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Automatenmarken

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:13

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In diesem Thread soll es um das grosse Thema Automatenmarken in Deutschland gehen. Automatenmarken sind Marken, die erst im Gerät zu Briefmarken werden, wenn in diesem der Werteindruck auf die Vordruckfelder erfolgt ist.

Am 2.1.1981 gab die Deutsche Bundespost die ersten sogenannten Automatenmarken heraus. Damals war ein fester "Tastensatz" im Automaten erhältlich und ein neues Sammelgebiet wurde geboren. Diese Automaten standen dem Postkunden direkt zur Verfügung. Hier einmal der erste Satz mit den fest einprogrammierten Wertstufen im Bild:

serie 1.jpg


Später (genauer gesagt am 27.9.1982) kamen auch Schalterwertzeichendrucker zum Einsatz, mit denen das Schalterpersonal alle Wertstufen von 5 bis 9995 Pf in jeweils 5 Pf-Schritten herstellen konnte. Diese Geräte wurden nur von Postmitarbeitern bedient. Insgesamt können von diesem Vordruck 1999 verschiedene Wertstufen vorkommen. Aber der immens hohe Postpreis hat den "Otto-Normalsammler" abgehalten, hier "komplett" zu sammeln. Theoretisch ist man komplett, wenn man eine Wertstufe pro Vordruck im Album hat, alles andere wäre finanziell nicht zu stemmen. Der Michel-Katalog listet zwar eigene Portosätze, aber gerade beim Thema Automatenmarken kann man so sammeln, wie man es selber gerne möchte. Einiges möchte ich hier noch vorstellen und dann nach und nach folgen Ergänzungen.

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:17

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Erst mal möchte ich die bislang verausgabten Vordrucke mit verschiedenen Werteindrucken vorstellen. Die Michel-Nummern spare ich mir an dieser Stelle, die kann man im Katalog selber nachschauen (Das übt bei der Bestimmung ;) ). Das erste Vordruckpapier war ja im voherigen Beitrag zu sehen, hier kommt das 2., als Motiv Schloss Sanssouci, Potsdam, mit verschiedenen Aufdrucktypen:

serie 2.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:24

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Als drittes Vordruckpapier kamen die Posthörner zum Einsatz. Hier ist dann auch schon die erste Ausgabe in Euro-Währung enthalten.

serie 3.jpg


Seit der Euro-Einführung kann man Wertstufen in 1-ct-Schritten herstellen, angefangen bei 1 ct und endend bei 36,99€. Die alle einzeln zu erwerben dürfte auch wieder so manches Taschengeldbudget sprengen. Ich selber sammle diese in gestempelter Form so, dass ich alle Wertstufen aus der Tagespost und aus Tauschalben von Sammlerfreunden zusammentrage, die ich finden kann. Das dürfte die kostengünstigste Weg sein und auf die Art habe ich schon so manche "krumme" Wertstufe meinem Albu, zufügen können. Hier wird das "sammeln" in der klassischen Form noch gelebt ;) Und gekauft habe ich immer nur einen Wert: Den zu 1 ct. Damit war meine postfrisch-Sammlung komplett, auch wenn viele Sammlerfreunde meinen, nur der im Michel stehende Satz wäre wirklich komplett. Aber wie schon geschrieben, das kann jeder so halten, wie er es gerne hätte.

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:28

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Als 4. Vordruckpapier kam der "Briefkasten". Hier gibt es nur einen offiziellen Werteindruck-Typ, daher auch nur eine Beispielmarke:

serie 4.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:33

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Ab dem 24.10.2008 erfolgte die bislang letzte Vordruckpapierumstellung. Bei der zur Zeit aktuellen Automatenmarken-Ausgabe ist die Besonderheit, dass 2 Motive im Wechsel auf der Rolle sind. Es sind das Brandenburger Tor Berlin und der Posttower Bonn. Auch hier gibt es wieder nur einen "offiziellen" Werteindruck:

serie 5.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:36

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Das waren die bislang verausgabten Automatenmarken der Deutschen Bundespost bzw. Deutschen Post AG. Die Deutsche Bundespost Berlin hat ab dem 4.5.1987 ebenfalls eigene Automatenmarken verausgabt, diese auch wieder in Wertstufen von 5 bis 9995 Pf. Hier ein Beispielwert mit Motiv Schloss Charlottenburg:

serie berlin.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:42

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Weiter oben hatte ich schon geschrieben, dass die Automatenmarken auf Rollen wären. Die komplette Rolle hat 2000 Vordruck-Felder, die dann im Automaten mit der gewünschten Wertstufe bedruckt und zur Ausgabe abgeschnitten werden. Zur vereinfachten Feststellung, wieviele Vordrucke nochauf der eingelegten Rolle sind, trägt jeder 5. Vordruck eine Zählnummer, genau wie die "normalen" Rollenmarken. Anfangs waren es wagerechte kleine Nummern, später (wie auch bei den Rollenmarken Sehenswürdigkeiten) kamen die senkrechten grossen gepunkteten Nummern zum Einsatz. Hier einmal die Nummerntypen im Bild vorgestellt:

nummer.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:47

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Die ganze Zeit schon schreibe ich von Vordrucken - wie sehen die nun eigentlich aus? Hier einmal Beispiele dafür:

leerfeld.jpg
leerfeld-2.jpg


Nun kommt bestimmt auch gleich die Frage: Wie kommt man da ran? Im Grunde ganz einfach. Die Automaten sind auch nur Menschen und machen Fehler :D Es kommt schon mal vor, dass sich etwas vor das Druckwerk schiebt und dann ein sogenanntes Leerfeld (also Marke ohne Werteindruck) ausgegeben wird. Und im schlimmsten Falle hängen dann auch schon mal mehrere zusammen, wenn das Trennmesser streikt.

leefeldstreifen.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:50

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Wobei wir schon bei den Abarten der Automatenmarken sind. Neben den Leerfeldern kommen auch schon mal verstümmelte Aufdrucke vor. Hier war auch wieder etwas vor dem Druckwerk, so dass der Drucker nicht alles auf das Papier geschafft hat.

verstümmelter druck.jpg

Beitrag Mi 12. Jun 2013, 21:53

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Ist das Trennmesser nicht sauber justiert (eingestellt), dann passieren auch schon mal Verschnitte. Hier als Beispiel gezeigt geschlossene Transportlöcher, es kann Fehlschnitte bis hin zu 2 halbierten Marken kommen, wo die Transportöcher dann mittig stehen.

loch oben zu.jpg

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