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Doppelzensuren

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 25. Nov 2018, 23:45

Beiträge: 14408
Dieser nach Zürich adressierte Luftpostbrief wurde am 27.03.1944 in Buenos Aires aufgegeben:

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Der Beleg durchlief die US-amerikanische Zensurstelle in San Juan, wo er linksseitig geöffnet und mit einem Zellophan-Streifen "EXAMINED BY 64045" wieder verschlossen wurde.

Anschließend durchlief der Beleg als Transitpost die ABP Berlin, wo er erneut linksseitig geöffnet und wo nach erfolgter Prüfung ein Verschlussstreifen angebracht wurde, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann BP4.3, dokumentiert.

In der ABP Berlin wurde vorderseitig sowie rückseitig mit einem Pinselstrich chemisch geprüft, wobei die verwendete Chemikalie mit dem violetten Futter des Briefumschlages reagierte und den Pinselstrich entsprechend einfärbte.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14408
Hier eine nach Berlin-Zehlendorf adressierte Ganzsache aus Griechenland:

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Auf dem Postwertzeicheneindruck rechts wurde ein relativ selten zu findender Zensurstempel "LOGOKRISIA PATRON", Wolter Nr. 5, abgeschlagen.

Der Beleg durchlief am 12.02.1941 in Athen die griechische Zensur, wurde dort rechtsseitig geöffnet und per Verschlußstreifen mit schwarzem Druck "ELLINIKI LOGOKRISIA", 64 mm lang, Wolter Nr. 3, wieder verschlossen. In Griechenland wurde von der Zensur ein Handstempel "E95" abgeschlagen, der von Wolter noch nicht dokumentiert wurde.

In Wien durchlief der Beleg die deutsche Zensur, wurde dort linksseitig geöffnet und per Verschlußstreifen, Landsmann GV2.4, wieder verschlossen, was ein Maschinenprüfstempel, Landsmann GPM1.2, dokumentiert. In der ABP Wien wurde handschriftlich ein Haken bzw. ein großes V in Grün, Landsmann GKH3.1, angebracht:

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Liebe Grüße
Rüdiger

Beitrag Di 16. Feb 2021, 20:19

Beiträge: 14408
Dieser nach Bad Pyrmont adressierte Luftpostbrief mit Leitwunsch "Via Natal" wurde am 20.05.1942 in Buenos Aires aufgegeben:

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Der Beleg durchlief die Zensurstelle, wo er linksseitig geöffnet und mit einem Streifen "P. C. 90 OPENED BY EXAMINER 4277" wieder verschlossen wurde.

Anschließend durchlief der Beleg die ABP Berlin, wo er rückseitig geöffnet und wo nach erfolgter Prüfung ein Verschlussstreifen, Landsmann BV3.2, angebracht wurde, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann BP4.6, dokumentiert.

Liebe Grüße
Rüdiger2304

Beitrag Fr 19. Feb 2021, 00:15

Beiträge: 14408
In die USA adressierter Brief aus Brasilien, aufgegeben am 14.05.1943:

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Der Brief wurde einmal linksseitig sowie einmal rechtsseitig von der Zensur geöffnet und wieder verschlossen.

Der linksseitig angebrachte 88 x 32 mm große Verschlußzettel stammt aus Brasilien "MINISTERIO DA VICAO OBRAS PUBLICAS / DEPARTAMENTO DOS CORREIOS E TELEGRAFOS / S. P. / ABERTA PELA CENSURA".

Liebe Grüße
Rüdiger2350


Beiträge: 14408
Dieser nach Karlsruhe adressierte Brief per Einschreiben wurde am 25.09.1942 in BRISIGHELLA, RAVENNA aufgegeben:

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Rückseitig erfolgte die Angabe der diesen Brief einliefernden Person unter Angabe der Ausweisnummer. Als Nachweis der Kontrolle der Legitimierung des einliefernden Postkunden brachte der Schalterbeamte in BRISIGHELLA auf der Rückseite einen zusätzlichen Blankoabschlag seines Tagesstempels an.

Am 26.09.1942 um 20 Uhr erreichte der Brief BOLOGNA, was rückseitig per Tagesstempel dokumentiert wurde.

Dann durchlief der Beleg die italienische Auslandsbriefprüfstelle in Mailand, wurde dort rückseitig geöffnet und mit einem 20 mm breiten Verschlußzettel mit vertikalen Trennstrichen "VERIFICATO PER CENSURA" wieder verschlossen. Zur Dokumentation wurde rückseitig der Zweikreisstempel "UFFICIO CENSURA POSTA ESTERA II", Außendurchmesser 34 mm, Innendurchmesser 19 mm, abgeschlagen.

Anschließend lief der Brief durch die Auslandsbriefprüfstelle München, die für Post von und nach Italien zuständig war.

In der ABP München wurde der Brief nich erneut geöffnet, sondern lediglich vorderseitig ein Einkreisstempel "A d" als Durchgangsstempel abgeschlagen.

Am 29.09.1942 um 24 Uhr erreichte der Brief laut rückseitigem Tagesstempel dann seinen Bestimmungsort "KARLSRUHE (BADEN)".

Liebe Grüße
Rüdiger2309

Beitrag Mi 6. Okt 2021, 18:48

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Dieser nach New York adressierte Brief wurde vom Absender "BANQUE OTTOMANE Galata-Istanbul" am 06.06.1942 in Istanbul aufgegeben und um 20 Uhr wurde in ISTANBUL rückseitig ein Maschinenstempel abgeschlagen:

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Liebe Grüße
Rüdiger2350


Beiträge: 14408
Dieser Brief nach Finnland wurde am 21.10.1942 beim Postamt ESSEN 1 aufgegeben:

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Der Brief durchlief die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit der dortigen Briefverschlußvorrichtung mit einem hellbraunen neutralen Verschlußstreifen, 45° diagonal geriffelt, verschlossen wurde, was ein Stempel "OKW GEÖFFNET (b)" dokumentiert.

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In Finnland wurde als Zensurstempel vorderseitig ein Zweikreisstempel (25/15 mm) in violett "TARKASTETTU GRANSKAT 62" abgeschlagen.

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Der Brief kam laut rückseitig abgeschlagenem Ankunftstempel am 28.10.1942 an seinem Bestimmungsort PUISTOLA an.

Interessant ist, dass in diesem Falle bereits seit dem 01.04.1942 das Inlandsporto von 12 Pfennig für einen Brief nach Finnland portogerecht war!

Liebe Grüße
Rüdiger2303

Beitrag So 12. Dez 2021, 17:21

Beiträge: 14408
Dieser Luftpostbrief nach Großbritannien wurde am 25.01.1943 in Montreux in der Schweiz aufgegeben:

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Luftpost aus der Schweiz nach Großbritannien lief als Transitpost über Berlin und wurde der dortigen Auslandsbriefprüfstelle zugeleitet. In der ABP Berlin wurde der Beleg linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlussstreifen, Landsmann BV3.3, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel, Landsmann BP4.1, dokumentiert. Interessant ist die Trennungsart dieses Verschlussstreifens, der von der Rolle kam und nicht wie üblich auf die benötigte Länge abgeschnitten wurde, sondern in diesem Falle mittels einer mechanischen Vorrichtung sägezahnartig getrennt wurde.

In der ABP Berlin wurde dieser Beleg sowohl vorderseitig als auch rückseitig einer chemischen Zensur unterzogen, was Pinselstriche dokumentieren, die eindeutig vor dem Anbringen der beiden Verschlussstreifen angebracht wurden.

In Großbritannien wurde der Beleg dann rechtsseitig geöffnet und mit einem Verschlusszettel "P.C. 90 OPENED BY EXAMINER 7455" wieder verschlossen.

Liebe Grüße
Rüdiger2304

Beitrag Mo 3. Jan 2022, 02:40

Beiträge: 14408
Bankbrief aus dem Jahr 1942, adressiert nach Teheran im Iran, aufgegeben in Genf:

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Der Brief lief über die Auslandsbriefprüfstelle Wien, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem neutralen Verschlußzettel, Landsmann GV6.2, wieder verschlossen wurde, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung, v-förmige Blätter, kleines "g", in Rot, Landsmann GPB1.2, dokumentiert.

Im Iran wurde der Brief rechtsseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem 38 mm breiten Verschlußstreifen, Papier weiß, Aufdruck karmin (Fortlaufender persischer Text, dreizeilig), Wolter 1, wieder verschlossen, was zwei Zensurstempel dokumentieren, "ANGLO-SOVIET-PERSIAN / CENSORSHIP 11" (auf der Briefvorderseite) sowie ein ähnlicher Stempel in Kyrillisch "20" (auf der Briefrückseite) dokumentieren.

Liebe Grüße
Rüdiger2317

Beitrag So 22. Mai 2022, 23:05

Beiträge: 14408
Dieser nach WINDSHEIM in Franken adressierte Brief wurde am 10.06.1942 in Argentinien aufgegeben.

Der Beleg durchlief die britische Zensurstelle, wo er linksseitig, unten sowie rechtsseitig geöffnet und linksseitig mit einem Streifen "P. C. 90 OPENED BY EXAMINER 5738" wieder verschlossen wurde:

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Anschließend durchlief der Beleg die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und wo nach erfolgter Prüfung ein Verschlussstreifen, Landsmann BV3.2, angebracht wurde, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann BP4.6, dokumentiert:

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Liebe Grüße
Rüdiger2304

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