Mexiko-Stadt = spanisch "Ciudad de México" oder "México D.F." ist die Hauptstadt von Mexiko. Sie gehört zu keinem Bundesstaat, sondern bildet einen bundesunmittelbaren Hauptstadtbezirk = Distrito Federal = "D. F".
Dieser nach Wuppertal-Barmen adressierte Beleg wurde per Einschreiben in Mexico-Stadt aufgegeben:
Dazu wurde der Beleg offen am Schalter eingeliefert und nach erfolgter Prüfung durch den annehmenden Schalterbeamten wurde der Beleg rückseitig mit zwei Vignetten "CORREIOS MEXICO CORRESPONDENCIAS REGISTRADAS" verschlossen, was mit jeweils zwei Stempelabschlägen dokumentiert wurde.
Anschließend durchlief der Beleg die britische Zensurstelle, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußzettel "P.C. 90 OPENED BY EXAMINER 945" wieder verschlossen wurde.
Vor dem Aufkleben dieses Verschlußzettels wurde die linke untere Ecke des Umschlages mit einem neutralen braunen Klebestreifen verschlossen, wohl weil der Verschlußzettel zu kurz war, um die gesamte linke Seite des Umschlags damit zu verschließen.
Für Post aus Amerika war bis Dezeber 1941 die ABP Frankfurt zuständig.
Auf eine entsprechende Prüfung weisen vier dreistellige Prüferstempel hin, wie sie nur in der ABP Frankfurt im Einsatz waren, Landsmann EK1.1.
Auch der für Einschreiben übliche Nummeratorstempel, hier mit der Nummer "513", stammt von der ABP Frankfurt, Landsmann EK1.4.
Der rote Nummeratorstempel, hier mit der Nummer "36418", kam bei Transitpost zum Einsatz.
Dieser Beleg wurde als recht seltene Besonderheit nach erfolgter Prüfung in der ABP Frankfurt an die ABP Berlin weitergeleitet.
Die Auslandsbriefprüfstelle Berlin hatte diverse Spezialprüfer, z.B. für Patente und Noten.
Andere ABP schickten in dieser Hinsicht auffällig gewordene Poststücke daher geöffnet zur weiteren Spezialprüfung an die ABP Berlin.
Aus diesem Grunde ergibt sich eine Kombination aus Prüfvermerken einer anderen ABP mit Verschlußvermerken der ABP Berlin.
Der Beleg wurde in der ABP Berlin nach erfolgter Spezialprüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.2, verschlossen, was drei Abschläge eines laut Landsmann "schwer zu findenden" roten Prüferstempels, Landsmann BP2.3. dokumentieren.
Am 15.11.1941 um 13 Uhr kam der Beleg laut rückseitig abgeschlagenem Tagesstempel an seinem Bestimmungsort "WUPPERTAL-BARMEN" an.
Liebe Grüße
Rüdiger
PS:
Nachdem ich diesen Beleg für 5 € im Ladengeschäft frisch aus einer Händlerkiste ziehen konnte kann den folgenden Hinweis von Herrn Landsmann in seinem Buch somit nur bestätigen:
"Um solche Belege zu erkennen, ist es notwendig, dass man die Prüferstempel und -vermerke aller Prüfstellen kennt. Hier lohnt sich Spezialwissen, denn solche Belege sind recht selten, lagern aber manchmal noch unerkannt als "normale" Zensurbelege in Händlerkisten".