Giotto war eine europäische, unbemannte Raumsonde, die 1985 zur Erforschung des Kometen Halley ins All gesandt wurde. Sie war die erste interplanetare Sonde der ESA und die erste wissenschaftliche Nutzlast an Bord einer Ariane-Rakete.
Giotto startete am 2. Juli 1985 um 11:23:16 UTC mit einer Ariane-1-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou. Die Passage bei Halley erfolgte am 14. März 1986 um 00:03:02 UTC in nur 596 km Abstand mit einer Vorbeiflug-Geschwindigkeit von 68,7 km/s (247.320 km/h). Dabei überstand Giotto überraschenderweise den engen Vorbeiflug an dem Kometen, wurde jedoch 7,6 Sekunden vor der dichtesten Annäherung an Halley schwer getroffen. Die Kamera und einige andere Instrumente waren sofort unbrauchbar oder zerstört, jedoch konnte sich die ins Schlingern geratene Raumsonde wieder fangen und binnen 30 Minuten stabilisieren. Die Sonde wurde auf einen Rückflug zur Erde programmiert und zunächst abgeschaltet.
Im Jahr 1990 wurde die Sonde dann reaktiviert. Der Vorbeiflug an der Erde fand am 2. Juli 1990, genau fünf Jahre nach dem Start statt. Am 10. Juli 1992 passierte die Sonde einen zweiten Kometen, Grigg-Skjellerup in einem Abstand von 200 Kilometer. Danach wurde die Sonde erneut zur Erde zurückgelenkt und am 23. Juli 1992 endgültig deaktiviert. Der zweite Erdvorbeiflug fand am 1. Juli 1999 statt. Die Sonde wurde wegen des nahezu erschöpften Treibstoffvorrats nicht mehr reaktiviert.
Bei der Deutschen Bundespost ist zum Verbeiflug der Giotto am Kometen Halley eine Marke (MiNr 1273) mit einer Abbildung der GIOTTO-Raumsonde und des Halleyschen Kometen erschienen.