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ABP Berlin - Transitpost

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 8. Okt 2014, 22:56

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Die Auslandsbriefprüfstelle Berlin war die größte Deutschlands und führte den Kennbuchstaben "b".

Die ABP Berlin war unter anderem auch für Transitpost zuständig, die in den meisten Fällen eigentlich überhaupt nicht über das Deutsche Reich laufen sollte!

Hier ein nach "MENTONE" in Italien adressierter Brief aus Dänemark, aufgegeben am 25.01.1943:

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Aus diesem Briefumschlag wurde das Futter entfernt, wie es zu dieser Zeit Vorschrift war.

Der Beleg wurde rückseitig geöffnet und nach erfolgter Zensurierung mit einem Verschlußzettel, Landsmann BV3.2, wieder verschlossen, was zwei Abschläge des Handprüfstempels, Landsmann BP5.1, dokumentieren.

Das Besondere an diesem Handprüfstempel ist der Buchstabe "T" mit Zierstrichen. Ich vermute, ohne das bisher beweisen zu können, dass dieser Handprüfstempel bei der ABP Berlin speziell bei der Prüfung von Transitpost eingesetzt wurde!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14453
Dieser nach Amsterdam in Holland adressierte Brief wurde am 21.05.1943 in "FIGEHOLM" in Schweden aufgegeben:

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Der Beleg durchlief als Transitpost die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Zensur mit einem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.3, wieder verschlossen wurde.

Auch dieser Transitbrief erhielt einen laut Landsmann "schwer zu findenden" Prüferstempel mit dem Kennbuchstaben "T", Landsmann BP5.2, der nur von April bis Juli 1943 eingesetzt wurde.

Was diesen Beleg aber zu einer echten Rarität macht ist die sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite erfolgte chemische Zensur mit jeweils zwei Chemikalien!

Die Abbildungen sowie die Beschreibung dieses Briefes bei ebay waren in diesem Falle absolut korrekt:

http://www.ebay.de/itm/Sweden-1943-chem ... true&rt=nc

Ich habe mich sehr gewundert, dass niemand gegen mich geboten hat und ich diesen Ausnahmebeleg zum Startpreis bekommen habe, denn ich hatte mehr als das Fünffache dafür geboten!

Liebe Grüße
Rüdiger


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Die Auslandsbriefprüfstelle Berlin war die größte Deutschlands und führte den Kennbuchstaben "b".

Die ABP Berlin war unter anderem auch für Transitpost zuständig, die in den meisten Fällen eigentlich überhaupt nicht über das Deutsche Reich laufen sollte!

Hier eine nach Basel adressierte Postkarte per Luftpost aus Schweden, aufgegeben am 01.03.1943:

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Es erfolgte sowohl vorderseitig als auch rückseitig eine chemische Zensur mit drei verschiedenen Chemikalien!

Es wurde ein Handprüfstempel, Landsmann BP5.1, abgeschlagen, der einen Kennbuchstaben "T" = Transit enthält!

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Turbenthal adressierte Brief wurde am 24.07.1944 in Borås in Schweden aufgegeben:

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Der Brief lief als Transitpost über die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung per 40mm breitem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.2, wieder verschlossen wurde, was zwei rückseitig abgeschlagene Handprüfstempel, Landsmann BP4.3, dokumentieren:

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Der Nummerstempel in Rot, hier "477", Landsmann BK4.1, wurde in der ABP Berlin auf Transitpost verwendet.

Sowohl vorderseitig als auch rückseitig erfolgte eine chemische Prüfung mit 2 verschiedenen Chemikalien.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Heute ein Luftpostbrief aus Spanien in die Schweiz mit Doppelzensur:

Dieser nach Zürich adressierte Brief per Luftpost = "PAR AVION" wurde am 10.01.1944 (ENE = Enero = Januar) in BARCELONA aufgegeben:

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Der Beleg durchlief in Barcelona die spanische Zensur, wurde dort rechtsseitig geöffnet und per Verschlußzettel "CENSURA GUBERNATIVA BARCELONA" wieder verschlossen, was ein vorderseitig sowie rückseitig abgeschlagener, gleichlautender zweizeiliger Rechteckstempel in Schwarz dokumentiert.

Der Brief wurde dann an die für als Luftpost von Spanien in die Schweiz adressierte Transitpost zuständige ABP Berlin weitergeleitet. Dort wurde der Beleg rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.2, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann BP4.9, dokumentiert.

Die Prüfung in der ABP umfasste auch eine chemische Zensur mit mehreren Chemikalien, die sowohl auf der Vorderseite diagonal von links oben nach rechts unten als auch auf der Rückseite waagerecht erfolgte.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Hier ein weiterer Brief aus Spanien in die Schweiz mit Doppelzensur:

Dieser nach Bâle = Basel adressierte Luftpostbrief wurde am 22.07.1944 in BARCELONA aufgegeben:

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Der wohl offen eingelieferte Beleg durchlief in Barcelona die spanische Zensur, wo rückseitig ein zweizeiliger Rechteckstempel in Schwarz "CENSURA GUBERNATIVA BARCELONA" abgeschlagen wurde.

Der Brief wurde dann an die für als Luftpost von Spanien in die Schweiz adressierte Transitpost zuständige ABP Berlin weitergeleitet. Dort wurde der Beleg rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.2, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel in Rot dokumentiert.

Die Prüfung in der ABP Berlin umfasste auch eine chemische Zensur mit zwei verschiedenen Chemikalien, sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Perlen in der Schweiz adressierte Luftpostbrief wurde am 06.11.1944 in Göteborg in Schweden aufgegeben:

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Der Brief lief als Transitpost über die ABP Berlin, wo er rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung zunächst per laut Landsmann seltenem, neutralem, braunem, geripptem Verschlußstreifen, Landsmann BV5.6, und darüber per 40mm breitem, auf grauem Papier gedrucktem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.4 wieder verschlossen wurde, was zwei Handprüfstempel "Zensurstelle", Landsmann BP6.2, dokumentieren:

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Der Nummernstempel in Rot, hier "741", Landsmann BK4.1, wurde in der ABP Berlin auf Transitpost verwendet.

Vorderseitig sowie rückseitig erfolgte eine chemische Zensur mit jeweils zwei Pinselstrichen, wobei eine Chemikalie verwendet wurde, die bis heute kaum Spuren auf dem Umschlag hinterlassen hat!

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Bern adressierte Brief wurde am 09.11.1944 in Stockholm in Schweden aufgegeben:

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Der Brief lief als Transitpost über die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung per 40mm breitem, auf grauem Papier gedrucktem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.4 wieder verschlossen wurde, was zwei Handprüfstempel "Zensurstelle", Landsmann BP6.2, dokumentieren:

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Der Nummerstempel in Rot, hier "780", Landsmann BK4.1, wurde in der ABP Berlin auf Transitpost verwendet.

Vorderseitig sowie rückseitig erfolgte eine chemische Zensur, vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten mit drei Pinselstrichen mit zwei verschiedenen Chemikalien, rückseitig senkrecht mit zwei verschiedenen Chemikalien.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Dieser nach Dübendorf - Zürich adressierte Brief wurde am 26.04.1944 in MALMÖ in Schweden aufgegeben:

Der Brief lief als Transitpost über die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung per 30mm breitem, auf sämischem Papier gedrucktem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.2 wieder verschlossen wurde, was zwei Handprüfstempel, Landsmann BP4.3, dokumentieren:

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Der Nummerstempel in Rot, hier "473", Landsmann BK4.1, wurde in der ABP Berlin auf Transitpost verwendet.

Vorderseitig sowie rückseitig erfolgte eine chemische Zensur mit zwei Chemikalien, vorderseitig senkrecht, rückseitig waagerecht.

Liebe Grüße
Rüdiger


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Diesen heute bei mir eingetroffenen Beleg habe ich frisch aus der elektronischen Lagune gefischt:

https://www.ebay.de/itm/Schweden-1944-P ... 2749.l2649

Der nach Basel adressierte Brief wurde am 13.12.1944 in Stockholm in Schweden per Luftpost aufgegeben:

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Der Brief lief als Transitpost über die ABP Berlin, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung per 40mm breitem, auf grauem Papier gedrucktem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.4 wieder verschlossen wurde, was zwei Handprüfstempel "Zensurstelle", Landsmann BP6.2, dokumentieren.

Der Nummerstempel in Rot, hier "125", Landsmann BK4.1, wurde in der ABP Berlin auf Transitpost verwendet.

Vorderseitig sowie rückseitig erfolgte diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur per Pinselstrich.

Liebe Grüße
Rüdiger

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