Das Gelände des ehemaligen Raketenflugplatzes Berlin wird heute weitestgehend vom 2019 stillgelegten Flughafen Tegel eingenommen.
Uwe W. Jack schrieb zum Thema wie folgt:
Zur Erinnerung an die vom Raketenflugplatz geleisteten Pionierarbeiten für die Raumfahrt waren in der Haupthalle des Flughafens drei Bronzetafeln mit den wichtigsten Akteuren angebracht.
Die Köpfe von Hermann Oberth, Wernher von Braun und Rudolf Nebel zierten seit der Eröffnung 1974 eine Säule nahe dem Eingang:
Im Sommer 2018 ließ die Flughafengesellschaft diese Tafeln entfernen.
Fluggäste sollen sich über die “Verherrlichung von Nazis” beschwert haben.
Besonders habe Wernher von Braun in der Kritik gestanden.
Die Anbringung der Tafeln erfolgte 1974 durch die öffentliche Verwaltung Berlins.
Mittlerweile wird der Flughafen als GmbH geführt, deren Hauptgesellschafter sind aber zu zweidritteln die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Bundes- regierung.
Nun kann von der Flughafengesellschaft kaum verlangt werden, die Geschichte des Raketenflugplatzes aufzuarbeiten und den Reisenden darzustellen. Da war die sang-und-klanglose Entfernung der Tafeln wohl der einfache Weg zur Vermeidung von Diskussionen.
Was diese Angelegenheiten so ärgerlich macht, ist, dass dies ein Ausdruck einer sich immer weiter verbreitenden Sicht auf die Geschichte ist, die weniger von Tatsachen, als von Vorurteilen getragen wird.