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ABP München - Schweiz

Moderator: Rüdiger



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Diese nach Bex adressierte Postkarte wurde am 19.06.1944 in FÜRSTENBERG (ODER) am Postschalter aufgegeben, was der Blankoabschlag des Tagesstempels dokumentiert:

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Die Postkarte wurde mit 24 Pfennig statt dem Porto entsprechend mit 15 Pfennig frankiert und ist somit hemmungslos überfrankiert und für Portostufensammler daher völlig uninteressant.

Sammelt man wie ich aber ein spezielles Thema, dann kann auch ein solcher für Portostufensammler uninteressanter Beleg für kleines Geld am Markt erworben und der Spezialsammlung einverleibt werden.

Diese Postkarte durchlief in der ABP München die chemische Zensur mit zwei verschiedenen Chemikalien. Eine Chemikalie wurde auf der Vorderseite diagonal von links oben nach rechts unten angewendet und blaue Tinte wurde auf der Rückseite diagonal von links unten nach rechts oben angewendet.

In der ABP München wurden drei der üblichen und hier bereits mehrfach gezeigten vierstelligen rechteckigen Prüferstempel in verschiedenen Stempelfarben abgeschlagen.

Interessant ist bei diesem Beleg der Kreisstempel "Ad" in Rot. Diese Handstempel wurden ab Aufnahme der Prüfungsarbeit in der ABP München im Oktober 1940 as "Handdurchlaufstempel" benutzt, d.h. sie dokumentierten, dass die jeweilige Postsendung der ABP München vorgelegt worden war und man dort entschieden hatte, auf eine Prüfung zu verzichten.

In den späteren Jahren wurden diese Handdurchlaufstempel aptiert, indem der Rand eingekerbt wurde. Bei dem hier gezeigten Beispiel hat der Rand links eine kleine Kerbe über dem A-Querstrich, rechts eine große Kerbe auf Höhe des A-Querstrichs und ist katalogisiert als Landsmann DD1.1.5 mit der Seltenheitseinstufung "häufig".

Da er hier eindeutig als Prüfstempel diente wird er laut Landsmann zu einem Prüfstempel DP5.1.5 und in der Seltenheit als "schwer zu finden" eingestuft!

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Bern adressierte Brief wurde am 20.10.1943 in EUSKIRCHEN am Postschalter aufgegeben, was der Blankoabschlag des Tagesstempels dokumentiert:

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Dieser Brief durchlief in der ABP München die chemische Zensur mit zwei verschiedenen Chemikalien. Eine Chemikalie wurde auf der Vorderseite diagonal von links oben nach rechts unten angewendet und auf der Rückseite wurden diagonal von links oben nach rechts unten zwei Chemikalien angewendet.

In der ABP München wurden zwei der üblichen und hier bereits mehrfach gezeigten vierstelligen rechteckigen Prüferstempel in Rot abgeschlagen.

Der Beleg wurde oben verschlossen mit einem neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlußvorrichtung, senkrecht geriffelt, was ein Maschinenstempel der Briefverschlußvorrichtung dokumentiert.

Bei diesem Beleg ist auch der Briefbogen erhalten geblieben, der ebenfalls unter Einsatz von zwei verschiedenen Chemikalien chemisch geprüft wurde:

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Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser an das Rote Kreuz in Genf adressierte Brief wurde am 18.11.1943 in DORDRECHT in den Niederlanden aufgegeben:

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Der Brief wurde als Transitpost in der ABP München linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem neutralen Verschlussstreifen der Briefverschlussvorrichtung wieder verschlossen, was rückseitig ein schwach abgeschlagener Maschinenstempel der Briefverschlussvorrichtung dokumentiert:

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Vorderseitig erfolgte per Pinselstrich diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.

Vorderseitig wurden unten links zwei Prüferstempel in Rot abgeschlagen, unten rechts ein Stempel "§", Landsmann DK3.3, dessen Einsatz bisher von Landsmann erst ab Juni 1944 bis Januar 1945 belegt ist. Es handelt sich somit um die bisher früheste bekannte Verwendung dieses Prüfstempels!

Liebe Grüße
Rüdiger


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Hier eine Ganzsache mit Postwertzeicheneindruck 6 Pfennig der Dauerserie AH, am 13.11.1944 mit einer Zusatzfrankatur in Form eines Postwertzeichens der Wertstufe zu 10 Pfennig der Dauerserie AH versehen, adressiert nach Luzern, aufgegeben in "4 WIEN 50" und somit um 1 Pfennig überfrankiert:

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Der Beleg wurde der für Post in die Schweiz zuständigen ABP München zugeleitet, wo vorderseitig sowie rückseitig eine chemische Prüfung mit mehreren verschiedenen Chemikalien erfolgte, was vier Prüferstempel sowie ein laut Landsmann schwer zu findender, weil nur von Oktober bis November 1944 im Einsatz befindlicher Handprüfstempel in Rot "Zensurstelle", Doppelpunkte neben Adler, Rand links eingekerbt, Adler beschädigt, Landsmann DP4.2.2, dokumentieren.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Transitpost aus Norwegen in die Schweiz in Form einer norwegischen Ganzsache mit Zusatzfrankatur, aufgegeben am 14.04.1944 in Oslo, adressiert nach Ettiswil bei Luzern:

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Diese Postkarte wurde in der ABP München vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten mit blauer Tinte sowie rückseitig mit blauer Tinte sowie einer weiteren Chemikalie chemisch geprüft, was mehrere Prüferstempel sowie ein laut Landsmann nur auf Postkarten vorkommender Handprüfstempel in Rot, Doppelpunkte über Adler, linker Flügel gestutzt, Landsmann DP2.3.8, dokumentieren.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Mit 42 Pfennig als "Einzelfrankatur" statt mit 25 Pfennig freigemachter, also deutlich überfrankierter Brief, adressiert nach Zürich, aufgegeben am 14.09.1943 in KERZDORF:

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In der ABP München wurde dieser Beleg vorderseitig sowie rückseitig mit diagonalen Pinselstrichen von links oben nach rechts unten chemisch geprüft, was mehrere Prüferstempel dokumentieren. Der in der ABP München unten geöffnete Brief wurde mit einem neutralen Verschlussstreifen der Briefverschlussvorrichtung wieder verschlossen, was ein Maschinenstempel der Briefverschlussvorrichtung dokumentiert.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Olten adressierte Brief wurde am 16.09.1943 in BERLIN NEUKÖLLN 1 am Postschalter aufgegeben, was der Blankoabschlag des Tagesstempels dokumentiert:

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In der ABP München wurde dieser Beleg vorderseitig sowie rückseitig mit diagonalen Pinselstrichen chemisch geprüft, vorderseitig von links oben nach rechts unten, rückseitig von links unten nach rechts oben, was mehrere Prüferstempel dokumentieren. Der in der ABP München unten geöffnete Brief wurde mit einem neutralen Verschlussstreifen der Briefverschlussvorrichtung wieder verschlossen, was ein Maschinenstempel der Briefverschlussvorrichtung in Blau dokumentiert.

Der Brief kam am 27.09.1943 in Olten an und wurde nach "Bignasco" weitergeleitet, wo sich der Adressat zu dieser Zeit im "Hotel de la Poste" aufhielt.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Diese nach Thal adressierte Postkarte wurde am 22.10.1943 in KÖLN - LINDENTHAL 2 am Postschalter aufgegeben, was der Blankoabschlag des Tagesstempels dokumentiert:

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In der ABP München wurde dieser Beleg vorderseitig mit geschwungenen Pinselstrichen chemisch geprüft, was mehrere Prüferstempel dokumentieren.

Interessant ist bei diesem Beleg der laut Landsmann "schwer zu findende" Handprüfstempel in Rot, "Oberkommando der Wehrmacht", kleiner Kreis, unten Kreissegment, "d" unter Adler, Kerbe im Kreis links unten, Landsmann DP1.2.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Zürich adressierte Brief (25 Pfennig) per Luftpost (10 Pfennig) wurde am 12.10.1943 in BERLIN am Postschalter aufgegeben, was das handschriftliche Namenszeichen des diese Sendung annehmenden Schalterbeamten links neben der Frankatur dokumentiert:

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In der ABP München wurde dieser Beleg vorderseitig sowie rückseitig von links oben nach rechts unten mit diagonalen Pinselstrichen chemisch geprüft, was mehrere Prüferstempel dokumentieren. Der in der ABP München links geöffnete Brief war mit einem neutralen Verschlussstreifen der Briefverschlussvorrichtung wieder verschlossen worden, was ein Maschinenstempel der Briefverschlussvorrichtung in Blau dokumentiert. Der Verschlussstreifen ist zwischenzeitlich leider abhanden gekommen.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14407
Diese nach Basel adressierte Postkarte wurde am 03.04.1943 in LÖRRACH aufgegeben:

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Portoberechnung: 6 Pfennig Postkarte ins Ausland im Grenzrayon = verbilligte Taxe = Inlandtarif!!!

In der ABP München wurde dieser Beleg vorderseitig von links unten nach rechts oben sowie rückseitig von links oben nach rechts unten mit diagonalen Pinselstrichen chemisch geprüft, was mehrere Prüferstempel dokumentieren.

Ein Handprüfstempel in Blau mit Doppelpunkten über dem Adler, Flügelspitzen zeigen auf den unteren Punkt, Kranz rechts unten eingekerbt, Landsmann DP2.3.6, wurde einmal normal und einmal kopfstehend abgeschlagen.

Liebe Grüße
Rüdiger

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