Foren-Übersicht Themen des Monats 2018 Thema des Monats Januar 2018 - Natur und Umwelt Antarktis - Artenvielfalt am Meeresboden

Antarktis - Artenvielfalt am Meeresboden

Das Thema "Natur und Umwelt" kann man philatelistisch in beliebig viele Richtungen entwickeln. Hier sollen im Januar 2018 zunächst mögliche Themengebiete ermittelt werden, von denen einige sich dann zu eigenen Monatsthemen entwickeln werden.

Einige erste Anregungen könnt Ihr Euch hier holen:
https://www.kids-and-science.de/natur-und-umwelt

Liebe Grüße
Rüdiger

Moderator: Rüdiger



Beiträge: 14408
Zum Thema Antarktis kann man eine Vielzahl an thematischen Sammlungen zusammenstellen.

Wie wäre es z.B. mit einem philatelistischen Ausflug auf den Meeresboden?

Hier findet Ihr den passenden Einstieg:

https://de.wikipedia.org/wiki/Antarktis


Artenvielfalt am Meeresboden

An der Küste und auf dem Schelf der Antarktis leben insgesamt 208 Fischarten. Davon gehören 96 Arten (46 %) zu den Antarktisfischen (Notothenioidei), einer besonders an das Leben bei sehr niedrigen Temperaturen angepassten Unterordnung der Barschartigen (Perciformes). Die Scheibenbäuche (Liparidae) und die Aalmuttern (Zoarcidae) stellen 31 bzw. 11 % der verbleibenden Fischfauna. Die große Mehrheit dieser Fischarten lebt bentisch (auf dem Meeresboden).

Das marine Benthal der Antarktis, der Lebensraum am Meeresboden, ist von einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen, dem Benthos, bevölkert.

Einige Individuen dieser Bodenfauna sind schon mehrere hundert Jahre alt, was darauf schließen lässt, dass die Verhältnisse am antarktischen Meeresboden in diesen Zeiträumen keine größeren Veränderungen erfahren haben. Jedoch „pflügen“ die Eisberge, die jährlich vom Antarktischen Eisschild abbrechen und sich mit enormer Kraft ins Meer schieben, den Meeresboden um. Mindestens fünf Prozent des Kontinentalsockels sind durch diesen Vorgang „vernarbt“. Dies bedeutet eine durchaus große Veränderung für die lokalen Lebensformen.

Rutscht ein Eisberg ins Meer, gleitet er oft bis zu einem Kilometer über glatte Flächen, ohne im Grund steckenzubleiben. Auf seinem Weg zieht er lange Gräben in den Boden, bis er an einer Erhebung zum Stehen kommt, die deshalb auch „Eisbergfriedhof“ genannt wird. Die Zerstörungen als Folgen dieses Vorgangs und des anschließenden Abschmelzens in diesen Bereich des Meeresbodens halten über mehrere Jahre an.

Die Wiederbesiedlung des durchzogenen Bereichs beginnt mit Fischen, gefolgt von Seesternen und Seeigeln. Mit der Rückkehr von Glasschwämmen als letzte Pioniere stellt sich nach Jahrzehnten wieder ein Gleichgewicht ein.

Dieser Vorgang wiederholt sich beispielsweise am Eisbergfriedhof des südöstlichen Weddellmeers ungefähr alle 35 Jahre, im Bereich des Kontinentalsockels alle 230 Jahre. Auch wenn die rutschenden Eisberge eine Katastrophe für die lokalen Flora und Fauna des Meeresbodens sind, bewirken sie langfristig eine Zunahme der Artenvielfalt, da so bislang ortsfremden Arten die Möglichkeit zur Besiedlung gegeben wird.


Ich bin schon sehr gespannt, ob jemand den beschriebenen Eisbergfriedhof wird philatelistisch darstellen können!???

Liebe Grüße
Rüdiger

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