Dieser nach Sofia/Bulgarien adressierte Brief vom 06.11.1943 aus Hamburg lief durch die ABP Wien, wo er linksseitig geöffnet und mit einem neutralen Streifen der Briefverschlussvorrichtung, hellbraunes Papier, 20 mm breit, senkrecht geriffelt, Landsmann GV6.4, wieder verschlossen wurde, was ein Stempel der Briefverschlussvorrichtung in Rot, Landsmann GPB1.2, dokumentiert:
Interessant an diesem Brief ist der Einlieferungsvermerk in Schreibmaschinenschrift auf der Rückseite "auf die Post aufgeliefert durch: Karl Stolzenburg, Hamburg-Wandsbek, Zeppelinstr. 5.".
Zu dieser Zeit durften Briefe ins Ausland nicht einfach in den nächsten Briefkasten eingeworfen werden, sondern mußten persönlich am Postschalter aufgegeben werden, wobei die Papiere des Einlieferers vom Schalterbeamten überprüft wurden. Auf die exakte Durchführung dieser vorgeschriebenen Überprüfung weist der zweite stumme Stempelabschlag auf der Vorderseite hin!
Trotzdem liefen diese Auslandsbriefe aber selbstverständlich durch die zuständige ABP, in diesem Falle die für Post nach Bulgarien zuständige ABP Wien.
Dort angekommen wurde dieser Beleg rückseitig einer chemischen Zensur per waagerechtem Pinselstrich unterzogen, wohl nach dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser"!
Liebe Grüße
Rüdiger