Wien Niederösterreich" stand. Man aptierte das "N" einfach aus dem Prüferstempel heraus und setzte diesen weiterhin in Wien ein!

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mi 13. Nov 2013, 20:51

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Auch dieser Brief von Wien in die Schweiz trägt links unten einen Zensurstempel "Österreichische Zensurstelle W." mit der Prüfernummer "297":

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Diese Stempeltype wurde also auch in Wien selbst im sowjetischen Sektor eingesetzt.

Auch bei diesem Stempel steht das "W." eindeutig schräg. Dieses ist darauf zurückzuführen, dass auch dieser Prüferstempel zuvor einen Einsatz "W. N." trug.

Man aptierte das "N." aus dem Prüferstempel heraus setzte diesen weiterhin in Wien ein!

Im Unterschied zu dem zuvor gezeigten Zensurstempel hat dieser hier einen Punkt hinter dem W.

Dieser Beleg wurde linksseitig geöffnet und mit einem neutralen Verschlußzettel wieder verschlossen.

Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Mi 13. Nov 2013, 23:44

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Diese Postkarte nach Wien wurde in Gemünden am Main am 14.06.1952 aufgegeben:

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In Wien wurde ein aptierter Zensurstempel "Zensurstelle - W. -" ohne Prüfernummer abgeschlagen.

Nachdem die österreichische Regierung bei den Sowjets wiederholt um eine Abschaffung der Zensurstempel mit der irreführenden Inschrift "Österreichische Zensurstelle" ersucht hatte erreichte sie schließlich die Abänderung dieser Bezeichnung. Zunächst wurde aus den vorhandenen Zensurstempeln wie bei diesem Beispiel das "Österreichische" aptiert, später gab es neue Zensurstempel mit der Inschrift "Alliierte Zensurstelle".

Liebe Grüße
Rüdiger


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Diese Ganzsache mit eingedrucktem Postwertzeichen 10 Pf Kontrollrat Ziffernserie wurde durch eine Zusatzfrankatur von zwei 10 Pf Werten der Arbeiterserie auf das gültige Auslandsporto gebracht:

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Der Beleg trägt einen Prüferstempel "Österreichische Zensurstelle - W. - 576" in Violett sowie einen Prüferstempel "V23" in Violett.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Wien adressierte Brief wurde am 23.04.1948 portorichtig frankiert mit 50 Pf in Postwertzeichen der Französischen Zone, Ausgabe Rheinland-Pfalz, in Mainz aufgegeben:

IMG_0002 - Kopie.jpg
Der linksseitig geöffnete Beleg wurde mit einem neutralen Verschlußzettel wieder verschlossen und trägt einen Prüferstempel "Österreichische Zensurstelle - W. - 570" in Violett sowie einen Prüferstempel "V21" in Violett.

Liebe Grüße
Rüdiger


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