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ABP Berlin - Finnland

Moderator: Rüdiger


Beitrag Sa 28. Mai 2022, 12:11

Beiträge: 16747
Die Auslandsbriefprüfstelle Berlin war zuständig für die Überwachung der Post nach Finnland.

Diese nach Helsinki adressierte Postkarte, Portostufe 15 Pf, vom 01.10.1940 aus LÜBECK wurde der ABP Berlin zugeleitet:

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Der Absender Gefreiter Nils Achilles gab als seine Adresse die Feldpostnummer "27589" an. Dabei handelte es sich um den Stab des Pionier-Bataillons 30.

In der ABP Berlin erfolgte vorderseitig sowie rückseitig eine chemische Zensur und es wurde als Prüfstempel ein Briefstempel, Landsmann BP2.2, in Rot abgeschlagen.

In Finnland erfolgte ebenfalls eine Zensur, was ein Prüfstempel "TARKASTETTU GRANSKAT 30" dokumentiert.

"TARKASTETTU" = finnisch "geprüft", "GRANSKAT" = schwedisch "geprüft"

Liebe Grüße
Rüdiger2303

Beitrag So 1. Jan 2023, 15:08

Beiträge: 16747
Brief, adressiert nach "Vasa (Finnland), portogerecht frankiert mit 25 Pf der Dauerserie Adolf Hitler, aufgegeben am 14.01.1944 in PRETZSCH (ELBE), wo die Frankatur per Handwerbestempel entwertet wurde:

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Der Brief ging zur Prüfung der Personalien von der ABP Berlin nach Pretzsch zurück, Reste des entsprechenden Klebezettels sind vorderseitig links unten noch erkennbar!

Rückseitig wurde ein handschriftlichem Vermerk angebracht "Kontrollkarte hat vorgelegen" => der Absender mußte sich also ausweisen, wie bei Auslandsbriefen vorgeschrieben.

Dann wurden am 27.01.1944 vorderseitig zwei Tagesstempel PRETZSCH (ELBE) abgeschlagen und der Brief wurde erneut der für Post nach Finnland zuständigen ABP Berlin zugeleitet.

Dort wurde auf eine weitere Prüfung des Inhalts dieses Briefes verzichtet und es wurde auf dem Brief lediglich vorderseitig ein Handdurchlaufstempel "Ab" abgeschlagen.

Laut rückseitig abgeschlagenem Tagesstempel kam der Brief dann am 09.02.1944 an seinem Bestimmungsort VAASA in Finnland an.

Liebe Grüße
Rüdiger2303

Beitrag Sa 11. Mai 2024, 13:10

Beiträge: 16747
Nach "Helsinki Finland" adressierter Auslandsbrief, Portostufe 25 Pf, per Luiftpost, Porto 10 Pf, aufgegeben am 05.02.1941 in HAMBURG 18:

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Der Brief wurde der für die Prüfung von Postsendungen nach Finnland zuständigen ABP Berlin zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußzettel "Oberkommando der Wehrmacht" wieder verschlossen wurde, was ein rückseitig abgeschlageber Prüfstempel in Rot dokumentiert:

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Der Beleg kam laut rückseitig abgeschlagenem Maschinen-Bandstempel am 08.11.1941 in HELSINKI an und erhielt vorderseitig einen Stempel der finnischen Zensurstelle => es handelt sich bei diesem Beleg also um eine sogenannte "Doppelzensur" Deutsches Reich + Finnland.

Beitrag Sa 11. Mai 2024, 13:15

Beiträge: 16747
Nach "Helsingfors" adressierter Auslandsbrief, Portostufe 25 Pf, aufgegeben in NIEDERSACHSWERFEN:

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Der Brief wurde der für die Prüfung von Postsendezungen nach Finnland zuständigen ABP Berlin zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen "Geöffnet Oberkommando der Wehrmacht", Landsmann BV3.3, wieder verschlossen wurde, was ein rückseitig abgeschlageber Maschinenprüfstempel in Rot, Landsmann BPM1.1, dokumentiert:

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Der Beleg erhielt vorderseitig einen Stempel der finnischen Zensurstelle => es handelt sich bei diesem Beleg also um eine sogenannte "Doppelzensur" Deutsches Reich + Finnland.

Beitrag Di 22. Apr 2025, 12:35

Beiträge: 16747
Fensterbrief, leider ohne Inhalt, aufgegeben am 22.12.1942 in BERLIN W 30:

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Rückseitig Ankunftstempel HELSINKI HELSINGFORS vom 28.12.1942:

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Der Beleg wurde in der ABP Berlin linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann BV3.2, wieder verschlossen, was ein Prüfstempel, Landsmann BP4.6, dokumentiert.
In Finnland erfolgte ebenfalls eine Zensur, was ein Prüfstempel "TARKASTETTU GRANSKAT 62" dokumentiert.
"TARKASTETTU" = finnisch "geprüft", "GRANSKAT" = schwedisch "geprüft"
Es handelt sich bei diesem Beleg also um eine sogenannte "Doppelzensur" Deutsches Reich/Finnland.


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