Dieser nach Timmendorfer Strand adressierte Brief wurde am 02.01.1951 in Berlin-Charlottenburg aufgegeben:
Er ist als Fernbrief (20 Pf) per Luftpost (5 Pf) mit 25 Pf portogerecht als Mischfrankatur frankiert und lief per Inlandsluftpost von Berlin bis Hamburg. Bis hierhin ist dieser Beleg nicht Besonderes, denn wir haben hier schon einige ähnliche Exemplare gesehen.
Aber man sollte Belege zur Begutachtung natürlich auch immer von der Rückseite her anschauen!
Die Rückseite dieses Briefes wirkt auf den ersten Blick sogar langweilig, denn "da ist doch rein gar nichts drauf":
Weit gefehlt, denn schaut man sich die rechte untere Ecke an, dann entdeckt man einen Prüferstempel "SCHLEGEL A BPP" sowie "I / VI":
Demnach hat der Bundesprüfer A. Schlegel diesen Beleg als echt geprüft und dabei festgestellt, dass das senkrechte Paar der Berlin MiNr. 47 den Plattenfehler MiNr. 47 I PF VI, "Schattenfeld neben 2. Säule von links mit weißer Einkerbung unten", enthält:
Dieser sekundäre Plattenfehler, der demnach während oder nach der Montage der Druckplatten aber vor Druckbeginn auftrat, kommt auf Feld 71 einer Teilauflage vor:
Dank dieses Plattenfehlers resultiert für diesen Beleg immerhin ein Katalogwert von 130 Michel€, so daß sich der kurze Blick auf die Rückseite in diesem Falle für mich sofort gelohnt hat, denn der Händler, der diesen Beleg im Angebot hatte, hatte sich die Rückseite bei der Gestaltung seines Angebotspreises von 3 € definitiv nicht angesehen!
Liebe Grüße
Rüdiger