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ENRIQUE C. FRICKE

Moderator: Rüdiger


Beitrag So 3. Jun 2018, 15:09

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Als philatelistische Besonderheit aus Spanien habe ich hier einen Absenderfreistempel vom 22.05.1935 für Euch:

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Zu dem Firmengründer Karl Fricke = "ENRIQUE C. FRICKE" findet sich im Internet folgende Information (Quelle: https://archivkarlroche.wordpress.com/s ... er-partei/" target="_blank):

Zitat Anfang

1883, 16. Januar, geboren als Sohn des hamburgischen Sohulinspektors H. Fricke und Frau Charlotte geb. Langenbeck. 1889/97 Besuch der Seminarschule in Hamburg 1897/1904 kaufmännisch tätig in Hamburg in Ex- und Importgross-Handelsfirmen.

1904/05 Einjährig-Freiwilliger im 1. Bayr. Inf. Regt. König. München.
1905/09 als Kaufmann und Jäger tätig in Britisch Central-Afrika.

Ab Anfang 1917 verschwindet Karl Fricke von der Bildfläche, und niemand weiss, wo er geblieben ist, ausser dem Admiralstab. Die interessante Weiterentwicklung zwingt auch uns, die folgenden 2 1/2 Jahre zunächst zu übergehen und mit dem nachfolgenden Abschnitt seines selbstgeschriebenen Lebenslaufes fortzufahren:

1919, 15. November, Entlassung seitens des Admiralstabes der Marine. Gründung der Firma Enrique C. Fricke, die sich heute befasst mit Im- und Export von und nach Deutschland, mit der Vertretung allererster Firmen der deutschen Bankwelt, Schwerindustrie, Maschinerieindustrie und chemischen Produkten. Hauptagentur der Dampfschiffarts-Gesellschaft „Neptun“, Bremen, für den Ostspaniendienst. Besondere Abteilung für die Erzausfuhr. In Murcia eigene Filiale unter derselben Firma für die Apfelsinenausfuhr. Heute beschäftigt die Firma Enrique C. Fricke über 100 Angestellte, darunter sechs deutsche Herren, einschliesslich vier Kriegsoffiziere, alle verwundet.

1920 Heirat mit einziger Tochter eines erfolgreichen spanischen Minenbesitzers.

Eine glänzende Laufbahn, bei der nur schleierhaft ist, wie man, als entlassener Reserveleutnant so unmittelbar ein grosses Im- und Exportgeschäft aufbauen kann. Fricke weiss, mit welchen Artikeln man mit Erfolg handeln muss, er vertritt Grosskapital und Schwerindustrie, chemische Industrie und Erzminen-Gesellschaften, Die Apfelsinenausfuhr macht er so nebenbei als gutes Extrageschäft. Er sitzt von Anfang an richtig „drin“, ihm fehlen nur noch einige Vertrauensleute, die er in vier ehemaligen deutschen Offizieren findet. Er krönt sein Werk durch die Heirat mit einer reichen Minenbesitzertochter und ist nun ein gemachter Mann. Die ganze Kombination seines Geschäftsaufbaues, die angeknüpften Verbindungen und schliesslich seine Heirat kennzeichnen den klugen deutschen Kaufmann, der selbstverständlich auch die politische Seite genügend in Erwägung zieht. Es zeigt sich, das Fricke nicht falsch spekuliert hat.

Die Artikel mit denen er handelt gehen immer; wir kommen noch darauf zurück. Enrique C. Fricke, der Mann der seinen Vornamen tauschte, wird schliesslich Konsul, der genaue Zeitpunkt ist uns nicht bekannt, aber auch für den Verlauf der Geschichte unwesentlich. Sicher ist nur, dass der Konsul Fricke noch mehr Möglichkeiten hat, als der gewöhnliche Karl oder Enrique C. Fricke. Er weiss sie zu nutzen. Er wird der Wohltäter der deutschen Kolonie in Cartagena, der er eine Schule erbaut mit grossen Subventionen der Schwerindustrie, die er so erfolgreich vertritt. Wenn er auch die Schulgelder unbarmherzig eintreibt, selbst in Fällen von Armut, wie aus einem Schriftwechsel hervorgeht. Denn er ist nicht nur der Erbauer der Schule, sondern auch deren Finanzier, die Einnahmen sind für ihn.

Zitat Ende

Liebe Grüße
Rüdiger

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