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ABP Köln - Belgien

Moderator: Rüdiger


Beitrag Fr 9. Mai 2014, 23:15

Beiträge: 14401
Diese nach Brüssel adressierte Postkarte wurde am 11.07.1944 von einem Belgier namens Charles Schoeters an seine Tante und seine Cousinen geschrieben:

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Laut Absenderangabe "Zündapp-Lager B5, Dieselstrasse 10, Nürnberg" dürfte es sich dabei um einen belgischen Zivilarbeiter gehandelt haben:

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Am 12.07.1944 um 18 Uhr gab Charles Schoeters diese Postkarte dann am Postschalter auf. Dazu mußte er sich wie bei Auslandssendungen vorgeschrieben ausweisen, und diese Ausweiskontrolle wurde mit einem zweiten Tagesstempelabschlag mit Namenszeichen auf dem Beleg bestätigt.

Für Sendungen nach Belgien war die ABP Köln zuständig. Dort lief der Beleg durch, was ein Maschinenstempel "A.c." im Kreis mit Linien in Rot dokumentiert.

Den großen hellen Fleck interpretiere ich mit hoher Wahrscheinlichkeit als chemische Zensur, kann das jedoch mangels Vergleichsmaterial noch nicht mit Sicherheit nachweisen.

Liebe Grüße
Rüdiger2305


Beiträge: 14401
Dieser nach Brüssel im vom Deutschen Reich besetzten Belgien adressierte Eilbrief wurde am 31.10.1942 im vom Deutschen Reich besetzten Luxemburg aufgegeben:

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Für die Zensur der Postsendungen zwischen Deutschland und Belgien war die ABP Köln zuständig.

In der ABP Köln wurde der Brief linksseitig geöffnet und nach erfolgter Zensur mit dem in der ABP Köln von August 1940 bis Februar 1945 üblichen 30mm breiten Verschlußstreifen "Geöffnet" wechselnd oben sowie unten stehend, Landsmann CV3.2, wieder verschlossen, was zwei rückseitig abgeschlagene rote Prüferstempel "C 52", Landsmann CP3.2.1, dokumentieren.

Rückseitig findet sich ein violetter Prüferstempel "85", Landsmann CK1.8.

Was diesen Beleg besonders interessant macht:

Der Beleg zeigt vorderseitig sowie rückseitig Pinselstriche einer mit drei verschiedenen Chemikalien erfolgten chemischen Zensur!

Laut rückseitigem Ankunftsstempel kam der Brief am 06.11.1942 an seinem Bestimmungsort Brüssel an.

Die dargestellte Portostufe von 62 Pfennig setzt sich zusammen aus dem für Sendungen innerhalb des Deutschen Reiches gültigen Tarif von 12 Pfennig für einen Fernbrief sowie der Gebühr für die Eilzustellung "im Ausland" in Höhe von 50 Pfennig!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14401
Dieser nach Belgien adressierte Brief wurde, mit 12 Pfennig zum Inlandtarif frankiert, am 14.05.1943 in Hagen in Westfalen aufgegeben:

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In der ABP Köln wurde der Brief linksseitig geöffnet und nach erfolgter Zensur mit dem in der ABP Köln von Juni 1942 bis Januar 1944 verwendeten 120x30mm grossen Verschlußzettel "Geöffnet", katalogisiert als Landsmann CV2.3 und "weniger häufig", wieder verschlossen, was zwei rückseitig abgeschlagene rote Prüferstempel dokumentieren.

Der Beleg zeigt vorderseitig sowie rückseitig jeweils einen Pinselstrich mit verdünnter blauer Tinte als chemische Zensur. Damit sollte festgestellt werden, ob auf dem Umschlag etwas mit einem "Tintenkiller" geschrieben worden war!

Auf der Vorderseite erkennt man diagonal von links oben nach rechts unten eine weitere chemische Zensur mit einer fast unsichtbaren Chemikalie!

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14401
Von Mitte 1940 bis Juli 1943 überwachte die ABP Köln die Post zwischen Belgien und dem besetzten Frankreich.

Hier eine als Neujahrsgruß am 31.12.1940 in Turnhout aufgegebene Ansichtskarte, adressiert nach Mont de Marsan, der Hauptstadt des französischen Departements Landes:

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Der Beleg durchlief die ABP Köln, wo als Durchlaufstempel ein Handstempel "A. C.", Landsmann CD1.3, in Violett abgeschlagen wurde.

Liebe Grüße
Rüdiger


Beiträge: 14401
Von Mitte 1940 bis Juli 1943 überwachte die ABP Köln die Post zwischen Belgien und dem besetzten Frankreich.

Dieser nach Paris adressierte Brief wurde in LIEGE (= Lüttich) aufgegeben.

In der ABP Köln wurde er linksseitig geöffnet und vorderseitig sowie rückseitig mit zwei verschiedenen Chemikalien chemisch geprüft:

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Nach erfolgter Prüfung wurde der Brief mit einem Verschlußzettel wieder verschlossen, was zwei Abschläge des Prüferstempels "C 73" in Rot dokumentieren. Diese Abschläge des Prüferstempels wurden vorgenommen, damit niemand den Verschlußzettel erneut auf einer Postsendung "verwenden" konnte!

Liebe Grüße
Rüdiger2306


Beiträge: 14401
Dieser nach Wiesbaden adressierte Brief wurde 1940 ohne Absenderangabe in Belgien aufgegeben:

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Der Brief wurde der Auslandsbriefprüfstelle zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mt einem Verschlußstreifen, Landsmann CV2.1, wieder verschlossen wurde, was ein Prüfstempel, Landsmann CP1.3, dokumentiert.

Liebe Grüße
Rüdiger2306


Beiträge: 14401
Dieser nach "Raßdorf bei Leetza über Zahna" adressierte Brief per Einschreiben wurde am 11.09.1942 in Brüssel aufgegeben:

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Der Brief wurde der Auslandsbriefprüfstelle Köln zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mt einem Verschlußstreifen, Landsmann CV3.2, wieder verschlossen wurde, was ein Prüfstempel, Landsmann CP3.2, dokumentiert.

Rückseitig Ankunftstempel "ZAHNA" vom 15.09.1942.

Liebe Grüße
Rüdiger2306


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Dieser nach "Raßdorf über Leetza bei Zahna Krs Wittenberg" adressierte Brief per Einschreiben wurde am 31.10.1942 in Brüssel aufgegeben:

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Der Brief wurde der Auslandsbriefprüfstelle Köln zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mt einem Verschlußstreifen, Landsmann CV3.2, wieder verschlossen wurde, was ein Prüfstempel, Landsmann CP3.2, dokumentiert.

Rückseitig Ankunftstempel "ZAHNA" vom 04.11.1942.

Liebe Grüße
Rüdiger2306


Beiträge: 14401
Nach "Berlin W 15" adressierter Brief, aufgegeben 1939 in ANTWERPEN:

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Der Brief wurde der für Post aus Belgien zuständigen ABP Köln zugeleitet, wo er rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußzettel "Geprüft", Landsmann CV1.1, wieder verschlossen wurde.

Von November 1939 bis Januar 1940 kam dieser Verschlußzettel wie hier ohne Prüfstempel zum Einsatz, im Februar 1940 dann mit Prüfstempel.

Liebe Grüße
Rüdiger2306


Beiträge: 14401
Postkarte mit bildgleicher Zusartfrankatur, aufgegeben am 21.07.1940 in Belgien, adressiert nach Deutschland:

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Diese Postkarte lief durch die ABP Köln, wo ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann CP1.2, abgeschlagen wurde.

Liebe Grüße
Rüdiger2306

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