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ABP Berlin - Dänemark

Moderator: Rüdiger


Beitrag Fr 10. Okt 2014, 23:11

Beiträge: 14448
Dieser nach Berlin adressierte Beleg wurde am 26.10.1944 in "ODENSE" in Dänemark aufgegeben:

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Der Beleg lief durch die Auslandsbriefprüfstelle Berlin, wurde dort rückseitig geöffnet und nach erfolgter Zensurierung mit einem Verschlußzettel, Landsmann BV3.4, 40mm breit, Adler zeigt links auf "m", rechts auf oberen Strich des "h", Druck dunkelgrau, Papier grau, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel, Landsmann BP6.3, "Zensurstelle" mit Tilde, Adler zeigt links auf "Ze", rechts auf "le", in Rot dokumentiert.

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Der Beleg durchlief außerdem die chemische Zensurstelle in der ABP Berlin, wo er vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten sowie rückseitig waagerecht mittig per Pinselstrich mit einer fast unsichtbaren Chemikalie auf Mitteilungen geschrieben mit einer unsichtbaren Chemikalie hin untersucht wurde.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 2539
Hallo Rüdiger,

woran erkennt man die von dir beschriebene chemische Zensur?

Liebe Grüße
Matthias


Beiträge: 14448
An Pinselstrichen sowohl vorderseitig wie rückseitig, die man auf dem Originalbeleg, "sofern man weiß. worauf man achten muß", recht gut erkennt!

Ich habe hier mal versucht, diese chemische Zensur auf diesem Beleg mit Bildbearbeitungsmitteln deutlicher sichtbar zu machen:

IMG_0005 - Kopie (2).jpg
IMG_0006 - Kopie (2).jpg
Man erkennt, dass sowohl vorderseitig wie auch rückseitig jeweils drei Pinselstriche in unterschiedlicher Strichstärke sowie mit verschiedenen Chemikalien angebracht worden sind!!!

Belege mit solcher chemischer Zensur stellen ein Hauptsammelgebiet von mir dar!

Wer also einen solchen Beleg findet bzw. abzugeben hat, immer nur her damit, Tauschmaterial aller Art ist jederzeit vorhanden!!!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14448
Dieser nach Frankfurt adressierte Brief wurde am 10.05.1943 in Kopenhagen aufgegeben:

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Der Beleg durchlief die ABP Berlin, die ab Februar 1940 nur noch für Luftpost aus Dänemark zuständig war. Dort wurde der Brief linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem neutralen Verschlussstreifen wieder verschlossen, was ein weniger häufig zu findender, hier als Prüferstempel verwendeter Durchgangsstempel "Ab", Landsmann BP7.2, dokumentiert.

Besonders interessant bei diesem Beleg ist die sowohl vorderseitig senkrecht und waagerecht als auch rückseitig waagerecht und diagonal von der linken unteren Ecke nach oben zur Mitte des Beleges per Pinselstrichen erfolgte chemische Zensur mit zwei verschiedenen Chemikalien!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14448
Dieser nach Kopenhagen in Dänemark adressierte Brief wurde am 10.10.1940 in Gablonz an der Neisse aufgegeben:

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Der Beleg trägt oben links einen Vermerk des Absenders "Selbst beim Schalter abgegeben".

Daraufhin wurde die Frankatur mit dem Tagesstempel entwertet und rückseitig ein weiterer Tagesstempel abgeschlagen. Der Beleg wurde augenscheinlich offen an die für Post nach Dänemark im Oktober 1940 nicht mehr zuständige ABP Berlin weitergeleitet. Dort wurde der Beleg geprüft und mit einem Verschlusszettel, Landsmann BV2.2, versehen, was mitels Prüfstempel, Landsmann BP1.3, dokumentiert wurde.

Unter dem Verschlusszettel findet sich nicht wie sonst üblich ein Schnitt. Der Brief wurde demnach in der ABP nicht geöffnet, sondern wurde offen von Gablonz zur ABP Berlin geschickt.

Vermutlich war sich der Schalterbeamte in Gablonz nicht sicher, was er vom Inhalt dieses Briefes halten sollte und befolgte die interne Anweisung, solche Sendungen direkt der ABP Berlin zuzuleiten.

Der Einkreisstempel "C" in Schwarz auf der Vorderseite weist darauf hin, dass der Inhalt dieses Briefes in der ABP Berlin kopiert wurde!

Auch diese Vorgehensweise der ABP Berlin "passt" zur anscheinend notwendig gewordenen speziellen Behandlung dieser Postsendung.

Wieder einmal ein auf den ersten Blick recht unscheinbares Stück, das erst bei genauerer Betrachtung seine besondere Geschichte offenbart.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14448
An eine Firma "Herren Korner & Kett" in Kopenhagen adressierter Brief, frankiert mit 105 Pf der Dauerserie Adolf Hitler, dabei die Wertstufe 42 Pf mit Landesbezeichnung "GROSSDEUTSCHES REICH", aufgegeben am 17.11.1944 in NÜRNBERG 2, entwertet per Tagesstempel mit Propagandozusatz "DIE STADT DER REICHSPARTEITAGE":

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Der Brief durchlief die für Post nach Dänemark zuständige ABP Berlin, wo er rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Klebezettel "Geöffnet Oberkommando der Wehrmacht b", Landsmann BV3.4, wieder verschlossen wurde, was zwei Zensurstempel in Rot "Zensurstelle", Landsmann BP6.2, dokumentieren. Vorderseitig sowie rückseitig erfolgte eine chemische Zensur mit Pinselstrichen.

Am 29.11.1944 kam der Beleg dann laut rückseirtig abgeschlagenem Tagesstempel in Kopenhage an.

Liebe Grüße
Rüdiger2303


Beiträge: 14448
Nach "PULSNITZ" adressierter Brief per Luftpost, aufgegeben am 06.04.1940 in Kopenhagen:

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Der Brief durchlief die ABP Berlin, wo er rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlusszettel, Landsmann BV2.2, wieder verschlossen wurde, was ein Handprüfstempel in Rot dokumentiert.

Liebe Grüße
Rüdiger2304


Beiträge: 14448
Diese nach Bern in der Schweiz adressierte Postkarte wurde am 24.04.1940 in Kopenhagen in Dänemark aufgegeben:

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Der Beleg lief durch die ABP Berlin, wo ein Prüfstempel in Rot, Landsmann BP1.3, abgeschlagen wurde.

Liebe Grüße
Rüdiger2304


Beiträge: 14448
Dieser nach "Berlin-Schöneberg" adressierte Brief wurde am 05.11.1940 in Kopenhagen aufgegeben:

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Der Beleg wurde an die für nach Berlin adressierte Post aus Dänemark im November 1940 immer noch zuständige ABP Berlin weitergeleitet.

In der ABP Berlin wurde der Beleg geprüft und mit einem Verschlusszettel, Landsmann BV2.2, versehen, was mitels Prüfstempel, Landsmann BP1.3, dokumentiert wurde.

Der Einkreisstempel "C", Landsmann BK1.1, in Schwarz auf der Vorderseite weist darauf hin, dass der Inhalt dieses Briefes in der ABP Berlin kopiert wurde!

Liebe Grüße
Rüdiger2304


Beiträge: 14448
Brief nach Kopenhagen in Dänemark, per Luftpost und Eilboten, aufgegeben in BERLIN-HALENSEE am 28.07.1942, Portostufe 2 RM:

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Der Brief durchlief die ABP Berlin, wo er rückseitig geöffnet und nach erfolter Prüfung mit einem Verschlußstreifen wieder verschlossen wurde, was drei Abschläge eines Zensurstempels in Rot dokumentieren.

Liebe Grüße
Rüdiger2303

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