Der Auslandsbriefprüfstelle = ABP in Frankfurt wurde der Kennbuchstabe "e" zugeordnet. Die ABP wurde im Herbst 1939 im Gesellschaftssaal des Zoos eingerichtet und war bis März 1943 für Sendungen in die Schweiz zuständig.
Von der ABP Frankfurt zensurierte Postsendungen wurden von Januar 1941 bis März 1943 mit diesem Handprüfstempel versehen, 34 mm Durchmesser, großer Kennbuchstabe "e" über "o d", "Geprüft" 17 mm lang, "t" von "Geprüft" mit Abstrich, der zunächst in Blau oder in Violett, ab April 1941 dann, wie bei diesem Beleg zu sehen, in Rot abgeschlagen wurde:
Typisch für Frankfurt sind ein- bis vierstellige Prüferstempel von 8 x 4 mm, wie bei diesem Beleg "350" sowie "394". Auch die handschriftliche Nummerierung unten im Adreßfeld stellt eine interne Markierung der ABP dar!
Interessant wurde dieser am 08.04.1941 in Ludwigshafen aufgegebene, nach Derendingen im Kanton Solothurn in der Schweiz adressierte Frageteil einer Postkarte mit Antwortkarte insbesondere dadurch, dass der Beleg in der ABP einer chemischen Zensur unterworfen wurde!
Mit einem Pinsel wurde von der linken unten Ecke aus eine chemische Substanz aufgebracht und großflächig auf der Postkarte verteilt. So prüfte man in der ABP, ob auf der Postkarte etwas mit einer unsichtbaren Tinte geschrieben wurde.
Wenn Ihr mir diese Theorie nicht glaubt, dann schauen wir uns zum Beweis einfach die Rückseite an, denn diese wurde ganz genauso chemisch behandelt:
Liebe Grüße
Rüdiger